„Assyrien wird uns nicht retten; wir wollen nicht mehr auf Rossen reiten und das Werk unserer Hände nicht mehr unsere Götter nennen, denn bei dir findet der Verwaiste Barmherzigkeit!” Hosea 14:4
Vor seinem Fall hatte Petrus immer wieder unüberlegt aus einem plötzlichem Antrieb heraus gesprochen. Stets war er bereit gewesen, andere zurechtzuweisen und seine eigene Meinung kundzutun, bevor er sich über sich selbst oder über das, was er zu sagen hatte, völlig im klaren war. Der bekehrte Petrus aber handelte ganz anders. Er behielt wohl seine frühere Begeisterung, doch die Gnade Christi leitete seinen Eifer in die richtigen Bahnen. Er war nicht mehr heftig, selbstvertrauend und überheblich, sondern ruhig, beherrscht und gelehrig. Er konnte sowohl die Lämmer als auch die Schafe der Herde Christi weiden. LJ 815.4
Jesu Handlungsweise gegenüber Petrus war für diesen wie für seine Brüder sehr lehrreich. Sie führte ihnen die Notwendigkeit vor Augen, dem Übertreter mit Geduld, Mitgefühl und vergebender Liebe zu begegnen. Obwohl Petrus seinen Herrn verleugnet hatte, die Liebe, die Jesus ihm entgegenbrachte, schwankte niemals. Ebensolche Liebe sollte der Unterhirte für seine Schafe und Lämmer aufbringen, die seiner Obhut übergeben sind. Indem er sich seiner eigenen Schwäche und seines Versagens erinnerte, sollte Petrus ebenso feinfühlig mit seiner Herde umgehen, wie Jesus an ihm gehandelt hatte. LJ 816.1
Jesu Frage an Petrus war bedeutsam. Nur eine Bedingung zur Jüngerschaft und zum Dienst führte er an: “Hast du mich lieb?” Johannes 21,17. Das ist die wichtigste Voraussetzung. Würde Petrus alle möglichen Befähigungen besessen haben, er hätte ohne die Liebe Christi kein treuer Hirte über die Herde des Herrn sein können. Erkenntnis, Mildtätigkeit, Beredsamkeit, Dankbarkeit und Eifer sind gute Hilfsmittel im Werk des Herrn, aber wenn ein Diener Christi nicht Jesu Liebe im Herzen trägt, wird er vergeblich arbeiten. LJ 816.2-3
Lies 2Mose 33:15–22 und betrachten Sie den Kontext dieser Verse und die Erzählung, in der sie erscheinen. Was offenbart diese Passage, insbesondere Vers 19, über Gottes Willen und Liebe?
Wohl hatte Gott alle seine Gebete beantwortet, aber ihn verlangte nach größeren Zeichen der Gnade Gottes. Er erbat nun etwas, das nie ein Mensch zuvor gewagt hatte: “Laß mich deine Herrlichkeit sehen!” 2.Mose 33,18. PP 302.2
Gott schalt seine Bitte nicht vermessen. Er antwortete ihm gnädig: “Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen.” 2.Mose 33,19. Kein menschliches Wesen kann in seiner sterblichen Beschaffenheit die unverhüllte Herrlichkeit Gottes schauen und am Leben bleiben. Aber Mose erhielt die Zusicherung, daß er so viel davon sehen sollte, wie er zu ertragen vermochte. Wiederum wurde er aufgefordert, auf den Gipfel des Berges zu steigen. Dann nahm die Hand, die die Welt geschaffen, die Hand, die Berge versetzt, ehe sie es innewerden (vgl. Hiob 9,5), dieses Geschöpf aus Staub, das doch ein so mächtiger Glaubensmann war, und stellte es in eine Felskluft, während die Herrlichkeit Gottes und alle seine Güte an ihm vorübergingen. PP 302.3
Dieses Erlebnis — vor allem die Verheißung, daß Gottes Gegenwart in seiner Nähe bleiben werde — war für Mose die Gewißheit des guten Fortgangs seiner künftigen Arbeit. Sie war ihm unendlich mehr wert als alle Gelehrsamkeit Ägyptens oder alle seine Kenntnisse als Staatsmann und Heerführer. Keine irdische Macht, keine Gewandtheit oder Gelehrsamkeit kann Gottes bleibende Gegenwart ersetzen. PP 302.4
Es ist etwas Schreckliches für den Übertreter, “in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen”. Hebräer 10,31. Aber Mose stand allein in der Gegenwart des Ewigen und fürchtete sich nicht, denn seine Seele befand sich in Übereinstimmung mit dem Willen seines Schöpfers. Der Psalmist sagt: “Wenn ich Unrechtes vorgehabt hätte in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht gehört.” Psalm 66,18. Aber “der Herr ist denen Freund, die ihn fürchten; und seinen Bund läßt er sie wissen”. Psalm 25,14. PP 303.1
Gott rief aus: “Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft läßt er niemand.” 2.Mose 34,6.7. PP 303.2
“Mose neigte sich eilends zur Erde und betete an.” 2.Mose 34,8. Noch einmal bat er, daß Gott die Sünde seines Volkes vergeben und es als sein Eigentum annehmen wolle. Sein Gebet wurde erhört. Der Herr verhieß, seinen Bund mit Israel in Gnaden zu erneuern und um seines Volkes willen Wunder zu tun, “wie sie nicht geschehen sind in allen Landen und unter allen Völkern”. 2.Mose 34,10. PP 303.3
Hos. 2:18 – „An jenem Tag wird es geschehen, spricht der Herr, daß du mich »mein Mann« und nicht mehr »mein Baal« nennen wirst; 19 und ich werde die Namen der Baale aus ihrem Mund entfernen, daß an ihre Namen nicht mehr gedacht werden soll.
Bis zum heutigen Tag hat Gottes Volk noch nie eine so vollständige und absolute Sicherheit und Freiheit erfahren, wie sie in diesem Vers der Heiligen Schrift dargelegt wird. Es ist daher schnell ersichtlich, dass das Thema des Kapitels sogar über unsere Zeit hinausreicht. Wenn wir die Kapitel Vers für Vers studieren, wird das Zeitelement immer heller erscheinen.
Hos. 1:1,2 – „Dies ist das Wort des Herrn, das an Hosea[1], den Sohn Beeris, erging in den Tagen Ussijas, Jotams, Ahas' und Hiskias, der Könige von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes von Joas, des Königs von Israel. Als der Herr durch Hosea zu reden begann, da sprach der Herr zu ihm: Geh, erwirb dir eine hurerische Frau und Hurenkinder; denn das Land ist dem Herrnuntreu geworden und hat sich der Hurerei hingegeben!
Und der Herr sprach zu Hosea: Geh, nimm dir eine Frau, die Hurerei treibt, und Kinder, die Hurerei treiben; denn das Land treibt große Hurerei, indem es vom Herrn abfällt.
Dem Propheten Hosea wurde befohlen, eine Frau der Hurerei zu nehmen, und zwar aus keinem anderen Grund, als den traurigen und abscheulichen Zustand darzustellen, der damals in Israel herrschte.
Diese Ehe ist natürlich nur visionär, genau wie die 40 Tage, die der Prophet Hesekiel auf der einen Seite liegt, und die 390 Tage auf der anderen Seite (Hes. 4:4-6).
Lies Hosea 14:1–4. Was offenbaren diese Verse über Gottes unerschütterliche Liebe zu seinem Volk?
Alle, die in die Stadt Gottes gelangen, werden sie — nach heißem Ringen — durch die enge Pforte betreten; denn “es wird durchaus nichts Unreines in sie eingehen”. Offenbarung 21,27 (Schlachter). Dennoch braucht niemand, der gefallen ist, zu verzweifeln. Mögen auch bejahrte Männer, die Gott einst geehrt hat, ihre Seelen befleckt und die Tugend auf dem Altar sündhafter Lust geopfert haben, so ist doch auch für sie noch Hoffnung, wenn sie Buße tun, die Sünde aufgeben und sich zu Gott kehren. Der, welcher sagt: “Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben” (Offenbarung 2,10), läßt auch die Einladung ergehen: “Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.” Jesaja 55,7. Gott haßt die Sünde, doch er liebt den Sünder. “So will ich”, spricht er, “ihre Abtrünnigkeit wieder heilen; gerne will ich sie lieben.” Hosea 14,5. PK 57.3
Denen, die den jahrhundertealten Plan zur Errettung von Sünden aus Satans umgarnender Macht aus den Augen verloren hatten, bot der Herr Wiederherstellung und Frieden an. Er verkündete: “So will ich ihre Abtrünnigkeit wieder heilen; gerne will ich sie lieben; denn mein Zorn soll sich von ihnen wenden. Ich will für Israel wie ein Tau sein, daß es blühen soll wie eine Lilie, und seine Wurzeln sollen ausschlagen wie ein Linde und seine Zweige sich ausbreiten, daß es so schön sei wie ein Ölbaum und so guten Geruch gebe wie die Linde. Und sie sollen wieder unter meinem Schatten sitzen; von Korn sollen sie sich nähren und blühen wie ein Weinstock. Man soll sie rühmen wie den Wein vom Libanon. Ephraim, was sollen dir weiter die Götzen? Ich will dich erhören und führen, ich will sein wie eine grünende Tanne; von mir erhältst du deine Früchte. PK 201.3
Vergleiche Offenbarung 4:11 und Psalm 33:6. Was sagen uns diese Verse über Gottes Freiheit in Bezug auf die Schöpfung?
In Offenbarung 14 werden die Menschen aufgefordert, den Schöpfer anzubeten; und die Weissagung führt uns Menschen vor Augen, die zufolge der drei Botschaften die Gebote Gottes halten. Eines dieser Gebote weist unmittelbar auf Gott als den Schöpfer hin. Das vierte Gebot erklärt: “Am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes ... Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhete am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.” 2.Mose 20,10.11. Vom Sabbat sagte der Herr, daß er “ein Zeichen” sei, “damit ihr wisset, daß ich, der Herr, euer Gott bin”. Hesekiel 20,20. Und der dafür angegebene Grund lautet: “Denn in sechs Tagen machte der Herr Himmel und Erde; aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich.” 2.Mose 31,17. GK 438.1
“Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.” — “Denn wenn er spricht, so geschieht’s; wenn er gebietet, so steht’s da.” Psalm 33,6.9. Die Bibel kennt keine langen Zeiträume, in denen sich die Erde allmählich aus dem Chaos entwickelte. Von jedem Schöpfungstag sagt sie, daß er aus Abend und Morgen bestand, sich also von den folgenden Tagen nicht unterschied. Am Ende jedes Tages wird das Ergebnis des Schöpfungswerkes berichtet, und am Schluß der ersten Woche heißt es: “So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden.” 1.Mose 2,4. Aber damit sollte nicht gesagt werden, daß die Schöpfungstage etwas anderes als gewöhnliche Tage gewesen sind. Jeder Tag stellt eine Schöpfung dar, weil Gott an ihm einen neuen Teil seines Werkes schuf. PP 89.1
Lies Johannes 17:24. Was sagt uns dies über Gottes Liebe, bevor die Welt existierte?
O welch eine Bitte! Welche zärtliche, unaussprechliche Liebe ist in dieser Bitte enthalten! Unser lebendiges Haupt sehnt sich danach, dass die Glieder seines Leibes mit ihm verbunden sind. Sie haben in seinen Leiden Gemeinschaft mit ihm gehabt, und er wird sich mit nichts Geringerem zufrieden geben, als dass sie in seiner Herrlichkeit Gemeinschaft mit ihm haben. Dies beansprucht er als sein Recht.“ RH 15. August 1893, Abs. 9
Jesus sprach den Juden ab, Kinder Abrahams zu sein. Er sagte: “Ihr tut eures Vaters Werke.” Voller Spott antworteten sie ihm: “Wir sind nicht unehelich geboren; wir haben einen Vater, Gott.” Johannes 8,41. Diese Worte sollten auf die Umstände seiner Geburt anspielen und Christus in den Augen jener Menschen herabsetzen, die gerade anfingen, an ihn zu glauben. Jesus ging auf die üble Anspielung gar nicht ein, sondern erwiderte: “Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin ausgegangen und komme von Gott.” Johannes 8,42. LJ 463.1
Lies Matthäus 22:1–14. Was ist die Bedeutung dieses Gleichnisses?
Die Einladung zum Feste war von Christi Jüngern gegeben worden. Unser Herr hatte die Zwölfe und später die Siebzig ausgesandt, um zu verkündigen, daß das Reich Gottes nahe sei, und die Menschen aufzufordern, Buße zu tun und dem Evangelium zu glauben. Aber die Einladung wurde nicht beachtet. Die zum Feste Geladenen kamen nicht. Später wurden die Knechte ausgesandt mit der Botschaft: “Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet, und alles bereit, kommt zur Hochzeit!” Dies war die Botschaft, die den Juden nach der Kreuzigung Christi gebracht wurde; aber das Volk, das doch behauptete, das Besondere Volk Gottes zu sein, verwarf das ihm in der Kraft des Heiligen Geistes gebrachte Evangelium. Viele taten dies in einer höchst spöttischen Weise. Andere wurden, weil sie den Herrn der Herrlichkeit verwarfen, über das Anerbieten des Heils und das Anerbieten der Vergebung so erbittert, daß sie sich gegen die Träger der Botschaft wandten. Es fand “eine große Verfolgung” statt. Apostelgeschichte 8,1. Viele Männer und Frauen wurden ins Gefängnis geworfen und einige der Boten des Herrn, wie Stephanus und Jakobus, wurden getötet.CGl 305.2
So besiegelte das jüdische Volk seine Verwerfung der Gnade Gottes. Die Folge davon hatte Christus in diesem Gleichnis vorausgesagt. Der König “schickte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an.” Das über die Juden ausgesprochene Urteil kam über sie in der Zerstörung Jerusalems und in der Zerstreuung des Volkes. CGl 305.3
Die dritte Einladung zum Feste stellt das Predigen des Evangeliums an die Heiden dar. Der König sagte: “Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren’s nicht wert. Darum gehet hin auf die Straßen und ladet zur Hochzeit, wen ihr findet.”CGl 306.1
Die Knechte des Königs gingen dann hinaus “auf die Straßen und brachten zusammen, wen sie fanden, Böse und Gute”. Es war eine gemischte Gesellschaft. Einige von ihnen hatten nicht mehr wirkliche Achtung vor dem Gastgeber als die, welche die Einladung gar nicht angenommen hatten. Die zuerst geladene Klasse konnte, wie sie dachte, ihre weltlichen Vorteile nicht opfern, um dem Feste des Königs beizuwohnen. Und unter denen, welche die Einladung angenommen hatten, waren einige, welche nur darauf bedacht waren, sich selbst dadurch zu nützen. Sie kamen, um an den Genüssen des Festes teilzunehmen, wünschten aber durchaus nicht, den König zu ehren. CGl 306.2
„Nur wenige empfangen die Gnade Christi mit Selbsterniedrigung und einem tiefen und dauerhaften Gefühl ihrer Unwürdigkeit. Sie können die Manifestationen der Kraft Gottes nicht ertragen, denn dies würde in ihnen Selbstachtung, Stolz und Neid fördern. Deshalb kann der Herr jetzt so wenig für uns tun. Gott möchte, dass ihr individuell nach der Vollkommenheit der Liebe und Demut in euren eigenen Herzen strebt. Schenkt euch selbst eure größte Aufmerksamkeit, kultiviert jene hervorragenden Charaktereigenschaften, die euch für die Gesellschaft der Reinen und Heiligen geeignet machen.“ 5T 50.3
Lies Johannes 10:17, 18. Vergleicht mit Galater 2:20. Was ist die Botschaft an uns in diesen Texten?
Schmerzlich gedachte der Heiland aller, die von falschen Hirten irregeleitet wurden. Seelen, die er als Schafe seiner Weide sammeln wollte, waren unter Wölfen zerstreut, und er sagte: “Ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und auch diese muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden. Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich’s wieder nehme.” Johannes 10,16.17. Er will sagen: Mein Vater hat euch so sehr geliebt, daß seine Liebe zu mir noch stärker wird, weil ich mein Leben zu eurer Erlösung dahingebe. LJ 479.2
“Weil ich mein Leben lasse, auf daß ich’s wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selber. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wiederzunehmen.” Johannes 10,17.18. Als erdgeborener Mensch war er sterblich, als Sohn Gottes aber die Quelle alles Lebens für die Welt. Er hätte der Macht des Todes widerstehen, er hätte sich weigern können, unter die Herrschaft des Todes zu kommen; aber er legte freiwillig sein Leben ab, damit er Leben und Unsterblichkeit ans Licht bringen konnte. Er trug die Sünden der Welt und nahm deren Fluch auf sich; er gab sein Leben dahin, damit die Menschen nicht des ewigen Todes sterben möchten. “Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen ... er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der Herr warf unser aller Sünde auf ihn.” Jesaja 53,4-6. LJ 479.3
„Indem Christus dem Bösen widerstand und sich für andere einsetzte, gab er den Menschen ein Beispiel höchster Bildung. Er offenbarte Gott seinen Jüngern auf eine Weise, die in ihren Herzen ein besonderes Werk bewirkte, wie er es seit langem von uns verlangt, es ihm zu erlauben, es in unseren Herzen zu tun. Es gibt viele, die, indem sie sich so sehr mit der Theorie befassen, die lebendige Kraft des Beispiels des Erlösers aus den Augen verloren haben. Sie haben ihn als den selbstlosen, demütigen Arbeiter aus den Augen verloren. Was sie brauchen, ist, Jesus zu betrachten. Täglich brauchen sie die erneute Offenbarung seiner Gegenwart. Sie müssen seinem Beispiel der Selbstverleugnung und des Opfers genauer folgen. CT 36.2
„Wir brauchen die Erfahrung, die Paulus machte, als er schrieb: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat.“ Galater 2:20. CT 36.3
„Die Erkenntnis Gottes und Jesu Christi, die sich im Charakter ausdrückt, ist die höchste Bildung. Sie ist der Schlüssel, der die Tore der himmlischen Stadt öffnet. Diese Erkenntnis ist es, die Gott allen schenken will, die Christus anziehen.“ CT 37.1
Durch alle Anfechtungen hindurch haben wir in Christus einen nie versagenden Helfer. Er steht uns bei in unseren Nöten und Kämpfen gegen Versuchungen und gegen das Böse, und er hilft uns, wenn wir von Sorgen und Schmerzen niedergedrückt sind. Können ihn unsere Augen jetzt auch nicht sehen, so vernimmt doch das Ohr des Glaubens seine Stimme, die da spricht: “Fürchte dich nicht! Ich bin ... der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.” Offenbarung 1,17.18. Ich habe deinen Kummer getragen, deine Kämpfe durchlebt und deine Versuchungen erduldet; ich verstehe deine Tränen, die auch ich geweint habe; ich kenne den Gram, der dir tief im Herzen brennt und den kein Mensch dir nehmen kann. Glaube nicht, du seiest einsam und verlassen. Bringt dein Schmerz keine Saite in irgendeines Menschen Herz zum klingen, blick auf mich und lebe! “Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer.” Jesaja 54,10. LJ 478.2
Wie sehr auch ein Hirte seine Herde lieben mag, mehr noch liebt er seine Söhne und Töchter. Jesus ist nicht nur unser Hirte, er ist unser “Ewig-Vater” und bekennt: “Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin bekannt den Meinen, wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater.” Johannes 10,14.15. Welch eine Fürsorge des eingeborenen Sohnes, “der wie kein anderer mit dem Vater verbunden ist” (Johannes 1,18, Bruns) und dem Gott erklärt hat, daß er der Mann sei, der ihm am nächsten stünde! Sacharja 13,7. Das Verhältnis Jesu zu seinem himmlischen Vater versinnbildet auch die Verbindung Jesu zu seinen Kindern hier auf Erden. LJ 478.3
Weil wir die Gabe seines Vaters und die Frucht seines Wirkens sind, liebt uns Jesus als seine Kinder. Wer kann es recht fassen? Er liebt uns! Der Himmel selbst kann nichts Größeres, nichts Besseres schenken. Vertrauen wir deshalb unserem Heiland! LJ 479.1