„Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht! Steht fest und seht die Rettung des Herrn, die er euch heute bereiten wird; denn diese Ägypter, die ihr heute seht, die werdet ihr nicht wieder sehen in Ewigkeit! Der Herr wird für euch kämpfen, und ihr sollt still sein! 2. Mose 14,13–14
Da kehrte in Israels Herzen wieder Gottvertrauen ein, und Mose betete zum Herrn. Da sprach Gott zu ihm: “Was schreist du zu mir? Sage den Kindern Israel, daß sie weiterziehen. Du aber hebe deinen Stab auf und recke deine Hand über das Meer und teile es mitten durch, so daß die Kinder Israel auf dem Trockenen mitten durch das Meer gehen.” 2.Mose 14,15.16. PP 260.2
Der Psalmist schilderte Israels Durchzug durch das Meer, indem er sang: “Dein Weg ging durch das Meer und dein Pfad durch große Wasser; doch niemand sah deine Spur. Du führtest dein Volk wie eine Herde durch die Hand des Mose und Aaron.” Psalm 77,20.21. Als Mose seinen Stab ausstreckte, teilte sich das Wasser, und Israel ging mitten durch das Meer auf trockenem Boden, während die Wasser wie eine Mauer zu beiden Seiten standen. Das Licht der göttlichen Feuersäule beleuchtete die schaumgekrönten Wogen und den Weg, der wie eine riesige Furche das Meer durchschnitt und sich im Dunkel des jenseitigen Ufers verlor. PP 260.3
„Wach auf, wach auf, zieh deine Kraft an, du Arm des Herrn! Wach auf wie in den Tagen von alters her, wie in den Generationen der Vorzeit! Bist du es nicht, der Rahab zerrissen und den Drachen verwundet hat? Bist du es nicht, der das Meer ausgetrocknet hat, die Wasser der großen Tiefe, der die Tiefen des Meeres zum Weg gemacht hat, damit die Erlösten hindurchziehen können? KJV – Jesaja 51:9, 10
Wie unlogisch wäre es, wenn Gott versuchen würde, sich selbst zu wecken, als ob er oder sein eigener Arm schlafen würde! Dieser Vers zeigt, dass er die Exodus-Bewegung seinen Arm nennt. Zu Recht, denn Gott tut sein Werk mit seinen Dienern. Seine Diener sind daher sein Arm, und sie werden das Volk richten (regieren), und das Volk wird auf sie vertrauen.
Lies 2Mose 12:31-36. Welche seltsame Forderung stellt der Pharao, obwohl er ihnen die Erlaubnis gibt, alle zu gehen?
Jetzt endlich war sein frevelhafter Stolz bis in den Staub gedemütigt. Er ließ Mose und Aaron noch in der Nacht rufen und sprach: “Macht euch auf und ziehet weg aus meinem Volk, ihr und die Kinder Israel. Geht hin und dienet dem Herrn, wie ihr gesagt habt. Nehmt auch mit euch eure Schafe und Rinder, wie ihr gesagt habt. Geht hin und bittet auch um Segen für mich.” Auch die Ratgeber des Königs und “die Ägypter drängten das Volk und trieben es eilends aus dem Lande; denn sie sprachen: Wir sind alle des Todes”. 2.Mose 12,31-33. PP 255.3
Die wunderbaren Fügungen, die mit Israels Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft und mit der Eroberung des verheißenen Landes zusammenhingen, veranlaßten viele Heiden, den Gott Israels als höchsten Herrscher anzuerkennen. Die Verheißung lautete: “Die Ägypter sollen innewerden, daß ich der Herr bin, wenn ich meine Hand über Ägypten ausstrecken und die Kinder Israel aus ihrer Mitte wegführen werde.” 2.Mose 7,5. Selbst der stolze Pharao mußte die Macht des Herrn anerkennen. Er drängte Mose und Aaron: “Geht hin und dienet dem Herrn ... und bittet auch um Segen für mich.” 2.Mose 12,31.32. PK 260.3
Die vorrückenden Heere Israels stellten fest, daß die Kunde von den mächtigen Taten des Hebräergottes ihnen vorausgeeilt war und daß manche Heiden erkannten, daß er allein der wahre Gott war. Im gottlosen Jericho lautete das Zeugnis einer Heidin: “Der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden.” Josua 2,11. Die Erkenntnis des Herrn, die sie erlangt hatte, rettete sie. “Durch den Glauben ward die Hure Rahab nicht umgebracht mit den Ungehorsamen.” Hebräer 11,31. Ihre Bekehrung war kein Einzelfall im Gnadenwalten Gottes mit Götzenanbetern, die seine göttliche Herrschaft anerkannten. Im Landesinneren sagten die Gibeoniter, ein volkreicher Stamm, dem Heidentum ab, vereinigten sich mit Israel und hatten so teil an den Segnungen des Bundes. PK 260.4
Lies 2. Mose 13,1–16. Die Erstgeborenen der Israeliten wurden durch Gottes Gnade während der letzten Plage verschont. Warum dieses ewige Gebot, und was sollte es für uns heute bedeuten?
Außerdem sollten die Erstgeborenen von Mensch und Vieh dem Herrn gehören, die nur gegen ein Lösegeld zurückgegeben werden könnten. Dies wurde im Gedenken daran gefordert, daß die Erstgeborenen Israels trotz der gnädigen Bewahrung ohne das sühnende Opfer eigentlich dasselbe Schicksal wie die Ägyptens hätten erleiden müssen. “Denn die Erstgeburten sind mein”, sagte der Herr. “An dem Tage, da ich alle Erstgeburt schlug in Ägyptenland, da heiligte ich mir alle Erstgeburt in Israel, vom Menschen an bis auf das Vieh, daß sie mir gehören sollen.” 4.Mose 3,13. Nach der Einsetzung des Dienstes an der Stiftshütte erwählte sich der Herr dafür den Stamm Levi an Stelle der Erstgeborenen des Volkes. “Sie sind mir als Gabe übergeben aus der Mitte der Kinder Israel”, sagte er, “statt der Erstgeburt aller Kinder Israel.” 4.Mose 8,16. Jedoch sollte alles Volk als Anerkennung der Gnade Gottes für den erstgeborenen Sohn weiterhin ein Lösegeld zahlen. 4.Mose 18,15.16. PP 251.4
Mose hatte im ganzen Land verkündet, dass in jeder Wohnung, an deren Türpfosten kein Blut zu finden war, in derselben Nacht der Erstgeborene sterben würde.
Diejenigen, die sich der göttlichen Anordnung widersetzten, waren am folgenden Tag damit beschäftigt, ihre Toten zu beklagen und zu begraben, während diejenigen, die dem Befehl gehorchten, fröhlich und ordentlich aus den Städten marschierten. Ja, nur diejenigen, die Befehle entgegennehmen konnten, wurden aus der Sklaverei befreit. Es ist daher eine Voraussetzung, dass wir lernen, Befehle entgegenzunehmen, wenn wir das Siegel Gottes auf unserer Stirn empfangen wollen.
Als Gott im Begriff war, die Erstgeborenen Ägyptens zu schlagen, befahl er den Israeliten, ihre Kinder aus der Mitte der Ägypter in ihre eigenen Wohnungen zu sammeln und ihre Türpfosten mit Blut zu bestreichen, damit der zerstörende Engel es sehen und ihre Häuser verschonen würde. Es war die Aufgabe der Eltern, ihre Kinder zu sammeln. Das ist eure Aufgabe, das ist meine Aufgabe und die Aufgabe jeder Mutter, die an die Wahrheit glaubt. Der Engel soll allen, die von der Sünde und den Sündern getrennt sind, ein Zeichen auf die Stirn setzen, und der zerstörende Engel wird folgen, um sowohl Alte als auch Junge gnadenlos zu töten. 5T 505.2
Lies 2. Mose 13,17–14,12. Wie führte Gott die Israeliten, als sie Ägypten verließen, und was geschah dann?
Aufbruchsbereit, mit Sandalen an den Füßen und dem Stab in der Hand, hatte das Volk Israel schweigend und ehrfürchtig, aber voller Hoffnung auf den Befehl des Königs gewartet, der sie ausziehen hieß. Ehe noch der Morgen graute, waren sie auf dem Wege. Als die Plagen Gottes Allmacht offenbarten, wuchs das Vertrauen der Versklavten, während ihre Bedrücker in Schrecken versetzt wurden. Indessen hatten sich die Israeliten nach und nach in Gosen versammelt. Obwohl der Aufbruch recht plötzlich kam, war doch für die notwendige Ordnung und Überwachung der ausziehenden Volksmenge vorgesorgt und diese in Abteilungen unter bestimmte Führer gestellt worden. PP 256.1
Das Volk nahm auch “Schafe und Rinder, sehr viel Vieh” (2.Mose 12,38) mit. Diese waren Eigentum der Israeliten, die niemals etwas an den König verkauft hatten wie die Ägypter. Schon Jakob und seine Söhne hatten ihre Herden mit nach Ägypten gebracht, wo sie sich beträchtlich vermehrten. Ehe nun das Volk Ägypten verließ, forderte es auf Moses Geheiß Entschädigung für die unbezahlte Arbeit. Und die Ägypter waren viel zu sehr darauf bedacht, sie los zu werden, als daß sie darauf nicht eingegangen wären. So zogen die bisherigen Sklaven mit Beute beladen von ihren Bedrückern hinweg, Schar um Schar, wie es der Herr befohlen hatte. PP 256.3
So zogen sie durch öde, wüstenartige Gebiete und wunderten sich schon, wohin der Weg noch führte. Allmählich wurden sie müde von der beschwerlichen Wanderung, und einige überkam Furcht vor der Verfolgung durch die Ägypter. Aber die Wolke bewegte sich vorwärts, und sie folgten ihr. Und nun wies der Herr Mose an, sich seitlich einem felsigen Engpaß zuzuwenden und am Meer lagern zu lassen. Er offenbarte ihm, daß Pharao sie verfolge, aber daß infolge ihrer Befreiung Gott geehrt würde. PP 258.2
Die Hebräer lagerten am Meer, dessen Wasser ein scheinbar unüberwindliches Hindernis vor ihnen bildete, während im Süden ein zerklüfteter Gebirgszug ihren Vormarsch versperrte. Plötzlich gewahrten sie in der Ferne blitzende Waffen und rollende Wagen, die Vorhut eines großen Heeres. Bei dessen Näherrücken erkannte man, daß die gesamte ägyptische Streitmacht zur Verfolgung aufgebrochen war. Entsetzen ergriff die Israeliten. Einige schrien zum Herrn, aber die meisten liefen zu Mose und beklagten sich: “Waren nicht Gräber in Ägypten, daß du uns wegführen mußtest, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, daß du uns aus Ägypten geführt hast? Haben wir’s dir nicht schon in Ägypten gesagt: Laß uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern dienen? Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.” 2.Mose 14,11.12. PP 259.1
Lies 2. Mose 14,13–31. Was tat Gott trotz des mangelnden Glaubens der Israeliten?
Mose war zutiefst darüber bekümmert, daß sein Volk so wenig Glauben an Gott bekundete, obgleich es wiederholt seine Macht zum eigenen Wohle erlebt hatte. Wie konnten die Israeliten ihm das Wagnis und die Schwierigkeiten ihrer Lage vorwerfen, wenn er doch dem ausdrücklichen Befehl Gottes gefolgt war? Gewiß, wenn nicht Gott selbst zu ihrer Errettung eingriff, gab es keine Möglichkeit des Entrinnens. Aber weil sie erst, indem sie Gottes Auftrag befolgt hatten, in diese Lage gekommen waren, verspürte Mose auch keine Furcht vor deren Folgen. Ruhig und zuversichtlich erwiderte er dem Volk: “Fürchtet euch nicht, stehet fest und sehet zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird. Denn wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals wiedersehen. Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.” 2.Mose 14,13.14. PP 259.2
Aber gerade jetzt, als das ägyptische Heer auf sie zurückte und mit ihnen leichtes Spiel zu haben meinte, erhob sich die Wolkensäule majestätisch gen Himmel, schwebte über die Israeliten hinweg und senkte sich zwischen ihnen und dem Heer der Ägypter zur Erde. Eine dunkle Wand legte sich zwischen Verfolgte und Verfolger. Die Ägypter konnten das Lager der Hebräer nicht mehr wahrnehmen und waren gezwungen haltzumachen. Als aber die Dunkelheit der Nacht zunahm, wurde die Wolkenwand für die Hebräer zum großartigen Licht, das das gesamte Lager mit Tageshelligkeit überflutete. PP 260.1
Da kehrte in Israels Herzen wieder Gottvertrauen ein, und Mose betete zum Herrn. Da sprach Gott zu ihm: “Was schreist du zu mir? Sage den Kindern Israel, daß sie weiterziehen. Du aber hebe deinen Stab auf und recke deine Hand über das Meer und teile es mitten durch, so daß die Kinder Israel auf dem Trockenen mitten durch das Meer gehen.” 2.Mose 14,15.16. PP 260.2
“Und die Ägypter folgten und zogen hinein ihnen nach, alle Rosse des Pharao, seine Wagen und Männer, mitten ins Meer. Als nun die Zeit der Morgenwache kam, schaute der Herr auf das Heer der Ägypter aus der Feuersäule und der Wolke und brachte einen Schrecken über ihr Heer.” 2.Mose 14,23.24. Vor ihren überraschten Blicken verwandelte sich die geheimnisvolle Wolke in eine Feuersäule. Donner krachte, Blitze zuckten. “Wasser ergossen sich aus dem Gewölk, die Wolken donnerten, und deine Pfeile fuhren einher. Dein Donner rollte, Blitze erhellten den Erdkreis, die Erde erbebte und wankte.” Psalm 77,18.19. PP 260.4
Die Ägypter packte Schrecken und Verwirrung. Unter dem Toben der Elemente, in dem sie die Stimme eines erzürnten Gottes vernahmen, versuchten sie, umzukehren und zur Küste zurück zu fliehen. Aber Mose streckte seinen Stab aus, und die aufgestauten Wasser stürzten donnernd und zischend über ihnen zusammen und rissen das ägyptische Heer mit sich in die schwarze Tiefe. PP 261.1
Lies 2. Mose 15,1-21. In welchem Zusammenhang steht das Lied von Mose?
„Der Herr tat Wunderbares, um sein Volk zu retten. Er schuf einen Fluchtweg mitten durch das Rote Meer. Die Wasser türmten sich wie eine feste Mauer, und für die Heerscharen Israels, die der Führung Moses folgten, wurde ein Weg zur Rettung gebahnt. CTr 106.4
„Auf der Verfolgung Israels wagten sich die riesigen Heere Ägyptens, auf demselben Weg das Meer zu durchqueren. Eine dunkle Wolke lag vor ihnen, doch sie drängten weiter voran. Als das ganze Heer – „alle Pferde des Pharaos, seine Wagen und seine Reiter“ – mitten im Meer stand, sprach der Herr zu Mose: „Strecke deine Hand über das Meer!“ Israel war auf trockenem Boden hindurchgezogen, aber sie hörten das Geschrei der sie verfolgenden Heere. Als Mose seinen Stab über das Meer streckte, rollten die aufgestauten Wasser, die wie eine große Mauer gestanden hatten, in ihrem natürlichen Lauf zurück. Von allen Männern Ägyptens in dieser riesigen Armee entkam keiner. Alle kamen um in ihrer Entschlossenheit, ihren eigenen Weg zu gehen und Gottes Weg abzulehnen. Dieser Vorfall war das Ende ihrer Bewährungszeit.“ CTr 106.5
Der anbrechende Morgen enthüllte Israel, was von ihren mächtigen Feinden übriggeblieben war — die an das Ufer gespülten gepanzerten Leiber. Eine einzige Nacht hatte genügt, Israel aus schrecklichster Gefahr zu befreien. Diese riesige, hilflose Schar — des Kampfes ungewohnte Sklaven mit Frauen, Kindern und Vieh, vor sich das Meer, hinter sich drohend die starken Heere Ägyptens — hatte erlebt, wie sich ein Weg auftat mitten durch das Wasser hindurch und wie ihre Feinde im Augenblick des erwarteten Triumphes verschlungen wurden. Jahwe allein hatte sie errettet, und ihm wandten sich ihre Herzen in gläubiger Dankbarkeit zu. In Lobgesängen brachten sie ihre Gefühle zum Ausdruck. Der Geist Gottes ruhte auf Mose, als er dem Volk ein Siegeslied voll Danksagung vorsang, dem ältesten und zugleich einem der erhabensten, die man kennt. PP 261.2
Wie eine Stimme aus der Tiefe erhob sich der großartige Lobgesang aus den Scharen Israels. Mit Moses Schwester Mirjam an der Spitze nahmen die Frauen Israels ihn auf und setzten ihn fort mit Pauken und Reigen. Weit über Wüste und Meer erscholl der freudige Kehrreim, und von den Bergen kam das Echo ihrer Danklieder: “Laßt uns dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan.” 2.Mose 15,21. PP 262.1
Dieses Lied zur Erinnerung an die überwältigende Errettung machte auf das hebräische Volk einen unauslöschlichen Eindruck. Von Jahrhundert zu Jahrhundert wiederholten es die Propheten und Sänger Israels und bezeugten damit, daß Jahwe die Stärke und Rettung derer ist, die ihm vertrauen. Dieses Lied geht nicht nur das jüdische Volk an. Es weist auf die zu erwartende Vernichtung aller Feinde der Gerechtigkeit und den endgültigen Sieg des Gottes Israels hin. Der Seher von Patmos schaut die weißgekleidete Menge derer, “die den Sieg behalten hatten”. Sie stehen am “gläsernen Meer, mit Feuer gemengt”, “und hatten Gottes Harfen und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes”. Offenbarung 15,2.3. PP 262.2
Gott in seiner Weisheit führte Israel zu seinem eigenen Besten zum Roten Meer, und obwohl sie seinen Plan nicht verstehen konnten, teilte er dennoch um seines Namens willen das Meer, führte sie sicher hindurch und vernichtete gleichzeitig durch dasselbe Wunder ihre Feinde!
Wäre Mose ebenso zweifelhaft gegenüber Gottes Macht und Führung gewesen wie das Volk, das mit ihm war, welche Wirkung hätte dann sein Stab gehabt, als er damit auf das Meer schlug? – Keine. Wäre das Urteil des Unendlichen dasselbe wie das Urteil des Endlichen, hätte das Heer des Pharaos Israel entweder getötet oder erneut versklavt.
Ihre mächtigen Befreiungen sollten daher für immer unser Vertrauen in Gott festigen und als ewige Denkmäler dafür stehen, dass die Weisheit der Menschen vor Gott Torheit ist und dass der Glaube an ihn tatsächlich Berge und Meere versetzen kann.
Trotz dieser Beispiele erwarten die Menschen immer noch, dass Gott nach ihrem Urteil handelt, und deshalb bedient Er sich manchmal Kinder anstelle von weisen und klugen Menschen für Sein Werk.
Die hebräische Heerschar wusste sehr wohl, dass sie durch die Wolke bei Tag und die Feuersäule bei Nacht zum Meer geführt worden war. Doch keines dieser Wunder schien einen bleibenden Eindruck auf sie gemacht zu haben. Es besteht die Gefahr, dass auch wir vergessen, wie der Herr uns geführt hat.
Heute wie zu Moses' Zeiten wiederholen viele die Sünden dieses Volkes: Einige sind an einem Tag voller Eifer, am nächsten Tag völlig apathisch. Andere preisen Gott mit lauter Stimme, solange ihr Schiff ruhig segelt, aber wenn die See rau wird und die Wellen gegen sie schlagen, sehen sie nur noch einen Mann am Steuerrad und anstatt darauf zu vertrauen, dass Gott die See beruhigt, suchen sie nach einem Ort, an dem sie springen können. Wieder andere versuchen ständig, sich selbst zu profilieren, indem sie ständig Fehler bei denen suchen, die die ganze Last tragen. So muss es auch heute unter uns sein – antitypische Zweifler, Nörgler, Amtssuchende und Fehlerfinder, die an einem Tag eine große Wahrheit bekennen und sie am nächsten Tag vergessen – und dennoch erwarten, mit dem Siegel Gottes versiegelt zu werden und mit dem Lamm auf dem Berg Zion zu stehen!