Gott ist treu!

Lektion 12, 4. Quartal, 13. Dezember – 19. Dezember 2025

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Sabbatnachmittag, 13. Dezember

Merktext:

„Es fehlte nichts an all dem Guten, das der Herr dem Haus Israel verheißen hatte; alles war eingetroffen. Josua 21:45


Die Eroberungskriege waren vorbei. Josua hatte sich ins stille Privatleben seines Heimes in Timnath-Serach zurückgezogen. „Nach langer Zeit, als der Herr Israel Ruhe gegeben hatte vor allen seinen Feinden ringsumher und Josua nun alt und hochbetagt war, berief er ganz Israel, seine Ältesten, Häupter, Richter und Amtleute.“ Josua 23,1.2. PP 501.1

Es waren nur wenige Jahre vergangen, seitdem sie sich in ihren Besitzungen niedergelassen hatten, und schon kamen dieselben Übel zum Vorschein, die vormals Strafgerichte über Israel brachten. Josua empfand die Gebrechlichkeit des Alters, die unversehens über ihn gekommen war. Es war ihm klar, daß seine Lebensaufgabe bald zu Ende ging. Aber ihn erfüllte Sorge um die Zukunft seines Volkes. Mit mehr als nur väterlicher Anteilnahme redete er die Israeliten an, als sie sich noch einmal um ihren betagten Führer versammelten. „Ihr habt alles gesehen“, sagte er, „was der Herr, euer Gott, getan hat an allen diesen Völkern vor euch her; denn der Herr, euer Gott, hat selber für euch gestritten.“ Josua 23,3. Wohl waren die Kanaaniter unterworfen, aber sie besaßen noch einen beträchtlichen Teil des Israel verheißenen Landes. Josua ermahnte sein Volk eindringlich, sich nicht gemächlich niederzulassen und darüber des Herrn Befehl zu vergessen, diese götzendienerischen Völker gänzlich zu vertreiben. PP 501.2

Sonntag, 14. Dezember

Alles ist eingetroffen


Welches Bild von Gott zeichnet das Buch Josua 21,43–45? Inwiefern gelten diese Worte nicht nur für das historische Gelobte Land, sondern auch für die Realität unserer Erlösung (2. Tim. 2,11–13)?

Das Volk zögerte allgemein die Vertreibung der Heiden hinaus. Die Stämme hatten sich auf ihren Besitzungen verteilt, das Heer war aufgelöst. So sah man die Wiederaufnahme des Krieges als ein schwieriges, bedenkliches Unternehmen an. Aber Josua sagte: „Der Herr, euer Gott, wird sie vor euch ausstoßen und vor euch vertreiben, und ihr werdet ihr Land einnehmen, wie euch der Herr, euer Gott, zugesagt hat. So haltet nun ganz fest daran, daß ihr alles tut, was geschrieben steht im Gesetzbuch des Mose, und nicht davon weicht, weder zur Rechten noch zur Linken.“ Josua 23,5. PP 501.3

Er rief das Volk zu Zeugen auf, daß Gott seine Verheißungen treulich erfüllt hatte, sofern sie die daran geknüpften Bedingungen erfüllten. „Ihr sollt wissen von ganzem Herzen und von ganzer Seele“, sagte er, „daß nichts dahingefallen ist von all den guten Worten, die der Herr, euer Gott, euch verkündigt hat. Es ist alles gekommen und nichts dahingefallen.“ Aber er machte ihnen deutlich, daß der Herr ebenso, wie er seine Verheißungen erfüllte, auch seine Drohungen wahr machen würde. „Wie nun all das gute Wort gekommen ist, das der Herr, euer Gott, euch verkündigt hat, so wird der Herr auch über euch kommen lassen all das böse Wort ... Wenn ihr übertretet den Bund des Herrn ... und hingeht und andern Göttern dient und sie anbetet, so wird der Zorn des Herrn über euch entbrennen, und ihr werdet bald ausgerottet sein aus dem guten Land, das er euch gegeben hat.“ Josua 23,14-16. PP 502.1

Satan täuscht viele mit der gefälligen Theorie, Gottes Liebe zu seinem Volk sei so groß, daß er mit dessen Sünden Nachsicht üben werde. Er spiegelt ihnen vor, die Androhungen im Wort Gottes dienten nur einem bestimmten moralischen Zweck in Gottes Weltregierung und seien niemals buchstäblich gemeint. Aber Gott hielt seinen Geschöpfen gegenüber stets die Grundsätze der Gerechtigkeit aufrecht. Er enthüllte das wahre Wesen der Sünde, indem er überzeugend deutlich machte, daß sie ganz sicher Elend und Tod zur Folge hat. Nie gab es bisher eine bedingungslose Vergebung der Sünde, und es wird sie auch niemals geben. PP 502.2

Montag, 15. Dezember

Ein Zeichen der Vorsorge


Lies Josua 23,1–5. Was sind die wichtigsten Punkte in Josuas Einleitung?

Josua lag daran, durch dieses Sinnbild der Gegenwart Gottes den Eindruck noch zu vertiefen. Nachdem er den Israeliten Gottes Güte aufgezeigt hatte, forderte er sie im Namen Jahwes auf, zu wählen, wem sie dienen wollten. Manche beteten heimlich doch noch Götzenbilder an, und Josua bemühte sich jetzt, sie zu einer Entscheidung zu bewegen, die diese Sünde aus Israel verbannte. „Gefällt es euch aber nicht, dem Herrn zu dienen“, sagte er, „so wählt euch heute, wem ihr dienen wollt.“ Josua 24,15. Josua wünschte, daß sie Gott freiwillig und nicht aus Zwang dienten. Liebe zu Gott ist die alleinige Grundlage des Glaubens. Es hätte keinen Wert, in der Hoffnung auf Belohnung oder aus Furcht vor Strafe in seinen Dienst zu treten. Offener Abfall beleidigte Gott nicht mehr als Heuchelei und Anbetung, die nur Formsache ist. PP 503.2

Der betagte Josua bat die Israeliten eindringlich, die ganze Tragweite dessen, was er ihnen vorgestellt hatte, zu bedenken und dann zu entscheiden, ob sie wirklich so leben wollten wie die entarteten Heidenvölker in ihrer Umgebung. Wenn es ihnen nicht gefiel, Jahwe, der Kraft- und Segensquelle, zu dienen, sollten sie an diesem Tage wählen, wem sie sich zuwenden wollten, „den Göttern, denen eure Väter gedient haben jenseits des Stroms“, von denen Abraham weggerufen wurde, „oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt“. Die letzten Worte waren für Israel ein bitterer Vorwurf. Die Gottheiten der Amoriter hatten ihre Anbeter nicht schützen können. Sie wurden wegen ihrer abscheulichen, erniedrigenden Sünden vernichtet, und das reiche Land, das sie einst besaßen, dem Volk Gottes gegeben. Wie töricht wäre Israel, würde es Götter erwählen, um deren Anbetung willen die Amoriter ausgerottet worden waren! „Ich aber und mein Haus“, sagte Josua, „wollen dem Herrn dienen.“ Und derselbe heilige Eifer, der ihn beseelte, übertrug sich auf das Volk. Sein dringender Aufruf veranlaßte die entschiedene Antwort: „Das sei ferne von uns, daß wir den Herrn verlassen und andern Göttern dienen!“ Josua 24,16. PP 503.3

Was sind die Gemeinsamkeiten zwischen der Eroberung Kanaans durch die Israeliten unter Josuas Führung und der Art und Weise, wie Christen heute ein siegreiches geistliches Leben führen können? (Lies Josua 23,10, Kolosser 2,15, 2. Korinther 10,3–5 und Epheser 6,11–18.)

Wer sich zum Eintritt ins Reich des Geistes entschließt, wird bald feststellen, daß alle Macht und Leidenschaft einer ungezügelten Natur zusammen mit den Mächten aus dem Reich der Finsternis sich gegen ihn stellen. Selbstsucht und Stolz werden sich wider alles erheben, was ihre Sündhaftigkeit bloßstellen könnte. Wir können nicht aus uns selbst böse Wünsche und Gewohnheiten besiegen, die um die Herrschaft ringen. Wir können den mächtigen Feind, der uns in seinen Fängen hält, nicht überwinden. Gott allein kann uns den Sieg geben. Er will, daß wir uns selber, unseres Willens und unseres Weges Herr sein sollen. Doch kann er ohne unsere Einwilligung und unseren Krafteinsatz nichts in uns ausrichten. Der Geist Gottes wirkt sich durch die dem Menschen verliehenen Fähigkeiten und Kräfte aus. Gott fordert den Einsatz unserer Willenskraft. BL 117.1

Wir können den Sieg nicht ohne viel ernstes Gebet erringen und auch nicht ohne Demut bei jedem Schritt. Unser Wille wird nicht zur Zusammenarbeit mit göttlichen Mächten gezwungen, das bleibt Sache freien Entschlusses. Wäre es möglich, in dir den Heiligen Geist zu hundertfach stärkerer Wirkung zu bringen, dann würdest du doch nicht zu einem Christen werden und auch nicht fürs Himmelreich geeignet sein; die Festung Satans würde nicht geschleift. Du mußt deinen Willen auf die Seite des Gotteswillens stellen. Aus dir selbst kannst du deine Absichten, Wünsche und Neigungen dem Willen Gottes nicht unterwerfen. Doch wenn du bereit bist, willig zu werden, wird Gott an deiner Statt das Werk vollbringen und selbst zerstören die „Anschläge und alles Hohe, das sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Gedanken unter den Gehorsam Christi“. Dann wirst du schaffen, daß du selig wirst, mit Furcht und Zittern. „Denn Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, zu seinem Wohlgefallen.“ 2.Korinther 10,5; Philipper 2,12.13. BL 117.2

Dienstag, 16. Dezember

Klare Grenzen


Warum hat Josua Ihrer Meinung nach eine so strenge Haltung in Bezug auf die Beziehungen Israels zu den umliegenden Völkern eingenommen (Josua 23,6–8, 12, 13)?

Gott ist der Lebensspender. Alle seine Gesetze zielen von Anfang an auf die Erhaltung des Lebens ab. Aber die Sünde durchbrach die von Gott geschaffene Ordnung, und die Folge war Zwietracht. Solange die Sünde besteht, sind Leiden und Tod unvermeidlich. Und nur weil der Erlöser um unsertwillen den Fluch der Sünde auf sich nahm, können wir Menschen überhaupt hoffen, den schrecklichen Folgen der Sünde zu entrinnen. PP 502.4

Ehe Josua starb, versammelten sich die Obersten und Stammesvertreter auf seine Aufforderung hin noch einmal in Sichem. Kein Ort im ganzen Land war mit so vielen ehrwürdigen Erinnerungen verknüpft. Er lenkte ihre Gedanken zurück auf Gottes Bund mit Abraham und Jakob und erinnerte sie an das eigene feierliche Gelübde beim Einzug in Kanaan. Hier standen Ebal und Garizim, die stummen Zeugen jener Gelöbnisse, die sie in Gegenwart des sterbenden Josua nun erneuern sollten. Überall gab es sichtbare Beweise von dem, was Gott für sie getan hatte. Er schenkte ihnen Land, das sie nicht bearbeitet hatten, Städte, die sie nicht gebaut, Weinberge und Olivenhaine, die sie nicht gepflanzt hatten. Noch einmal hielt Josua Rückschau auf die Geschichte Israels und erzählte ihnen von den wunderbaren Taten Gottes; sie sollten seine Liebe und Gnade empfinden und „ihm treulich und rechtschaffen“ (Josua 24,14) dienen. PP 503.1

Auf Josuas Anweisung hatte man die Bundeslade von Silo herbeigebracht. Es war ein überaus feierliches Ereignis. Josua lag daran, durch dieses Sinnbild der Gegenwart Gottes den Eindruck noch zu vertiefen. Nachdem er den Israeliten Gottes Güte aufgezeigt hatte, forderte er sie im Namen Jahwes auf, zu wählen, wem sie dienen wollten. Manche beteten heimlich doch noch Götzenbilder an, und Josua bemühte sich jetzt, sie zu einer Entscheidung zu bewegen, die diese Sünde aus Israel verbannte. „Gefällt es euch aber nicht, dem Herrn zu dienen“, sagte er, „so wählt euch heute, wem ihr dienen wollt.“ Josua 24,15. Josua wünschte, daß sie Gott freiwillig und nicht aus Zwang dienten. Liebe zu Gott ist die alleinige Grundlage des Glaubens. Es hätte keinen Wert, in der Hoffnung auf Belohnung oder aus Furcht vor Strafe in seinen Dienst zu treten. Offener Abfall beleidigte Gott nicht mehr als Heuchelei und Anbetung, die nur Formsache ist. PP 503.2

Mittwoch, 17. Dezember

Der Zorn Gottes


Wie sollen wir die Beschreibungen von Gottes Zorn und vergeltender Gerechtigkeit in Josua (Jos. 23,15.16) und an anderen Stellen der Schrift interpretieren? (Siehe auch 4. Mose 11,33; 2. Chron. 36,16; Offb. 14,10.19; Offb. 15,1.)

Das Volk Israel hatte seine Wahl getroffen. Es hatte auf Jesus hingewiesen und geschrien: „Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas los!“ Lukas 23,18. Barabbas, ein Räuber und Mörder, war der Vertreter Satans. Christus war der Vertreter Gottes. Barabbas wurde erwählt, Christus verworfen. Sie sollten Barabbas haben. Mit dieser Wahl nahmen sie jenen an, der von Anbeginn ein Lügner und Mörder war. Satan war ihr Führer. Als Nation würden sie nach seiner Weisung handeln. Seine Werke würden sie tun. Seine Herrschaft mußten sie ertragen. Jene Menschen, die Barabbas statt Christus wählten, sollten bis zum Ende der Zeit die Grausamkeit des Barabbas zu spüren bekommen. LJ 739.3

Angesichts des gemarterten Lammes Gottes riefen die Juden aus: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ Matthäus 27,25. Dieser furchtbare Ruf stieg zum Thron Gottes empor; dieses selbstgesprochene Urteil wurde im Himmel festgehalten; dieser Wunsch wurde erhört. Das Blut des Sohnes Gottes kam über ihre Kinder und Kindeskinder als ein ewiger Fluch. LJ 739.4

Auf schreckliche Weise erfüllte sich dieser Fluch bei der Zerstörung Jerusalems. Nicht weniger furchtbar bekundete er sich in dem Zustand des jüdischen Volkes während mehr als achtzehnhundert Jahren: eine vom Weinstock getrennte Rebe, ein abgestorbener, dürrer Zweig, dazu da, aufgelesen und verbrannt zu werden. Von Land zu Land und durch die ganze Welt, von Jahrhundert zu Jahrhundert: tot in Übertretungen und Sünden. LJ 739.5

Ebenso entsetzlich wird die Erfüllung jenes Ausrufes am Jüngsten Tage sein. Wenn Christus wieder zur Erde herniederfahren wird, dann wird die Menschheit ihn nicht mehr als einen von einem Pöbelhaufen umgebenen Gefangenen sehen. Sie wird ihn dann als den Himmelskönig erkennen. Christus wird in seiner, in seines Vaters und der heiligen Engel Herrlichkeit erscheinen. Zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend Engel, die schönen und siegreichen Söhne Gottes, die eine alles übertreffende Lieblichkeit und Pracht besitzen, werden ihn auf seinem Weg begleiten. Dann wird er auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen, und alle Völker werden um ihn versammelt sein. Jedes Auge wird ihn sehen; auch die, „die ihn durchbohrt haben“. Offenbarung 1,7. Statt der Dornenkrone wird er die Krone der Herrlichkeit tragen. Statt des verblichenen purpurnen Königsmantels wird er angetan sein mit Kleidern aus reinstem Weiß, wie „sie kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann“. Markus 9,3. Auf seinem Gewand wird ein Name geschrieben sein: „König aller Könige und Herr aller Herren.“ Offenbarung 19,16. Die ihn verhöhnt und mißhandelt haben, werden dabeisein. Die Priester und Obersten werden nochmals jenes Schauspiel im Gerichtshaus an sich vorüberziehen sehen. Alle Einzelheiten werden vor ihnen erscheinen wie mit feurigen Lettern geschrieben. Schließlich werden jene, die ausriefen: „Sein Blut komme über uns und unsre Kinder“ (Matthäus 27,25), die Antwort auf ihr Begehren erhalten. Die ganze Welt wird dann wissen, verstehen und erkennen, gegen wen sie als arme, schwache und sterbliche Wesen gekämpft haben. In Todesangst und Schrecken werden sie zu den Bergen und Felsen rufen: „Fallet über uns und verberget uns vor dem Angesichte des, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn es ist gekommen der große Tag seines Zorns, und wer kann bestehen?“ Offenbarung 6,16.17. LJ 740.1

Donnerstag, 18. Dezember

Haltet an Gott fest


Josua appelliert an Israel, den Herrn, ihren Gott, zu lieben (Josua 23,11; vergleiche 5. Mose 6,5). Liebe kann nicht erzwungen werden, sonst hört sie auf, das zu sein, was sie im Wesentlichen ist. Doch in welchem Sinne kann Liebe geboten werden?

„Gott zwingt niemanden zu seinem Willen oder Urteil. Er hat keine Freude an sklavischem Gehorsam. Er möchte, dass die Geschöpfe seiner Hände ihn lieben, weil er der Liebe würdig ist. Er möchte, dass sie ihm gehorchen, weil sie seine Weisheit, Gerechtigkeit und Güte intelligent schätzen. Und alle, die eine gerechte Vorstellung von diesen Eigenschaften haben, werden ihn lieben, weil sie in Bewunderung seiner Eigenschaften zu ihm hingezogen werden. GC88 541.3

„Die Grundsätze der Güte, Barmherzigkeit und Liebe, die unser Heiland lehrte und vorlebte, sind eine Wiedergabe des Willens und Charakters Gottes. Christus erklärte, dass er nichts lehrte, außer dem, was er von seinem Vater empfangen hatte. Die Grundsätze der göttlichen Regierung stehen in vollkommener Übereinstimmung mit dem Gebot des Erlösers: „Liebt eure Feinde.“ Gott übt Gerechtigkeit an den Bösen zum Wohl des Universums und sogar zum Wohl derer, über die sein Urteil kommt. Er würde sie glücklich machen, wenn er dies in Übereinstimmung mit den Gesetzen seiner Regierung und der Gerechtigkeit seines Charakters tun könnte. Er umgibt sie mit Zeichen seiner Liebe, er gewährt ihnen die Erkenntnis seines Gesetzes und folgt ihnen mit Angeboten seiner Barmherzigkeit; aber sie verachten seine Liebe, machen sein Gesetz ungültig und lehnen seine Barmherzigkeit ab. Während sie ständig seine Gaben empfangen, entehren sie den Geber; sie hassen Gott, weil sie wissen, dass er ihre Sünden verabscheut. Der Herr erträgt ihre Verdorbenheit lange Zeit; aber schließlich wird die entscheidende Stunde kommen, in der ihr Schicksal besiegelt wird. Wird er dann diese Rebellen an seine Seite ketten? Wird er sie zwingen, seinen Willen zu tun? GC88 542.1

„Diejenigen, die Satan zu ihrem Anführer gewählt haben und von seiner Macht beherrscht werden, sind nicht bereit, in die Gegenwart Gottes zu treten. Stolz, Täuschung, Zügellosigkeit und Grausamkeit sind zu festen Bestandteilen ihres Charakters geworden. Können sie in den Himmel kommen, um für immer mit denen zu leben, die sie auf Erden verachtet und gehasst haben? Die Wahrheit wird einem Lügner niemals gefallen; Sanftmut wird das Selbstwertgefühl und den Stolz nicht befriedigen; Reinheit ist für die Verdorbenen nicht akzeptabel; selbstlose Liebe erscheint den Selbstsüchtigen nicht attraktiv. Welche Quelle der Freude könnte der Himmel denen bieten, die ganz von irdischen und selbstsüchtigen Interessen eingenommen sind? GC88 542.2

„Könnten diejenigen, deren Leben in Rebellion gegen Gott verbracht wurde, plötzlich in den Himmel versetzt werden und den hohen, heiligen Zustand der Vollkommenheit erleben, der dort immer existiert – jede Seele voller Liebe; jedes Gesicht vor Freude strahlend; entzückende Musik in melodiösen Klängen, die zu Ehren Gottes und des Lammes erklingt; und unaufhörliche Lichtströme, die von dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, auf die Erlösten herabfließen – könnten diejenigen, deren Herzen mit Hass gegen Gott, gegen Wahrheit und Heiligkeit erfüllt sind, sich unter die himmlische Schar mischen und in ihre Lobgesänge einstimmen? Könnten sie die Herrlichkeit Gottes und des Lammes ertragen? – Nein, nein; ihnen wurden Jahre der Bewährung gewährt, damit sie einen Charakter für den Himmel entwickeln könnten; aber sie haben ihren Geist nie darauf trainiert, Reinheit zu lieben; sie haben nie die Sprache des Himmels gelernt, und jetzt ist es zu spät. Ein Leben in Rebellion gegen Gott hat sie für den Himmel untauglich gemacht. Seine Reinheit, Heiligkeit und sein Friede wären für sie eine Qual; die Herrlichkeit Gottes wäre ein verzehrendes Feuer. Sie würden sich danach sehnen, von diesem heiligen Ort zu fliehen. Sie würden die Vernichtung begrüßen, um sich vor dem Angesicht dessen zu verbergen, der gestorben ist, um sie zu erlösen. Das Schicksal der Gottlosen wird durch ihre eigene Entscheidung bestimmt. Ihr Ausschluss aus dem Himmel ist freiwillig und seitens Gottes gerecht und barmherzig. GC88 542.3

Freitag, 19. Dezember

Weiterführendes Studium

Christus opferte sich in einem qualvollen Tod, um Gottes Erbteil zurückzukaufen und den Menschen eine weitere Bewährungszeit zu schenken. „Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie.“ Hebräer 7,25. BRG 123.2

Durch sein sündloses Leben, seinen Gehorsam und seinen Tod am Kreuz von Golgatha machte er sich zum Fürsprecher der verlorenen Menschheit. Der „Herzog unserer Seligkeit“ setzt sich aber für uns nicht als bloßer Bittsteller ein, sondern erhebt wie ein Eroberer Anspruch auf seinen Siegespreis. Sein Opfer war vollkommen. Nachdem er unsere Sache zu seiner eigenen gemacht hat, weist er Gott auf seine eigenen makellosen Verdienste hin und übermittelt ihm gleichzeitig die Gebete, Bekenntnisse und Danksagung seines Volkes. Mit dem Duft der Gerechtigkeit Christi vermischt, steigt all das zu Gott wie ein angenehmer Geruch empor. Solch ein Opfer nimmt Gott gern an, und seine Vergebung bedeckt all unsere Übertretungen. BRG 123.3

Christus hat sich dazu verpflichtet, unser Stellvertreter und Bürge zu werden. Dabei übersieht er keinen. So wie er es nicht einfach hinnehmen wollte, dass die Menschen dem ewigen Verderben ausgesetzt sein sollten und deshalb für sie in den Tod ging, nimmt er sich liebevoll jedes Einzelnen an, dem bewusst wird, dass er sich nicht selbst retten kann. BRG 123.4

Jedem spricht er Mut zu, der im Bewusstsein der eigenen Schwachheit seine Bitten vorbringt. Durch sein Sühnopfer hat er uns Menschen ja einen unermesslichen Schatz sittlicher Kraft erworben, die er gern für uns einsetzt. Wir dürfen mit unseren Sorgen und Sünden zu ihm kommen, weil er uns liebt. Jeder Blick und jedes Wort von ihm wirbt um unser Vertrauen. Er wird unser Wesen nach seinem Willen formen. Satan ist trotz all seiner Macht nicht stark genug, auch nur einen einzigen Menschen auf seine Seite zu ziehen, der ganz auf Christus vertraut. Gott „gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.“ Jesaja 40,29. „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ 1.Johannes 1,9. „Allein erkenne deine Schuld, dass du wider den Herrn, deinen Gott, gesündigt hast.“ Jeremia 3,13. „Und ich will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet; von all eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen.“ Hesekiel 36,25. BRG 124.1