„denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. 2. Timotheus 1,7
Wenn Gott den Menschen so wichtige Warnungen sendet, daß der Prophet sie darstellt, wie heilige Engel sie verkündigen, die mitten durch den Himmel fliegen, dann verlangt er von jedem vernünftigen Wesen, die Botschaft zu beachten. Die furchtbaren Strafgerichte, die gegen die Anbetung des Tieres und seines Bildes ausgesprochen wurden (Offenbarung 14,9-11), sollten alle zu einem eifrigen Studium der Weissagungen antreiben, damit sie erführen, was das Malzeichen des Tieres ist, und wie sie vermeiden können, es anzunehmen. Aber die meisten Menschen haben taube Ohren für die Wahrheit und wenden sich den Fabeln zu. Der Apostel Paulus erklärte im Hinblick auf die letzten Tage: “Es wird eine Zeit sein, da sie die heilsame Lehre nicht leiden werden.” 2.Timotheus 4,3. Diese Zeit ist jetzt da. Die Menge wünscht keine Bibelwahrheit, weil diese sich mit den Begierden des sündigen, weltliebenden Herzens nicht verträgt; und Satan versorgt sie mit dem Blendwerk, das die Menschen lieben. GK 595.2
Aber Gott will ein Volk auf Erden haben, das die heilige Schrift, und nur diese allein, beibehält als Richtschnur aller Lehre und als Grundlage aller Reformen. Die Meinungen gelehrter Männer, die Ergebnisse der Wissenschaft, die Glaubenssätze und Beschlüsse von Kirchenversammlungen, zahlreich und uneins wie die Kirchen, die sie vertreten, die Stimme der Mehrheit — weder das eine allein noch sie alle zusammen können als Beweis für oder gegen irgendeinen religiösen Glaubenspunkt betrachtet werden. Ehe wir irgendeine Lehre oder Vorschrift annehmen, sollten wir ein deutliches “So spricht der Herr!” als Beweis dafür verlangen. GK 596.1
Lies Daniel 2:31–45. Was war Nebukadnezars Traum, und wie interpretierte Daniel ihn?
Die Königreiche, die untergegangen sind, die Königreiche, die noch existieren, und die Königreiche, die noch kommen werden, deren Gesetze Gottes Volk betreffen, wurden sowohl von Daniel als auch von Johannes dem Offenbarer bildlich aufgezeichnet.
Nebukadnezar, König des alten Babylon, der sich in einer Zwickmühle bezüglich der Dauer seines Königreichs befand, wurde in einem Traum ein großes Bild gezeigt, das aus vier Metallen bestand. Sein Kopf war aus „Gold“, seine Brust und seine Arme aus „Silber“, seine Lenden aus „Bronze“, seine Beine aus „Eisen“ und seine Füße aus „einer Mischung aus Ton und Lehm“. Daniel deutete die Vision dem König wie folgt:
Die vier Metalle des großen Bildes symbolisieren, ebenso wie die vier Tiere, eine Abfolge von vier Königen in ihren jeweiligen Zeiträumen. Die Füße (rechts und links) aus Eisen und Ton stehen offensichtlich für zwei Gruppen von Königen (Rechte und Linke) in einer fünften Periode – der Zeit, in der der Gott des Himmels „ein Reich errichten wird, das niemals zerstört werden wird“. Die Zehen der Füße weisen natürlich auf eine Vielzahl von Königen in beiden Lagern hin, den Rechten und den Linken.
„In den Tagen dieser Könige [nicht nach, sondern in den Tagen der Könige, die durch die Füße und Zehen des großen Bildes symbolisiert werden] wird der Gott des Himmels“, sagt Daniel und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Reich in seinen Anfängen, „ein Reich errichten, das niemals zerstört werden wird: und das Reich wird nicht einem anderen Volk überlassen werden, sondern es [das Reich] wird alle diese Reiche zerschlagen und vernichten, und es wird für immer bestehen bleiben.“ Dan. 2:44. So sehen wir, dass, während die Nationen unserer Zeit (symbolisiert durch die Füße und Zehen des großen Bildes in Daniel 2:41, 42) noch bestehen, der Herr das Reich errichten wird, mit dem er sie stürzen wird. Dann wird gesagt werden: „Die Reiche dieser Welt sind die Reiche unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird in Ewigkeit regieren.“ Offb. 11:15.
Was schlägt das Bildnis? Ist es nicht der Stein, den Daniel als Symbol für das wiederhergestellte Reich Gottes offenbart? Denken Sie auch daran, dass das Bildnis erst dann vom Stein getroffen wird, nachdem dieser ohne Menschenhand aus dem Berg herausgeschnitten worden ist, und dass er danach wächst und die Erde erfüllt, sodass er selbst zu einem Berg wird. Zur Erläuterung dieser Wahrheit fügt der Prophet Jesaja hinzu:
„Und es wird geschehen in den letzten Tagen, dass der Berg des Hauses des Herrn auf dem Gipfel der Berge errichtet und über die Hügel erhöht werden wird; und alle Nationen werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns zum Berg des Herrn gehen, zum Haus des Gottes Jakobs, damit er uns seine Wege lehre und wir auf seinen Pfaden wandeln; denn aus Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des Herrn aus Jerusalem.“ Jes. 2:2, 3.
So wie der Stein, der auf übernatürliche Weise aus einem Berg herausgeschnitten wurde, sich auf übernatürliche Weise in einen anderen Berg verwandelt und dann die ganze Erde erfüllt, so offenbart sich der Prozess, durch den die Prophezeiung zur Geschichte wird: dass der Stein (insofern er wachsen soll) symbolisch für die Erstlinge im Reich steht; dass das junge Reich mit den 144.000 „Dienern Gottes” beginnt (Offb. 7,3) beginnt; dass folglich die Gemeinde von Laodizea (da sie die letzte ist, in der sich Weizen und Unkraut vermischen, und daher diejenige, in der der Weizen, die 144.000 Erstlingsfrüchte, geerntet wird) notwendigerweise der Berg ist, aus dem der Stein, die Erstlingsfrucht des Reiches, herausgeschnitten oder genommen wird.
Darüber hinaus wird deutlich, dass sie „ohne Hände herausgeschnitten” ohne menschliche Hilfe, offensichtlich darauf hinweist, dass sie von den Engeln gesammelt werden; dass ihr Wachstum, wie das Wachstum des Steins zeigt, das Ergebnis der anschließenden Sammlung der zweiten Früchte aus allen Nationen ist, wodurch der Berg oder das Königreich die Erde erfüllt; und dass dieses übernatürliche Werk des Herausschneidens des Steins, der Trennung der 144.000, des Kerns des Königreichs, die Reinigung der Kirche ist.
Da schließlich, wie wir gesehen haben, der Stein herausgeschnitten wird – das junge Königreich errichtet wird – „in den Tagen dieser Könige“ (die Zehenkönige) und nicht nach ihren Tagen herausgeschnitten wird und da die 144.000 „Knechte Gottes” auf dem Berg Zion stehen (Offb. 14:1), folgt daraus zwangsläufig, dass das steinerne Königreich in seinen Anfängen im Heiligen Land errichtet wird, während die Zehenkönige noch existieren.
Es steht daher außer Frage, dass die 144.000 arglosen Diener Gottes (Offb. 14:5), die die Regierung Gottes in ihren Anfängen bilden, der Stein, der das Bild zerschlägt und anschließend zu einem großen Berg wird, der die ganze Erde erfüllt, maßgeblich am endgültigen Sturz aller irdischen Regierungen beteiligt sind. Wer sonst in der ganzen Welt hätte zu dieser Zeit, wer sonst als sie selbst, geschrieben werden können:
„… sie sind ein Volk, das man sich wundert; … ein großes Volk und ein starkes Volk; es ist noch nie ein solches Volk gewesen und wird auch nach ihnen nicht mehr sein, bis zu vielen Generationen.“ Sach. 3:8; Joel 2:2.
Lies Daniel 3:1–12. Welche Bedeutung hat die Tatsache, dass die Statue ganz aus Gold war und dass der König verlangte, dass sie angebetet werde?
Die Worte “Du bist das goldene Haupt” (Daniel 2,38) hatten den Herrscher tief beeindruckt. Die Weisen seines Reiches machten sich dies und seine Rückkehr zum Götzendienst zunutze und schlugen ihm vor, ein Standbild zu schaffen, das dem im Traum gesehenen gleiche, und es an einer Stelle zu errichten, wo alle das goldene Haupt, das als Sinnbild seines Reiches gedeutet worden war, sehen könnten. PK 352.3
Erfreut über den schmeichelhaften Vorschlag, beschloß er, ihn auszuführen und darin sogar noch weiter zu gehen. Statt das Standbild so nachzubilden, wie er es gesehen hatte, wollte er es noch übertreffen. Sein Bildnis sollte nicht vom Kopf bis zu den Füßen an Wert abnehmen, sondern völlig aus Gold bestehen — insgesamt ein Symbol für Babylon als ewiges, unzerstörbares, allmächtiges Reich, das alle anderen Königreiche in Stücke schlagen, selbst aber immer bestehen bleiben sollte. PK 352.4
Nebukadnezar ließ aus seinem reichen Vorrat an Schätzen ein großes goldenes Bild anfertigen, das in den Grundzügen dem glich, das er in der Vision gesehen hatte, nur nicht bezüglich des Materials, aus dem es bestand. So sehr die Chaldäer an prachtvolle Darstellungen ihrer heidnischen Gottheiten gewöhnt waren — etwas so Eindrucksvolles und Majestätisches wie diese glänzende Statue, sechzig Ellen hoch und sechs Ellen breit, hatten sie noch nie geschaffen. Und es überrascht nicht, daß in einem Lande, wo Götzenverehrung allgemein vorherrschte, das herrliche und überaus kostbare Bildnis in der Ebene von Dura als Verkörperung des Glanzes, der Pracht und der Macht Babylons zu einem Gegenstand der Anbetung geweiht werden sollte. Die Vorbereitungen wurden getroffen, und es erging ein Erlaß, daß am Tage der Einweihung alle ausnahmslos ihre Untertanentreue gegenüber der babylonischen Macht zeigen sollten, indem sie sich vor dem Standbild verneigten. PK 353.3
Lies Daniel 3:17, 18, die Worte der drei hebräischen Jungen, die sich dem König widersetzten. Was lehrt uns dies über den Glauben und was kann er manchmal von uns verlangen?
Die Drohungen des Königs waren vergeblich. Er vermochte die Männer nicht von ihrer Treue zum Herrscher des Weltalls abzubringen. Aus der Geschichte ihrer Väter hatten sie gelernt, daß Ungehorsam gegen Gott Schmach, Unglück und Tod bringt und daß die Furcht des Herrn der Anfang der Weisheit und die Grundlage alles wahren Glückes ist. Gefaßt schauten sie auf den glühenden Ofen und erwiderten: “Es ist nicht nötig, daß wir dir darauf antworten. Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er erretten.” Ihr Glaube war so stark, daß sie erklären konnten, Gott werde durch ihre Errettung verherrlicht. Doch mit Zuversicht, die ihrem Gottvertrauen entsprang, fügten sie hinzu: “Und wenn er’s nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, daß wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen.” Daniel 3,16-18. PK 355.3
“Da wurden diese Männer in ihren Mänteln, Hosen, Hüten, in ihrer ganzen Kleidung, gebunden und in den glühenden Ofen geworfen. Weil das Gebot des Königs so streng war, schürte man das Feuer im Ofen so sehr, daß die Männer, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego hinaufbrachten, von den Feuerflammen getötet wurden.” Daniel 3,19-22. PK 356.1
Von seinem Herrschersitz aus schaute der König zu in der Erwartung, die Männer, die ihm getrotzt hatten, völlig vernichtet zu sehen. Aber sein Gefühl der Überlegenheit schlug plötzlich um. Die Edlen, die in der Nähe standen, sahen, wie er erbleichte, vom Thron aufsprang und in die Flammen starrte. Entsetzt fragte der König seine Großen: “Haben wir nicht drei Männer gebunden mitten in das Feuer werfen lassen? ... Ich sehe aber vier Männer frei mitten im Feuer umhergehen, und sie sind unversehrt; und die Gestalt des vierten gleicht der des Sohnes Gottes.” Daniel 3,24.25 (KJV).PK 356.3
Wie konnte dieser heidnische König wissen, wie der Sohn Gottes aussah? Die hebräischen Gefangenen, die in Babylon Vertrauensstellungen bekleideten, hatten ihm durch ihr Leben und ihren Charakter die Wahrheit nahegebracht. Wenn sie nach einer Begründung ihres Glaubens gefragt wurden, hatten sie nie gezögert, sie zu geben. Klar und einfach hatten sie die Grundsätze der Gerechtigkeit dargelegt und so ihre Umgebung über den Gott belehrt, den sie anbeteten. Sie hatten von Christus, dem kommenden Erlöser, erzählt; und nun erkannte der König in der Gestalt des Vierten inmitten des Feuers den Sohn Gottes. PK 356.4
Aus der Erfahrung der jungen Hebräer in der Ebene Dura gilt es, Wichtiges zu lernen. Auch in unserer Zeit werden viele Diener Gottes, obwohl sie nichts Unrechtes getan haben, doch denen ausgeliefert, die durch den Einfluß Satans mit Neid und religiöser Unduldsamkeit erfüllt sind. So erleiden sie Demütigungen und Mißhandlungen. Der Zorn der Menschen wird vor allem gegen die entbrennen, die den Sabbat des vierten Gebotes heiligen. Schließlich wird ein allgemeiner Erlaß sie als des Todes würdig bezeichnen. PK 358.2
Die Trübsalszeit, die dem Volk Gottes bevorsteht, wird einen unerschütterlichen Glauben erfordern. Seine Kinder müssen dann zeigen, daß dem Herrn als einzigem ihre Anbetung gebührt und daß keine Rücksicht, sogar nicht die auf ihr Leben, sie dazu bringen darf, auch nur das geringste Zugeständnis gegenüber dem trügerischen Gottesdienst zu machen. Für einen wirklichen Treuen werden die Befehle sündiger, sterblicher Menschen neben den Geboten des ewigen Gottes zur Bedeutungslosigkeit herabsinken. Er wird der Wahrheit gehorchen, auch wenn Gefängnis, Verbannung oder Tod die Folge sein mögen. PK 358.3
Wie in den Tagen Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos wird der Herr auch vor Abschluß der Weltgeschichte mächtig für die wirken, die fest für das Recht eintreten. Er, der mit den heldenmütigen Hebräern im Feuerofen weilte, wird bei seinen Nachfolgern sein, wo immer sie sich befinden. Seine ständige Gegenwart wird sie trösten und aufrichten. Mitten in der Zeit der Not — einer Not, wie nie zuvor, seitdem es Völker gibt — werden seine Auserwählten unerschütterlich standhalten. Mit all seinem bösen Heer kann Satan nicht einmal die Schwächsten der Heiligen Gottes verderben. Engel, starke Helden, werden sie schützen, und um ihretwillen wird sich der Herr als “Gott aller Götter” (Daniel 11,36) offenbaren, der diejenigen, die sich ihm anvertraut haben, wirklich retten kann. PK 359.1
Lies Offenbarung 13:11–17; Offenbarung 14:9, 11, 12; Offenbarung 16:2; Offenbarung 19:20 und Offenbarung 20:4. Welcher Gegensatz wird hier zwischen den Geboten Gottes und den Geboten der Menschen aufgezeigt?
Das zweihörnige Tier übt alle Macht aus, die das erste Tier, das leopardenähnliche, ausgeübt hat, und zeigt damit erneut, dass es eine Weltmacht ist. In der Tat bedarf es einer solchen Macht, um alle Bewohner der Erde zu zwingen, so anzubeten, wie es befiehlt, und eine Form der Kirche und Staatsregierung einzuführen, die so veraltet ist wie das Mittelalter selbst. Ja, es bedarf einer solchen Macht, um die Welt zu beeinflussen und alle, deren Namen nicht im Lebensbuch des Lammes stehen, dazu zu bringen, sich vor ihr zu verneigen.
Wenn das Dekret des Tieres erlassen wird, dass niemand kaufen oder verkaufen darf und dass diejenigen, die sich nicht daran halten, getötet werden sollen, dann kann nur Gott sein Volk beschützen, das Volk, dessen Namen in „dem Buch” stehen.
Wenn dies geschieht, was nicht mehr in weiter Ferne liegt, werden diejenigen, deren Namen im „Buch des Lebens” stehen, errettet werden, aber alle anderen werden das Malzeichen des Tieres erhalten haben. Es wird keinen Mittelweg und keine Mittelschicht geben.
Lies Römer 1:18–25. (Beachte den Zusammenhang zwischen Römer 1:18 und Offenbarung 14:9, 10 über „den Zorn Gottes”.) Inwiefern ist die Frage der Anbetung des Bildes nur eine weitere Manifestation desselben Prinzips, dem die Menschen letztendlich ihre Treue geben?
Der Zorn Gottes ist, wie allgemein verstanden, die sieben letzten Plagen (Offb. 15,1) und kommt in der Zeit zwischen dem Ende der Gnadenzeit und der Wiederkunft Christi über die Menschen.
Im Gegensatz zu denen, welche die Gebote Gottes halten und den Glauben Jesu haben, verweist der Engel auf andere, gegen deren Irrtümer eine feierliche und schreckliche Warnung ausgesprochen wird: “So jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Malzeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein des Zorns Gottes trinken.” Offenbarung 14,9.10. Zum Verständnis dieser Botschaft ist eine richtige Auslegung der angewandten Sinnbilder erforderlich. Was wird durch das Tier, das Bild, das Malzeichen dargestellt? GK 439.1
Nach der Warnung vor der Anbetung des Tieres und seines Bildes erklärt die Weissagung: “Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum.” Da die Menschen, die Gottes Gebote halten, auf diese Weise denen gegenübergestellt werden, die das Tier und sein Bild anbeten und sein Malzeichen annehmen, so folgt daraus, daß die Beachtung des Gesetzes Gottes einerseits und dessen Übertretung anderseits den Unterschied zwischen den Anbetern Gottes und den Anbetern des Tieres bilden wird. GK 446.1
Das besondere Merkmal des Tieres und mithin auch seines Bildes ist die Übertretung der Gebote Gottes. Daniel sagte von dem kleinen Horn, dem Papsttum: “Er ... wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern.” Daniel 7,25. Und Paulus nannte dieselbe Macht den “Menschen der Sünde”, der sich über Gott erheben würde. Eine Weissagung ergänzt die andere. Nur indem es das göttliche Gesetz veränderte, konnte sich das Papsttum über Gott erheben. Wer aber wissentlich das so veränderte Gesetz hält, zollt dadurch jener Macht die höchste Ehre, die es verändert hat. Ein solcher Gehorsam gegen die päpstlichen Gesetze würde ein Zeichen des Bündnisses mit dem Papsttum anstatt mit Gott sein. GK 446.2
Lies Apostelgeschichte 12,1–17. Welche Elemente dieser Geschichte könnten Ereignisse der Endzeit vorwegnehmen?
„Skeptiker mögen über den Gedanken spotten, dass ein glorreicher Engel vom Himmel sich um so alltägliche Dinge wie die Versorgung dieser einfachen Menschen kümmert, und mögen die Inspiration dieser Erzählung in Frage stellen. Aber in der Weisheit Gottes sind diese Dinge in der heiligen Geschichte nicht zum Nutzen der Engel, sondern zum Nutzen der Menschen aufgezeichnet, damit sie, wenn sie in schwierige Lage geraten, Trost in dem Gedanken finden, dass der Himmel alles weiß. Jesus erklärte seinen Jüngern, dass kein Spatz auf die Erde fällt, ohne dass der himmlische Vater es bemerkt, und dass, wenn Gott sich um die Bedürfnisse aller kleinen Vögel in der Luft kümmert, er sich umso mehr um diejenigen kümmern wird, die zu Untertanen seines Reiches werden und durch den Glauben an ihn Erben der Unsterblichkeit sein können. Oh, wenn der menschliche Verstand nur in dem Maße begreifen könnte, wie der Erlösungsplan von endlichen Verständen begriffen werden kann, was Jesus durch die Annahme der menschlichen Natur gewirkt hat und was durch diese wunderbare Herablassung für uns erreicht werden soll, dann würden die Herzen der Menschen vor Dankbarkeit für Gottes große Liebe schmelzen und sie würden in Demut die göttliche Weisheit verehren, die das Geheimnis der Gnade ersonnen hat!“ 5T 749.1
„Heute werden Engel des Himmels ausgesandt, um denen zu dienen, die Erben des Heils sein werden. Wir wissen jetzt noch nicht, wer sie sind; es ist noch nicht offenbar geworden, wer überwinden und das Erbe der Heiligen im Licht teilen wird; aber Engel des Himmels durchziehen die ganze Erde, um die Trauernden zu trösten, die Bedrängten zu beschützen und die Herzen der Menschen für Christus zu gewinnen. Keiner wird vernachlässigt oder übersehen. Gott sieht nicht auf die Person, und Er hat gleiche Sorge für alle Seelen, die Er geschaffen hat.“ ST, 13. Dezember 1905, Abs. 6
„Derselbe Engel, der den königlichen Hof des Himmels verlassen hatte, um Petrus aus der Gewalt seines Verfolgers zu befreien, war der Bote des Zorns und des Gerichts für Herodes gewesen. Der Engel schlug Petrus, um ihn aus dem Schlaf zu wecken, aber mit einem anderen Schlag schlug er den gottlosen König und brachte eine tödliche Krankheit über ihn. – The Spirit of Prophecy 3:344.“ TA 234.1
Lies Matthäus 12:9–14 und Johannes 5:1–16. Was veranlasste die religiösen Führer, Jesus töten zu wollen?
Um sich wegen der Anklage der Sabbatschändung zu verantworten, wurde Jesus vor den Hohen Rat gebracht. Wären die Juden damals eine unabhängige Nation gewesen, dann hätte eine solche Anklage ausgereicht, ihn zum Tode zu verurteilen. Ihre Abhängigkeit von den Römern verhinderte dies jedoch. Den Juden war strikt untersagt, die Todesstrafe zu verhängen, und die gegen Christus vorgebrachten Anklagen hatten vor einem römischen Gericht kein Gewicht. Die Pharisäer hofften jedoch, andere Gründe zu finden. Ungeachtet ihrer Bemühungen, seine Aufgabe zu behindern, gewann Jesus sogar in Jerusalem größeren Einfluß auf das Volk als sie. Zahlreiche Menschen, die kein Gefallen an den Tiraden der Rabbiner fanden, wurden durch seine Lehren angezogen. Was er sagte, konnten sie verstehen, und es erwärmte und tröstete ihre Herzen. Er schilderte ihnen Gott nicht als rächenden Richter, sondern als barmherzigen Vater und offenbarte das Wesen Gottes dadurch, daß er es in seinem Wesen widerspiegelte. Seine Worte wirkten wie Balsam für eine verwundete Seele. Durch Worte und Taten der Gnade zerbrach er die drückende Gewalt der alten Überlieferungen und Menschengebote und stellte die Liebe Gottes in ihrer unausschöpflichen Fülle dar. LJ 189.1
Jesus war gekommen, “daß er sein Gesetz herrlich und groß mache”. Jesaja 42,21. Er sollte dessen Würde nicht herabsetzen, sondern erhöhen. Die Schrift sagt: “Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte.” Jesaja 42,4. Er war gekommen, den Sabbat von jenen drückenden Vorschriften zu befreien, die ihn zu einem Fluch statt zu einem Segen gemacht hatten. LJ 190.2
Aus diesem Grunde hatte Jesus bewußt am Sabbat das Heilungswunder zu Bethesda gewirkt. Er hätte den Kranken ebensogut an einem anderen Tage der Woche heilen können, oder er hätte es tun können, ohne ihm zu gebieten, sein Bett fortzutragen. Doch das hätte ihm nicht die von ihm gewünschte Gelegenheit verschafft. Weise Absicht lag jedem Handeln Jesu während seines Erdenlebens zugrunde. Was immer er auch tat, es war an sich schon wichtig und wichtig auch in seiner Aussage. Unter den Leidenden am Teich wählte er jenen aus, den es am ärgsten getroffen hatte, um an ihm seine heilende Macht zu bezeugen. Und er gebot dem Mann, sein Bett durch die Stadt zu tragen, um die an ihm gewirkte große Tat bekanntzumachen. Dadurch sollte die Frage aufgeworfen werden, was am Sabbat zu tun erlaubt sei, und dies sollte ihm die Möglichkeit geben, die Einschränkungen der Juden bezüglich des Tages des Herrn öffentlich anzuprangern und ihre Überlieferungen für nichtig zu erklären. LJ 190.3
Die Zeit, in der jeder Mensch geprüft werden wird, ist nicht mehr fern. Dann wird man uns das Halten des falschen Sabbats aufnötigen wollen. Der Streit um Gottes und der Menschen Gebote wird entbrennen. Alle jene, die Schritt für Schritt den Forderungen der Welt nachgegeben und sich weltlichen Sitten angepaßt haben, werden sich dann eher den Obrigkeiten unterwerfen, als sich dem Hohn, dem Schimpf und der angedrohten Einkerkerung oder gar dem Tode aussetzen. Zu der Zeit wird das Gold von den Schlacken getrennt werden. Wahre Frömmigkeit wird sich klar von jedem bloßen Schein und Flitter unterscheiden. Manch ein Stern, den wir wegen seines Glanzes bewundert haben, wird in Finsternis versinken. An denen, die zwar den Schmuck des Heiligtums angelegt, sich aber nicht mit Christi Gerechtigkeit bekleidet haben, wird dann die Schande ihrer Nacktheit offenbar werden. PK 132.3
Unter den Bewohnern der Erde, zerstreut in allen Ländern, gibt es jene, die ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben. Gleich den Sternen am Himmel, die nur des Nachts scheinen, lassen diese Getreuen ihr Licht weiterleuchten, wenn Finsternis das Erdreich und Dunkel die Völker bedeckt. Im heidnischen Afrika, in den katholischen Ländern Europas und Südamerikas, in China, in Indien, auf den Inseln der Meere und in allen dunkeln Gegenden der Erde hat Gott einen Sternenhimmel von Auserwählten bereit, die inmitten der Finsternis erstrahlen. Sie werden einer abtrünnigen Welt die umwandelnde Macht des Gehorsams gegenüber seinem Gesetz offenbaren. Schon jetzt erscheinen sie unter allen Geschlechtern, Sprachen und Völkern. In der Stunde tiefsten Abfalls, wenn Satan sich äußerst anstrengen wird, um sie “allesamt, die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Knechte” (Offenbarung 13,16), unter Todesandrohung zu zwingen, das Bundeszeichen eines falschen Ruhetages anzunehmen, werden diese Getreuen “ohne Tadel und lauter, Gottes Kinder, unsträflich”, scheinen “als Lichter in der Welt”. Philipper 2,15. Je dunkler die Nacht, desto heller werden sie leuchten. PK 133.1