„ Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen[3] und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. 1. Mose 3:15
„Der gefallene Mensch ist Satans rechtmäßiger Gefangener. Die Mission Christi bestand darin, ihn aus der Macht seines großen Gegners zu befreien. Der Mensch neigt von Natur aus dazu, den Vorschlägen Satans zu folgen, und er kann einem so schrecklichen Feind nicht erfolgreich widerstehen, es sei denn, Christus, der mächtige Eroberer, wohnt in ihm, lenkt seine Wünsche und gibt ihm Kraft. Gott allein kann die Macht Satans begrenzen. Er geht auf der Erde hin und her und wandelt auf ihr auf und ab. Er lässt nicht einen Augenblick lang in seiner Wachsamkeit nach, aus Angst, eine Gelegenheit zur Vernichtung von Seelen zu verpassen. Es ist wichtig, dass Gottes Volk dies versteht, damit es seinen Fallen entgehen kann. Satan bereitet seine Täuschungen vor, damit sie in seinem letzten Feldzug gegen das Volk Gottes nicht verstehen, dass er es ist. 2. Korinther 11:14: „Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts.“ Während einige getäuschte Seelen behaupten, dass er nicht existiert, nimmt er sie gefangen und wirkt in großem Maße durch sie. Satan weiß besser als Gottes Volk, welche Macht sie über ihn haben können, wenn ihre Stärke in Christus liegt. Wenn sie den mächtigen Eroberer demütig um Hilfe bitten, kann der schwächste Gläubige an die Wahrheit, der fest auf Christus vertraut, Satan und sein ganzes Heer erfolgreich abwehren. Er ist zu schlau, um offen und kühn mit seinen Versuchungen zu kommen; denn dann würden die schlafenden Energien des Christen erwachen und er würde sich auf den starken und mächtigen Erlöser verlassen. Aber er kommt unbemerkt und wirkt getarnt durch die Kinder des Ungehorsams, die sich als fromm ausgeben.“ 1T 341.1
„Der Erlöser der Welt hatte keinen Streit mit Satan, der aus dem Himmel vertrieben wurde, weil er eines Platzes dort nicht länger würdig war. Er, der die Engel Gottes gegen ihren obersten Herrscher und gegen seinen Sohn, ihren geliebten Befehlshaber, aufhetzen und ihr Mitgefühl für sich gewinnen konnte, war zu jeder Täuschung fähig. 4000 Jahre lang hatte er gegen die Regierung Gottes gekämpft und nichts von seiner Fähigkeit oder Macht, zu verführen und zu täuschen, eingebüßt.“ 1SM 279.1
Lies Matthäus 13:24–27. Wie hilft uns das Gleichnis, das Böse in unserer Welt zu verstehen?
Die in diesem Gleichnis gegebene Lehre wird uns in dem Verfahren Gottes mit Menschen und Engeln veranschaulicht. Satan ist ein Betrüger. Als er im Himmel sündigte, erkannten selbst die getreuen Engel seinen Charakter nicht völlig, weshalb Gott ihn auch nicht sofort vernichtete. Hätte Gott das getan, dann würden die heiligen Engel die Liebe und Gerechtigkeit Gottes nicht erkannt haben. Ein Zweifel an der Liebe und Güte Gottes würde wie ein böser Same gewesen sein, der die bittere Frucht der Sünde und des Elendes hervorgebracht haben würde; deshalb wurde der Urheber des Bösen verschont, bis er seinen Charakter völlig entwickeln würde. Lange Zeitalter hindurch hat Gott es schmerzlich empfunden, das Werk des Bösen vorangehen zu sehen. Er hat lieber die unendliche Gabe auf Golgatha dargebracht, als daß irgend jemand durch die falschen Darstellungen des Bösen betört werde, denn das Unkraut konnte nicht ausgejätet werden, ohne Gefahr zu laufen, den köstlichen Samen mit auszuraufen. Sollten wir nicht ebenso langmütig gegen unsere Mitmenschen sein, wie der Herr des Himmels und der Erde es gegen Satan ist? CGl 72.1
Lies Matthäus 13:28–30 im Lichte der Erklärung Christi in Matthäus 13:37–40. Inwiefern wirft dies auch ein Licht auf die Natur des kosmischen Konflikts?
Ungeachtet der Warnung Christi haben die Menschen es dennoch versucht, das Unkraut auszujäten. Um solche, die man für Übeltäter hielt, zu bestrafen, hat die Kirche sich der Staatsgewalt bedient. Männer, welche behaupteten, unter der Leitung Christi zu stehen und zu handeln, haben solche, die von der festgesetzten Lehre abwichen, eingekerkert, gefoltert und getötet. Aber solche Handlungen werden durch den Geist Satans und nicht durch den Geist Christi eingegeben. So handelt Satan, um die Welt unter seine Herrschaft zu bringen. Indem die Kirche auf solche Weise mit vorgeblichen Ketzern verfuhr, ist Gott dadurch in ein falsches Licht gestellt worden. CGl 73.1
In den Gleichnissen Christ wird uns nicht gelehrt, andere zu richten und zu verdammen, sondern vielmehr demütig zu sein und dem eigenen Ich zu mißtrauen. Nicht alles, was auf dem Acker gesät wird, ist guter Weizen. Die Tatsache, daß Menschen Gemeindeglieder sind, beweist nicht, daß sie auch Christen sind. CGl 73.2
Das Unkraut, das unter den Weizen gesät war, war dem letzteren sehr ähnlich, solange der Halm noch grün war; wenn aber das Feld weiß zur Ernte dastand, zeigte sich zwischen dem Unkraut und dem Weizen, der unter dem Gewicht der vollen und reifen Ähren sich niederbog, ein großer Unterschied. Sünder, welche vorgeben, fromm zu sein, mischen sich eine Zeitlang unter die wahren Nachfolger Christi und der Anstrich des Christentums ist geeignet, viele zu täuschen; aber in der Ernte der Welt wird keine Ähnlichkeit zwischen dem Guten und dem Bösen sein. Dann werden die, welche sich zwar der Gemeinde angeschlossen, aber sich nicht mit Christo verbunden haben, offenbar werden. CGl 73.3
Es wird dem Unkraut gestattet, unter dem Weizen aufzuwachsen und dieselben Vorteile in bezug auf Sonnenschein und Regen zu genießen; aber in der Zeit der Ernte wird gesehen werden, “was für ein Unterschied sei zwischen den Gerechten und Gottlosen, und zwischen dem, der Gott dienet, und dem, der ihm nicht dienet”. Maleachi 3,18. Christus selbst wird entscheiden, wer würdig ist, mit der himmlischen Familie zu wohnen; er wird einen jeden Menschen nach seinen Worten und seinen Werken richten. Das Mundbekenntnis hat kein Gewicht auf der Waage; der Charakter allein entscheidet das Schicksal. CGl 73.4
Lies 1. Mose 1,31. Was verraten uns Gottes Worte über den Zustand der Schöpfung, als Gott mit der Schöpfung fertig war, und warum ist diese Antwort wichtig?
Die Schöpfung war nun vollständig. “So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.” 1.Mose 2,1. “Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.” 1.Mose 1,31. Eden erblühte auf Erden. Adam und Eva hatten freien Zugang zum Baum des Lebens. Kein Makel von Sünde und kein Todesschatten trübte die Reinheit der Schöpfung, als Gott “die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle Gottessöhne”. Hiob 38,7. PP 23.2
Der große, ewige Gott hatte den Grund der Erde gelegt. Er kleidete die Welt in das Gewand der Schönheit und füllte sie mit nützlichen Dingen für den Menschen. Er hatte alle Wunder des Landes und des Meeres geschaffen. In sechs Tagen vollendete er das große Schöpfungswerk. Und Gott “ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.” 1.Mose 2,2.3. Mit Befriedigung schaute Gott auf das Werk seiner Hände. Alles war vollkommen, seines göttlichen Urhebers würdig. Und er ruhte nicht aus Ermüdung, sondern weil er Wohlgefallen hatte an den Früchten seiner Weisheit und Güte und an der Offenbarung seiner Herrlichkeit. PP 23.3
Lies 1. Mose 3,1–7. Was sagt uns dies darüber, wie das Böse auf die Erde kam? Welches Licht wirft dies auf die Natur des kosmischen Konflikts? (Siehe auch Offenbarung 12:7–9).
Als Satan im Himmel keinen Aufruhr mehr erregen konnte, richtete sich seine Gottesfeindschaft auf ein neues Gebiet: jetzt ging es ihm um die Vernichtung des Menschen. Beim Anblick des in Glück und Frieden lebenden heiligen Paares wurde ihm bewußt, welche Seligkeit er für immer verloren hatte. Von Neid getrieben, beschloß er, die Menschen zum Ungehorsam zu reizen und sie in Schuld und Sünde sowie deren schlimme Folgen zu verstricken. Ihre Liebe sollte sich in Mißtrauen, ihre Loblieder in Vorwürfe gegen den Schöpfer verwandeln. Auf diese Weise würde er nicht nur jene unschuldigen Wesen in das gleiche Elend reißen, an dem er selber litt, sondern auch Gott entehren und Kummer im Himmel verursachen. PP 28.1
Sie erklärte ihr, durch den Genuß von diesem Baum erreichten sie beide eine höhere Daseinsform und beträten ein umfassenderes Wissensgebiet. Sie selbst habe von der verbotenen Frucht gegessen und dadurch die Fähigkeit zum Sprechen erlangt. Und sie deutete an, daß der Herr ihnen die Frucht in eifersüchtiger Weise vorenthalte, um sie daran zu hindern, ihm gleich zu werden. Gerade wegen deren wunderbarer Eigenschaft, Weisheit und Stärke zu verleihen, habe Gott ihnen verboten, von ihr zu kosten oder sie auch nur anzurühren. Der Versucher gab zu verstehen, daß Gottes Warnung in Wirklichkeit nicht in Erfüllung gehen würde; sie ziele nur darauf ab, sie einzuschüchtern. Wie wäre es möglich, daß sie sterben könnten! Hatten sie nicht vom Baum des Lebens gegessen? Gott habe nur nach einer Möglichkeit gesucht, ihre Höherentwicklung zu größerem Glück zu verhindern. PP 30.3
So hat es Satan seit Adams Tagen immer wieder gehalten und damit großen Erfolg gehabt. Er verleitet die Menschen dazu, Gottes Liebe und Weisheit zu bezweifeln, und möchte erreichen, daß ihr Geist dauernd in unehrerbietiger Neugier, in ruhelosem, forschendem Verlangen in die Geheimnisse göttlicher Macht und Weisheit einzudringen versucht. In ihrem Bemühen, das zu erforschen, was Gott nach seinem Willen vorenthalten hat, übersehen unendlich viele die Wahrheiten, die Gott offenbart hat und die für ihre Errettung notwendig sind. Satan reizt Menschen zum Ungehorsam mit der Vorspiegelung, sie gewännen ganz erstaunliche neue Erkenntnisse. Aber das ist alles nur Täuschung. Überzeugt von ihren Fortschrittsideen, treten sie Gottes Gebote mit Füßen und schlagen Wege ein, die zur Entartung und in den Tod führen. PP 31.1
Lies Hesekiel 28,12-19 im Licht von Exodus 25,19.20. Wie ist der Fall dieses Wesens beschaffen?
Einer war jedoch da, der es vorzog, diese Freiheit zu verfälschen. Die Sünde hatte ihren Ursprung bei dem, der nächst Christus am meisten von Gott geehrt worden war, und der unter den Bewohnern des Himmels an Macht und Ehre am höchsten stand. Vor seinem Fall war Luzifer der erste der schirmenden Engel, heilig und unbefleckt. “So spricht der Herr Herr: Du bist ein reinliches Siegel, voller Weisheit und aus der Maßen schön ... Du bist wie ein Cherub, der sich weit ausbreitet und decket; und ich habe dich auf den heiligen Berg Gottes gesetzt, daß du unter den feurigen Steinen wandelst. Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, da du geschaffen wurdest, bis sich deine Missetat gefunden hat.” Hesekiel 28,12-15. GK 496.3
Von allen Engelscharen geliebt und geehrt, hätte Luzifer in der Gunst Gottes bleiben und seine ganze hohe Begabung zum Segen anderer und zur Verherrlichung seines Schöpfers anwenden können. Aber der Prophet sagt: “Dein Herz erhob sich wegen deiner Schönheit, du verlorest deinen Verstand wegen deines Glanzes.” Hesekiel 28,17 (v. Eß). Ganz allmählich kam in Luzifer die Neigung zur Selbsterhebung auf: “Weil sich denn dein Herz erhebt, als wäre es eines Gottes Herz.” “Gedachtest du doch ...: ‘Ich will meinen Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen; ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung ... ich will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten’.” Hesekiel 28,6; Jesaja 14,13.14. Anstatt danach zu trachten, Gott durch die Anhänglichkeit und Treue seiner Geschöpfe über alles zu erhöhen, war es Luzifers Bestreben, ihren Dienst und ihre Huldigung für sich zu gewinnen. Und indem ihn nach der Ehre gelüstete, die der unendliche Vater seinem Sohne gegeben hatte, strebte dieser Engelfürst nach einer Macht, die ausschließlich Christus vorbehalten war. GK 497.1
Lies Jesaja 14,12-15. Welches zusätzliche Licht wirft dies auf den Ursprung des großen Konflikts?
„Wir wissen, dass Satan vor seiner Sünde Luzifer hieß und dass er sündigte, bevor Eva sündigte, dass er in der Schlange verkörpert war, die Eva täuschte. Wir werden daher die Sünde im Himmel betrachten, bevor wir uns weiter mit der Sünde auf der Erde befassen.
„Satan war nicht der einzige Sünder im Himmel, denn mit ihm wurde ein Drittel der Engelschar aus dem Himmel verstoßen (Offenbarung 12:4). Sie wurden aus dem Himmel verstoßen, weil sie den Worten Luzifers, eines Menschen im Himmel, mehr Beachtung schenkten als dem Wort Gottes. Dies war der Untergang der Engel. Luzifer selbst fiel, als er danach strebte, wie Gott zu sein.
„Diese beiden Sünden – das Vertrauen in den Menschen und der Wunsch, sich selbst zu erhöhen – sind auch heute noch die wichtigsten Sündenelemente hier auf der Erde. Dies war der Stolperstein für Eva und ist auch heute noch für viele der Stolperstein. Nein, der Appetit allein war nicht die Ursache für Evas Untergang. Die Schlange sagte nicht: „Du solltest von dieser Frucht essen, denn sie ist wunderbar, köstlicher als jede andere Frucht im Garten Gottes.“ Sondern sie sagte: „Gott weiß, dass euch an dem Tag, an dem ihr davon esst, die Augen geöffnet werden und ihr wie Götter sein werdet und Gut und Böse erkennen könnt.“ 1. Mose 3:5.
„Die Frucht gefiel ihr natürlich, aber sie wurde von der Vorstellung in Versuchung geführt, die Möglichkeit zu haben, auf den Thron Gottes erhoben zu werden, auf dieselbe Position erhoben zu werden, die Luzifer selbst anstrebte. Luzifer muss ehrlich geglaubt haben, dass er wie Gott sein würde, wenn die Engel im Himmel und die Menschen auf der Erde nur seine Befehle befolgen würden.“
lest Matthäus 4:1–11. Wie wird hier die Realität des großen Konflikts zwischen Christus und Satan offenbart?
Satan glaubt den Herrn in seinem eigenen Bereich getroffen zu haben. Er bedient sich heuchlerisch göttlicher Worte. Immer noch erscheint er als Engel des Lichts und beweist, daß er mit der Schrift vertraut ist und das Geschriebene versteht. Wie Jesus das Wort der Schrift anwandte, um seinen Glauben zu begründen, so gebraucht Satan es jetzt, um seinen Betrug zu unterstützen. Er betont, daß er nur die Treue des Herrn habe erproben wollen, und lobt dessen Beharrlichkeit. Da der Heiland Gottvertrauen bekundet hat, veranlaßt Satan ihn zu einem erneuten Beweis seines Glaubens. LJ 109.2
Doch gleich die nächste Versuchung leitet er ein, indem er Mißtrauen sät. “Wenn du Gottes Sohn bist ...” Christus wurde versucht, auf dieses “Wenn” einzugehen; aber er enthielt sich des geringsten Zweifels. Er wollte sein Leben nicht gefährden, nur um Satan einen Beweis seiner Göttlichkeit zu geben. LJ 109.3
Der Versucher gedachte aus dem Menschsein Christi Vorteil zu ziehen und nötigte ihn zur Anmaßung. Wenn Satan auch zur Sünde reizen kann, so kann er doch niemand zwingen, zu sündigen. Er sagte zu Jesus: “Wirf dich hinab”, weil er genau wußte, daß er ihn nicht hinabstürzen konnte; denn Gott hätte es nicht zugelassen. Auch konnte der Teufel Jesus nicht zwingen, sich selbst hinabzustürzen. Nur wenn der Heiland der Versuchung erlegen wäre, hätte Satans Bemühen Erfolg gehabt. Doch alle Mächte der Erde und der Hölle vermochten ihn nicht dazu zu bestimmen, auch nur im geringsten vom Willen seines himmlischen Vaters abzuweichen. LJ 109.4
Der Versucher kann auch uns niemals zwingen, etwas Böses zu tun. Er kann die Gemüter nicht beherrschen, wenn sie sich nicht selbst seiner Herrschaft unterwerfen. Der Wille muß seine Zustimmung geben, und der Glaube muß seinen Halt an Christus lassen, ehe Satan seine Macht über uns ausüben kann. Doch mit jedem sündhaften Verlangen kommen wir ihm entgegen. Sooft wir uns dem göttlichen Gebot widersetzen, öffnen wir dem Versucher eine Tür, durch die er eintreten kann, uns zu versuchen und zu verderben. Und jede Niederlage und jedes Versagen unserseits gibt ihm willkommene Gelegenheit, Christus zu schmähen. LJ 110.1
Als Satan die Verheißung anführte: “Er wird seinen Engeln über dir Befehl tun, und sie werden dich auf den Händen tragen” (Matthäus 4,6), ließ er die Worte aus, “daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen” — auf allen Wegen nämlich, die Gott erwählt hat. Jesus weigerte sich, den Pfad des Gehorsams zu verlassen. Er bekundete völliges Vertrauen zu seinem himmlischen Vater und wollte sich nicht ungeheißen in eine Lage bringen, die Gottes helfendes Eingreifen erfordert hätte, um ihn vor dem Tode zu bewahren. Er wollte die Vorsehung nicht zwingen, zu seiner Rettung einzuschreiten, und dadurch versäumen, den Menschen ein Beispiel des Vertrauens und des Glaubensgehorsams zu geben.LJ 110.2
Der Heiland erklärte Satan: “Wiederum steht auch geschrieben: ‘Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht versuchen.’” Matthäus 4,7. Diese Worte sprach einst Mose zu den Israeliten, als sie in der Wüste Durst litten und verlangten, daß Mose ihnen zu trinken gäbe, indem sie riefen: “Ist der Herr unter uns oder nicht?” 2.Mose 17,7. Gott hatte wunderbar für sie gewirkt; dennoch zweifelten sie an ihm, als Schwierigkeiten kamen. Sie verlangten einen Beweis, daß Gott unter ihnen weilte. In ihrem Unglauben wollten sie ihn auf die Probe stellen. Satan wollte den Heiland auch veranlassen, die gleiche Sünde zu begehen. Gott hatte bereits bezeugt, daß Jesus sein Sohn sei. Nun nochmals einen Beweis für die Sohnschaft Christi zu fordern, war ein ungerechter Zweifel an Gottes Wort und eine sündhafte Versuchung des Herrn. Dasselbe können wir sagen, wenn wir um etwas beten, was Gottes Verheißung widerspricht. Es würde Mißtrauen bekunden; wir würden dadurch Gott auf die Probe stellen oder ihn versuchen. Wir sollten Gott nie um etwas bitten, nur um zu sehen, ob er sein Wort wahrmachen wird; vielmehr sollen wir bitten, weil er es erfüllen wird. Wir sollten nicht beten, um zu erfahren, ob er uns liebt, sondern darum, weil er uns liebt. “Ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde.” Hebräer 11,6. LJ 110.3
Lies Johannes 8:44, 45 im Lichte von Offenbarung 12:7–9. Was verraten diese Passagen über den Charakter des Teufels und seine Strategie?
Ihre Taten bezeugten ihre Verwandtschaft mit dem, der ein Lügner und Mörder war. “Ihr habt den Teufel zum Vater”, erklärte Jesus, “und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm ... Ich aber, weil ich die Wahrheit sage, so glaubet ihr mir nicht.” Johannes 8,44.45. Die Tatsache, daß Jesus die Wahrheit mit innerer Überzeugung sagte, war der Grund dafür, daß ihn die Obersten der Juden nicht annahmen. Ausgerechnet die Wahrheit erzürnte diese selbstgerechten Männer. Sie legte deren Irrtümer und Trugschlüsse bloß und verurteilte ihre Lehren und ihr Handeln. Deshalb war sie nicht willkommen. Lieber verschlossen die jüdischen Führer die Augen vor der Wahrheit, als sich zu demütigen und ihren Irrtum einzugestehen. Sie liebten die Wahrheit nicht und hatten kein Verlangen nach ihr, eben weil es um die Wahrheit ging. LJ 463.2
„Im zwölften Kapitel der Offenbarung haben wir als Symbol einen großen roten Drachen. Im neunten Vers dieses Kapitels wird dieses Symbol wie folgt erklärt: „Und der große Drache wurde gestürzt, die alte Schlange, genannt der Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt; er wurde auf die Erde gestürzt, und seine Engel wurden mit ihm gestürzt.“ Zweifellos stellt der Drache in erster Linie Satan dar. Aber Satan erscheint nicht persönlich auf der Erde; er arbeitet durch seine Agenten. Durch die Hand böser Menschen versuchte er, Jesus gleich nach seiner Geburt zu vernichten. Wo immer es Satan gelang, eine Regierung so vollständig zu kontrollieren, dass sie seine Pläne ausführte, wurde diese Nation für eine gewisse Zeit zu Satans Stellvertreter. Dies war bei allen großen heidnischen Nationen der Fall. Zum Beispiel in Hesekiel 28, wo Satan als tatsächlicher König von Tyrus dargestellt wird. Dies lag daran, dass er diese Regierung vollständig kontrollierte. In den ersten Jahrhunderten der christlichen Ära war Rom von allen heidnischen Nationen Satans Hauptvertreter im Widerstand gegen das Evangelium und wurde daher durch den Drachen dargestellt. GC88 679.4
„Aber es kam eine Zeit, in der das Heidentum im Römischen Reich vor der fortschreitenden Form des Christentums zurückwich. Dann, wie auf Seite 54 angegeben, „hatte das Heidentum dem Papsttum Platz gemacht. Der Drache hatte dem Tier ‚seine Macht und seinen Thron und große Autorität‘ gegeben.“ Das heißt, Satan begann dann, durch das Papsttum zu wirken, so wie er früher durch das Heidentum gewirkt hatte. Aber das Papsttum wird nicht durch den Drachen dargestellt, weil es notwendig ist, ein anderes Symbol einzuführen, um die Veränderung in der Form des Widerstandes gegen Gott zu zeigen. Vor dem Aufstieg des Papsttums war jeder Widerstand gegen das Gesetz Gottes in Form des Heidentums erfolgt – Gott war offen herausgefordert worden; aber von da an wurde der Widerstand unter dem Deckmantel der erklärten Treue zu ihm geführt. Das Papsttum war jedoch nicht weniger das Werkzeug Satans als das heidnische Rom; denn all die Macht, der Sitz und die große Autorität des Papsttums wurden ihm vom Drachen gegeben. Und so ist der Papst, obwohl er vorgibt, der Stellvertreter Christi zu sein, in Wirklichkeit der Stellvertreter Satans – er ist der Antichrist.“ GC88 680.1
„Wir sind im Land des Feindes, 27. Oktober
„Und es wurde ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und ward geworfen auf die Erde, und seine Engel wurden auch dahin geworfen. Offenbarung 12:9. TDG 309.1
„Wenn das Volk des Herrn seine Entschlossenheit zeigt, dem Licht zu folgen, das der Herr gegeben hat, wird der Feind all seine Kräfte aufbieten, um sie zu entmutigen. Aber sie dürfen nicht aufgeben, nur weil Schwierigkeiten auftreten, wenn sie versuchen, dem Rat des Herrn zu folgen. Gott hat uns sein Werk gegeben, das wir tun sollen, und wenn wir seine Anforderungen erfüllen, werden wir gesegnet sein ...“ TDG 309.2
„Der Feind ist aktiv am Werk, wie Sie sehen werden, wenn Sie durch sein Gebiet reisen und den Menschen das Wort Gottes eröffnen. Während die letzte Botschaft der Barmherzigkeit von menschlichen Lippen verkündet wird, wird Satan versuchen, sich den Weg nach vorne zu bahnen. Aber er kann sich nicht gegen Christus durchsetzen. Wenn wir die Wahrheit verkünden, die den Menschen das Böse seiner Täuschungen zeigt, wird sein Zorn geweckt und er wird alles in seiner Macht Stehende tun, um unsere Bemühungen zu behindern. Aber verkündet weiterhin: „So spricht der Herr“, und denkt daran, dass Gott euer Helfer ist. Gebt dem Feind nicht den Vortritt ... TDG 309.3
„Satan war einst der herrlichste Engel in den himmlischen Höfen. Aber er ließ zu, dass ihn der Wunsch nach Vorherrschaft in Besitz nahm, und er wurde aus dem Himmel vertrieben. Er kam auf diese Erde und stieg mit großem Eifer in den Kommerz ein. Und wenn wir nicht treu und wahrhaftig an der Seite des Prinzen Emmanuel stehen, werden wir in die Falle gehen ... TDG 309.4
„In Zukunft werden seltsame Dinge geschehen. Ich sage euch dies, damit ihr nicht überrascht seid von dem, was geschieht. Wir alle müssen eine enge Verbindung zum Herrn aufrechterhalten. Das Ende ist viel näher, als wir es uns zunächst vorgestellt haben ... TDG 309.5
„Unter der Führung Satans gibt es Menschen, die heute alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Welt in Handelsstreitigkeiten zu stürzen. So versucht Satan, einen Zustand herbeizuführen, der die Welt unzivilisiert macht. Er möchte, dass seltsame Dinge geschehen, die Gott, der zu weise ist, um sich zu irren, nicht vorgesehen hat. Aber der Herr, ja, unser Gott, wird der Herrscher des Himmels und der Erde sein. Wenn Männer und Frauen seine Anforderungen erfüllen, wird sich zeigen, dass er der Herrscher ist, der seinen göttlichen Willen ausführt – Brief 114, 27. Oktober 1910, an Elder A. G. Daniells, Präsident der Generalkonferenz. TDG 309.6