Die Plagen

Lektion 4, Quartal 3, 19. bis 25. Juli 2025

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Sabbatnachmittag, 19. Juli

Gedächtnisvers:

„ So wurde das Herz des Pharao verstockt, daß er die Kinder Israels nicht ziehen ließ, so wie der Herr durch Mose geredet hatte. 2. Mose 9,35


Wieder kam die göttliche Botschaft zu Mose: “Geh hin und rede mit dem Pharao, dem König von Ägypten, daß er Israel aus seinem Lande ziehen lasse.” Mutlos geworden erwiderte er: “Siehe, die Kinder Israel hören nicht auf mich; wie sollte denn der Pharao auf mich hören!” Er solle Aaron mitnehmen, zum Pharao gehen und wiederum fordern, “Israel aus Ägypten zu führen”. 2.Mose 6,11-13. PP 238.1

Gott ließ Mose wissen, daß der Herrscher nichts zugestehen würde, bis er Ägypten mit Gerichten heimsuchte und Israel durch die außerordentliche Offenbarung seiner Macht ausführte. Vor jeder Plage sollte Mose deren Art und Wirkung beschreiben, damit der König sich davor bewahren konnte, wenn er das wollte. Auf jede Züchtigung, die er zurückwies, sollte eine härtere folgen, bis sich sein stolzes Herz demütigen und er den Schöpfer Himmels und der Erde als den wahren, lebendigen Gott anerkennen werde. Der Herr wollte den Ägyptern Gelegenheit geben zu erkennen, wie eitel die Weisheit ihrer Mächtigen und wie schwach ihre vermeintlichen Götter waren, wenn sie sich den Geboten Jahwes widersetzten. Er wollte sie wegen ihres Götzendienstes strafen und das Prahlen mit den Segnungen, die sie angeblich von ihren toten Göttern empfangen hatten, zum Schweigen bringen. Gott wünschte seinen eigenen Namen zu verherrlichen, damit auch andere Völker von seiner Macht hörten und sich seiner mächtigen Taten wegen fürchteten; aber auch, damit Israel sich vom Götzendienst abwendete und ihm mit reinem Gottesdienst Gehorsam leistete. PP 238.2

Sonntag, 20. Juli

Gott gegen Götter


Lies 2. Mose 7,8–15. Welche Lehren lassen sich aus dieser ersten Konfrontation zwischen dem Gott der Hebräer und den Göttern Ägyptens ziehen?

Wieder betraten Mose und Aaron die vornehmen Hallen des ägyptischen Königspalastes. Umgeben von hohen Säulen mit gleißenden Verzierungen, von kostbaren Gemälden und in Stein gemeißelten Bildern heidnischer Götter, standen die beiden Vertreter des geknechteten Volkes vor dem Herrscher des damals mächtigsten Reiches und wiederholten ihm den Befehl Gottes, Israel freizulassen. Als Beweis ihres göttlichen Auftrages forderte der König ein Wunder. Beide wußten, was sie in solchem Falle tun sollten. Aaron nahm den Stab und warf ihn vor Pharao auf die Erde. Er wurde zur Schlange. Da ließ der Herrscher seine “Weisen und Zauberer” rufen: Auch ein jeder von ihnen “warf seinen Stab hin, da wurden Schlangen daraus; aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe”. 2.Mose 7,11.12. Darauf erklärte der König, entschiedener als zuvor, seine Zauberer hätten ebensoviel Macht wie Mose und Aaron. Er brandmarkte die Diener des Herrn als Betrüger und fühlte sich mit seinem Widerstand gegen ihre Forderungen völlig sicher. Bei aller Verachtung für ihre Botschaft wurde er aber durch göttliche Kraft daran gehindert, ihnen Schaden zuzufügen. PP 239.1

Mose und Aaron standen keine menschlichen Mittel und Kräfte zur Verfügung; es war vielmehr Gott selbst, der durch sie die Wunder vor Pharaos Augen vollbrachte. Diese Zeichen sollten den König davon überzeugen, daß der große “Ich werde sein” (2.Mose 3,14) Mose gesandt hatte und es seine Pflicht und Schuldigkeit war, die Israeliten ziehen zu lassen, damit sie dem lebendigen Gott dienen könnten. Auch die Zauberer ließen Zeichen und Wunder sehen, und das nicht nur aus eigener Geschicklichkeit, sondern durch die Kraft Satans, ihres Gottes, der ihnen half, Jahwes Werk nachzuahmen. PP 239.2

Diese Magier konnten ihre Stäbe nicht zu wirklichen Schlangen werden lassen, aber mit Hilfe des großen Betrügers vermochten sie durch Zauberei diesen Anschein zu erwecken. Die Stäbe in lebendige Schlangen zu verwandeln, überstieg Satans Vermögen. Denn obwohl der Fürst des Bösen alle Weisheit und Macht eines gefallenen Engels besitzt, hat er keine Schöpferkraft; er kann kein Leben geben. Das ist allein Gottes Vorrecht. Aber Satan tat alles, was ihm möglich war. Er inszenierte eine Fälschung, so daß für das menschliche Auge die Stäbe zu Schlangen wurden, die Pharao und sein Hof zu sehen glaubten. In ihrem Aussehen schien sie nichts von Moses Schlange zu unterscheiden. Obwohl der Herr die unechten Schlangen durch die wirkliche verschlingen ließ, sah Pharao nicht einmal darin die Auswirkung göttlicher Macht, sondern nur das Ergebnis einer Art Zauberei, die der seiner Diener überlegen war. PP 239.3

Montag, 21. Juli

Wer verhärtete das Herz des Pharaos?


Lies 2. Mose 7,3.13.14.22. Wie verstehen wir diese Texte?

Gott hatte über Pharao gesagt: “Ich will sein Herz verstocken, daß er das Volk nicht ziehen lassen wird.” 2.Mose 4,21. Es bedurfte keiner übernatürlichen Macht, das Herz des Königs zu verhärten. Gott gab Pharao außerordentlich überzeugende Beweise seiner Stärke, aber der Herrscher wehrte sich hartnäckig gegen jede bessere Einsicht. Mit jeder Offenbarung der unendlichen Machtvollkommenheit, die er zurückwies, wurde er um so entschlossener zum Widerstand. Schon mit der Ablehnung des ersten Wunders war die Saat der Auflehnung gestreut, die jetzt ihre Früchte trug. Als er sich unterstand, weiterhin eigene Wege zu gehen, steigerte sich seine Starrköpfigkeit von Mal zu Mal. Immer hartherziger wurde er, bis man ihn rief, sich die kalten, toten Gesichter der Erstgeborenen anzusehen. PP 244.1

Gott läßt die Menschen durch seine Diener warnen und ermahnen und um ihrer Sünde willen zurechtweisen. Er gibt jedem Gelegenheit, charakterliche Mängel abzulegen, ehe sie Bestandteil seines Wesens werden. Lehnt jemand jedoch Zurechtweisung ab, stellt Gott sich nicht seiner Handlungsweise entgegen. Für solch einen Menschen wird es immer einfacher, den einmal eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Aber er verhärtet damit sein Herz gegen den Einfluß des Heiligen Geistes. PP 244.2

„Und der Herr sprach zu Mose: Wenn du zurückkehrst nach Ägypten, so tue alle diese Wunder vor den Augen des Pharao, die ich dir gegeben habe; aber ich werde sein Herz verhärten, sodass er das Volk nicht ziehen lassen wird.“ Das heißt, die Demonstration der Allmacht vor dem Pharao, die von ihm abgelehnt wurde, würde ihn in seiner Rebellion noch härter und entschlossener machen. Seine Herzenshärte würde durch den ständigen Widerstand gegen die Macht Gottes noch zunehmen. Aber er würde die Härte des Pharaos Herz überstimmen, so dass seine Weigerung, Israel ziehen zu lassen, seinen Namen vor den Ägyptern und auch vor seinem Volk verherrlichen würde.“ 3SG 194.2

Pharao lag daran, seine Halsstarrigkeit gegen den göttlichen Befehl zu rechtfertigen. Er suchte deshalb von nun an nach einem Vorwand, wie er die Wunder, die Gott durch Mose tat, unbeachtet lassen könnte. Und dafür lieferte ihm Satan, was er brauchte. Mit dem, was er durch die Magier hervorbrachte, erweckte er bei den Ägyptern den Eindruck, als seien auch Mose und Aaron nur Zauberer. Deren Botschaft könnte doch nicht den Anspruch erheben, von einem Höheren zu stammen. Satans Fälschung erfüllte somit ihren Zweck: sie bestärkte die Ägypter in ihrer Widerspenstigkeit und verhärtete das Herz Pharaos gegen jede bessere Erkenntnis. Satan hoffte sogar, auch Moses und Aarons Glauben an den göttlichen Ursprung ihrer Sendung zu erschüttern, damit seine Handlanger die Oberhand behielten. Er wollte Israel nicht aus der Knechtschaft befreit sehen, damit es dem lebendigen Gott dienen könne. PP 240.1

Dienstag, 22. Juli

Die ersten drei Plagen


Lies 2. Mose 7,14–8,19. Was geschah bei diesen Plagen?

Für den nächsten Morgen hatten Mose und Aaron Anweisung, an das Flußufer zu gehen, wohin sich der König gewöhnlich begab. Die Überschwemmung des Nils war für ganz Ägypten die Quelle der Nahrung und des Reichtums. Darum verehrte man den Fluß als Gottheit, und der Herrscher ging täglich hinaus, um ihm seine Huldigung darzubringen. Hier trugen ihm die beiden Brüder ihre Botschaft noch einmal vor. Dann streckten sie den Stab aus und schlugen damit das Wasser. Und plötzlich strömte der heilige Fluß blutrot und wurde durch das Fischsterben stinkend. Auch das Wasser in den Häusern, der Vorrat in den Behältern war in gleicher Weise in Blut verwandelt. Aber “die ägyptischen Zauberer taten ebenso mit ihren Künsten”, und “der Pharao wandte sich und ging heim und nahm’s nicht zu Herzen”. 2.Mose 7,22.23. Sieben Tage dauerte die Plage, aber sie blieb ohne jede Wirkung. PP 241.2

Wiederum streckte Aaron den Stab über das Wasser, und es kamen Frösche aus dem Fluß und bedeckten das ganze Land. Sie verbreiteten sich in den Häusern, füllten die Schlafzimmer und selbst die Backöfen und Backtröge. Aber die Ägypter sahen im Frosch ein heiliges Tier, das sie nicht töten durften. Doch wurde ihnen die schleimige Seuche schließlich unerträglich. Die Frösche häuften sich sogar in Pharaos Palast, und der König verlangte ungeduldig ihre Beseitigung. Die Zauberer brachten scheinbar auch Frösche hervor, nur entfernen konnten sie sie nicht. Als Pharao das sah, wurde er doch recht kleinlaut. Er schickte nach Mose und Aaron und sagte: “Bittet den Herrn für mich, daß er die Frösche von mir und meinem Volk nehme, so will ich das Volk ziehen lassen, daß es dem Herrn opfere.” 2.Mose 8,4. Sie erinnerten den König an seine frühere Prahlerei, forderten ihn dann aber auf, eine Zeit zu bestimmen, wann sie um die Beendigung der Plagen bitten sollten. In der geheimen Hoffnung, die Frösche verschwänden unterdessen von selbst, setzte er den nächsten Tag an. Das würde ihm vielleicht die bittere Demütigung ersparen, sich dem Gott Israels fügen zu müssen. Aber die Plage dauerte genau bis zur festgesetzten Zeit. Dann starben die Frösche in ganz Ägyptenland, und ihre herumliegenden verfaulenden Körper verpesteten die Luft. PP 241.3

Der Herr hätte sie in einem Augenblick zu Staub werden lassen können. Er tat es nicht, damit König und Volk ihre Beseitigung nicht als Zauberei ausgeben konnten, ähnlich dem Werk der Magier. Die Frösche starben und wurden zu Haufen gesammelt. Damit wurde dem König und ganz Ägypten bewiesen, was ihre eitle Philosophie nicht leugnen konnte, daß nämlich dieses Geschehen nicht durch Zauberei zustande gekommen war, sondern ein Gericht vom Gott des Himmels war. PP 242.1

“Als aber der Pharao merkte, daß er Luft gekriegt hatte, verhärtete er sein Herz.” 2.Mose 8,11. Auf Gottes Befehl reckte Aaron nun seine Hand aus, und der Staub im ganzen Lande Ägypten wurde zu Stechmücken. Der Pharao rief die Zauberer, daß sie das gleiche täten, aber sie konnten es nicht. Dadurch war erwiesen, daß Gottes Wirken dem Satans überlegen war. Selbst die Zauberer gaben zu: “Das ist Gottes Finger.” 2.Mose 8,15. Aber der König blieb ungerührt. PP 242.2

Mittwoch, 23. Juli

Ungeziefer, Viehpest und Geschwüre


Lies 2. Mose 8,20–9,12. Was lehrt uns dieser Bericht darüber, dass die Menschheit trotz der großartigen Manifestationen der Macht und Herrlichkeit Gottes immer noch die Freiheit hat, ihn abzulehnen?

Weil Aufforderung und Warnung erfolglos blieben, wurde ein anderes Strafgericht verhängt. Dieses Ereignis sagte Mose zeitlich voraus, damit es nicht heißen konnte, es käme zufällig. Stechfliegen füllten die Häuser und schwärmten über die Erde, “und das Land wurde verheert von den Stechfliegen”. 2.Mose 8,20. Sie waren groß und giftig und ihr Stich für Menschen und Vieh äußerst schmerzhaft. Wie angekündigt, dehnte sich diese Heimsuchung aber nicht auf das Land Gosen aus. PP 242.3

Nun machte Pharao den Israeliten das Angebot, in Ägypten zu opfern. Aber diese Bedingung lehnten sie ab. “Das geht nicht an”, sagte Mose, “denn ... wenn wir vor ihren Augen opfern, was ihnen ein Greuel ist, werden sie uns dann nicht steinigen?” 2.Mose 8,22.23. Die bei den Hebräern üblichen Opfertiere gehörten zu denen, die den Ägyptern heilig waren. Ihre Verehrung jener Tiere war so groß, daß sogar die unabsichtliche Tötung als todeswürdiges Verbrechen galt. Es war also für die Hebräer unmöglich, in Ägypten anzubeten, ohne ihre Herren zu beleidigen. Wieder schlug Mose vor, sie eine Drei-Tage-Reise weit in die Wüste ziehen zu lassen. Der Herrscher gab schließlich nach, verlangte aber von den Dienern Gottes, darum zu bitten, daß die Plage aufhöre. Sie versprachen es, warnten ihn aber auch davor, wiederum betrügerisch an ihnen zu handeln. Die Plage hörte auf. Doch das Herz des Königs hatte sich infolge der fortdauernden Auflehnung weiter verhärtet, und so wollte er immer noch nicht nachgeben. PP 242.4

Darauf folgte ein fürchterlicher Schlag, die Maul- und Klauenseuche über alles ägyptische Vieh auf dem Felde. Sowohl die heiligen Tiere als auch die Lasttiere, Kühe und Ochsen, Schafe, Pferde, Kamele und Esel wurden vernichtet. Es war aber ausdrücklich erwähnt worden, daß die Hebräer verschont bleiben sollten. Und als Pharao Boten zu den Israeliten sandte, erwies sich, daß Moses Erklärung auf Wahrheit beruhte. “Von dem Vieh der Kinder Israel starb nicht eins.” 2.Mose 9,6. Aber der König blieb halsstarrig. PP 243.1

Als nächstes erhielt Mose Anweisung, Ruß aus dem Ofen zu nehmen, “und Mose werfe ihn vor dem Pharao gen Himmel”. 2.Mose 9,8. Diese Handlung war bedeutungsvoll. Vor 400 Jahren hatte Gott Abraham die künftige Bedrückung seines Volkes unter dem Sinnbild eines rauchenden Ofens und einer brennenden Lampe gezeigt. Er ließ ihn wissen, daß er dessen Bedrücker mit Gerichten heimsuchen und die Geknechteten mit großem Vermögen ausführen werde. Die Israeliten hatten in Ägypten lange im Schmelzofen der Trübsal geschmachtet. Diese Handlung Moses brachte ihnen die Gewißheit, daß Gott seines Bundes gedachte und die Zeit ihrer Befreiung gekommen war. PP 243.2

Als Mose den Ruß himmelwärts schleuderte, verstreuten sich die feinen Teilchen über das ganze Land Ägypten, und wo sie niedersanken, erzeugten sie Beulen: “Da brachen auf böse Blattern an den Menschen und am Vieh.” 2.Mose 9,10. Bisher hatten die Priester und Zauberer den Pharao in seiner Halsstarrigkeit bestärkt, aber bei diesem Gericht traf es sie selber. Und weil auch sie von der widerlichen, schmerzhaften Krankheit befallen waren, ließ ihre großsprecherische Art sie nur um so erbärmlicher erscheinen. Sie konnten nicht länger gegen den Gott Israels streiten. Dem ganzen Volk wurde klargemacht, wie töricht es war, Zauberern zu vertrauen, die nicht einmal sich selbst zu schützen vermochten. PP 243.3

Donnerstag, 24. Juli

Hagel, Heuschrecken und Finsternis


Lies 2. Mose 9,13–10,29. Inwieweit konnten diese Plagen den Pharao dazu bewegen, seine Meinung zu ändern?

Die nächste Plage, die Pharao angedroht wurde, war Hagel. Er wurde gewarnt: “Und nun sende hin und verwahre dein Vieh und alles, was du auf dem Felde hast. Denn alle Menschen und das Vieh, alles, was auf dem Felde gefunden und nicht in die Häuser gebracht wird, muß sterben, wenn der Hagel auf sie fällt.” 2.Mose 9,19. Regen oder Hagel waren in Ägypten ganz ungewöhnlich, und ein Unwetter wie das angekündigte hatte man noch nie erlebt. Die Kunde verbreitete sich rasch, und alle, die dem Wort des Herrn glaubten, sammelten ihr Vieh, die aber die Warnung mißachteten, ließen es auf dem Felde. So zeigte sich noch mitten im Gericht Gottes Gnade. Das Volk wurde auf die Probe gestellt, und dabei erwies sich, wie viele durch die Offenbarung seiner Macht Gott fürchten gelernt hatten. PP 245.4

Und der Sturm kam, wie vorhergesagt; Donner und Hagel mit Feuer vermischt, “so schwer, wie er noch nie in ganz Ägyptenland gewesen war, seitdem Leute dort wohnen. Und der Hagel erschlug in ganz Ägyptenland alles, was auf dem Felde war, Menschen und Vieh, und zerschlug alles Gewächs auf dem Felde und zerbrach alle Bäume auf dem Felde.” 2.Mose 9,24.25. Zerstörung und Verwüstung bezeichneten den Weg des Würgeengels. Allein das Land Gosen war wieder verschont geblieben, ein Beweis für die Ägypter, daß die Erde der Herrschaft des lebendigen Gottes untersteht, die Elemente seiner Stimme gehorchen und die einzige Sicherheit im Gehorsam gegen ihn besteht. PP 246.1

Ganz Ägypten zitterte bei dem schrecklichen Ausbruch göttlichen Gerichts. Eilig sandte Pharao nach den beiden Brüdern und rief aus: “Diesmal hab ich mich versündigt; der Herr ist im Recht, ich aber und mein Volk sind schuldig. Bittet aber den Herrn, daß er ein Ende mache mit diesem Donnern und Hageln, so will ich euch ziehen lassen, daß ihr nicht länger hier bleiben müßt.” 2.Mose 9,27.28. Die Antwort war: “Wenn ich zur Stadt hinauskomme, will ich meine Hände ausbreiten zum Herrn, so wird der Donner aufhören und kein Hagel mehr fallen, damit du innewirst, daß die Erde des Herrn ist. Ich weiß aber: Du und deine Großen, ihr fürchtet euch noch nicht vor Gott dem Herrn.” 2.Mose 9,29.30. PP 246.2

Mose reckte nun seinen Stab über das Land, ein Ostwind erhob sich und brachte Heuschrecken, “so viele, wie nie zuvor gewesen sind noch hinfort sein werden”. 2.Mose 10,14. Sie bedeckten den Himmel, bis das Land verdunkelt wurde, und verschlangen alles Grüne, das übriggeblieben war. Eilig schickte Pharao nach den Propheten und sagte: “Ich habe mich versündigt an dem Herrn, eurem Gott, und an euch. Vergebt mir meine Sünde nur noch diesmal und bittet den Herrn, euren Gott, daß er doch diesen Tod von mir wegnehme.” 2.Mose 10,16.17. Sie taten es, und ein starker Westwind trieb die Heuschrecken weg zum Roten Meer. Trotzdem beharrte der König weiter auf seiner starrsinnigen Entschlossenheit. PP 248.1

Die Ägypter waren am Verzweifeln. Die bisher erlebten Plagen schienen fast unerträglich gewesen zu sein, darum fürchteten sie sich vor der Zukunft. Bis dahin verehrte das Volk in Pharao einen Vertreter der Gottheit. Aber nun waren viele davon überzeugt, daß er sich einem widersetzte, dem alle Naturkräfte dienten. Die so wundersam verschonten hebräischen Sklaven begannen zuversichtlich auf ihre Befreiung zu warten. Ihre Fronvögte wagten nicht mehr, sie wie früher zu unterdrücken. In ganz Ägypten lebte die geheime Angst, diese Sklaven könnten sich erheben und für das angetane Unrecht Rache nehmen. Überall fragte man sich mit angehaltenem Atem: Was wird jetzt kommen? PP 248.2

Freitag, 25. Juli

Weiterführendes Studium

Die Furcht zwang Pharao schließlich zu einem weiteren Zugeständnis. Nach der dreitägigen Finsternis ließ er Mose rufen. Er stimmte dem Aufbruch des Volkes zu, vorausgesetzt, daß sie ihre Herden zurückließen. “Nicht eine Klaue darf dahinten bleiben”, erwiderte der Hebräer entschieden. “Wir wissen nicht, womit wir dem Herrn dienen sollen, bis wir dorthin kommen.” 2.Mose 10,26. Im Zorn verlor der König nun jede Beherrschung: “Geh von mir”, schrie er, “und hüte dich, daß du mir nicht mehr vor die Augen kommst; denn an dem Tage, da du mir vor Augen kommst, sollst du sterben.” Mose antwortete: “Wie du gesagt hast; ich werde dir nicht mehr vor die Augen kommen.” 2.Mose 10,28.29. PP 249.2

“Mose war ein sehr angesehener Mann in Ägyptenland vor den Großen des Pharao und vor dem Volk.” 2.Mose 11,3. Sie beobachteten ihn mit ehrfürchtiger Scheu. Der König wagte es nicht, ihn anzutasten, weil das Volk in ihm den einzigen sah, der die Macht besaß, die Plagen abzuwenden. Sie wollten, daß man Israel erlaubte, Ägypten zu verlassen. Der König aber und die Priester widersetzten sich Moses Forderungen bis zuletzt. PP 249.3