Der bevorstehende Konflikt

Lektion 11, 2. Quartal 8-14. Juni 2024.

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Sabbatnachmittag, 8. Juni

Gedächtnistext:

„Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.“ Johannes 17:17


Die den biblischen Sabbat ehren, werden verschrien werden als Feinde des Gesetzes und der Ordnung, die die sittlichen Schranken der Gesellschaft niederreißen, Anarchie und Verderbnis verursachen und Strafgerichte Gottes über die Erde hervorrufen. Ihre gewissenhaften Bedenken wird man als Eigensinn, Hartnäckigkeit und Verachtung der Obrigkeit ansehen. Sie werden als Feinde der Regierung beschuldigt werden. Prediger, die die Verbindlichkeit des göttlichen Gesetzes leugnen, werden von der Kanzel herunter zu der Verpflichtung aufrufen, den zivilen Behörden, als von Gott eingesetzt, Gehorsam zu leisten. In gesetzgebenden Kreisen und an Gerichtshöfen werden die Menschen, die Gottes Gebote beachten, verleumdet und verurteilt werden. Ihre Worte wird man falsch deuten und ihren Handlungen die schlechtesten Beweggründe unterschieben. GK 592.3

Wenn die protestantischen Gemeinden die deutlichen, schriftgemäßen Beweise zur Verteidigung des Gesetzes Gottes verwerfen, werden sie danach verlangen, alle die zum Schweigen zu bringen, deren Glauben sie mit der Bibel nicht umstürzen können. Obwohl sie die Augen den Tatsachen gegenüber verschließen, schlagen sie dennoch ein Verfahren ein, das zur Verfolgung derer führen wird, die sich gewissenhaft weigern, dem nachzukommen, was die übrige christliche Welt tut, und sie erkennen ihrerseits die Ansprüche des päpstlichen Sonntags an. GK 593.1

Die Würdenträger der Kirche und des Staates werden sich vereinen, alle Menschen zu bestechen, zu überreden oder zu zwingen, den Sonntag zu ehren. Die mangelnden göttlichen Beweise werden durch gewalttätige Forderungen ersetzt werden. Die politische Verderbtheit untergräbt die Liebe zur Gerechtigkeit und die Achtung vor der Wahrheit. Selbst im freien Amerika werden Beamte und Gesetzgeber dem Verlangen des Volkes nach einem Gesetz, das die Sonntagsfeier erzwingt, nachgeben, nur um sich die öffentliche Gunst zu sichern. Die Gewissensfreiheit, die so große Opfer gekostet hat, wird nicht länger geachtet werden. In dem bald kommenden Kampfe werden uns die Worte des Propheten durch Taten veranschaulicht werden: “Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin, zu streiten mit den übrigen von ihrem Samen, die da Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu Christi.” Offenbarung 12,17. GK 593.2

Sonntag, 9. Juni

Der letzte Konflikt in der Offenbarung


Vergleiche Offenbarung 14:7, 9 mit Offenbarung 14:11. Was ist das übergreifende Thema der Offenbarung in diesem Konflikt zwischen Gut und Böse?

Durch den ersten Engel werden die Menschen aufgefordert, Gott zu fürchten, ihm die Ehre zu geben und ihn als den Schöpfer des Himmels und der Erde anzubeten. Um dies tun zu können, müssen sie seinem Gesetz gehorchen. Salomo sagte: “Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gehört allen Menschen zu.” Prediger 12,13. Ohne Gehorsam gegen seine Gebote kann kein Gottesdienst dem Herrn gefallen. “Das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten.” “Wer sein Ohr abwendet, das Gesetz zu hören, des Gebet ist ein Greuel.” 1.Johannes 5,3; Sprüche 28,9. GK 437.1

Im Gegensatz zu denen, welche die Gebote Gottes halten und den Glauben Jesu haben, verweist der Engel auf andere, gegen deren Irrtümer eine feierliche und schreckliche Warnung ausgesprochen wird: “So jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Malzeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein des Zorns Gottes trinken.” Offenbarung 14,9.10. Zum Verständnis dieser Botschaft ist eine richtige Auslegung der angewandten Sinnbilder erforderlich. Was wird durch das Tier, das Bild, das Malzeichen dargestellt? GK 439.1

In Offenbarung 13,1-10 wird ein anderes Tier beschrieben, “gleich einem Parder”, dem der Drache “seine Kraft und seinen Stuhl und große Macht” gab. Dies Sinnbild veranschaulicht, wie auch die meisten Protestanten geglaubt haben, das Papsttum, das die Kraft, den Stuhl und die Macht des alten Römischen Reiches einnahm. [Die folgenden zwei Sätze sind nach dem englischen Original zitiert und fehlen in der deutschen Übersetzung.] Von dem pantherähnlichen Tier wird gesagt: “Und es wurde ihm ein Maul gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen ... und es tat sein Maul auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Haus und die im Himmel wohnen. Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm wurde Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen.”Offenbarung 13,6.7. Diese Prophetie, die mit der Beschreibung des kleinen Horns in Daniel 7 fast identisch ist, deutet zweifellos auf das Papsttum hin. GK 439.3

Aber was ist das Bild des Tieres, und wie soll es gestaltet werden? Dem ersten Tier wird von dem zweihörnigen Tier ein Bild errichtet. Es wird auch “Bild des Tiers” genannt. Um daher zu erfahren, was das Bild ist und wie es gestaltet werden soll, müssen wir die Merkmale des “Tieres” selbst, des Papsttums, betrachten. GK 443.2

Als die Kirche am Anfang dadurch verderbt wurde, daß sie von der Einfachheit des Evangeliums abwich und heidnische Gebräuche und Gewohnheiten annahm, verlor sie den Geist und die Kraft Gottes. Um die Gewissen der Menschen zu beherrschen, suchte sie den Beistand der Staatsgewalt. Die Folge war das Papsttum, eine Kirchenmacht, welche die Staatsgewalt beherrschte und sie zur Förderung ihrer eigenen Absichten, vornehmlich zur Bestrafung der Ketzerei, einsetzte. Damit die Vereinigten Staaten dem Tier ein Bild machen können, muß die religiöse Macht den Staat so beherrschen, daß dieser auch von der Kirche zur Durchführung ihrer eigenen Absichten eingesetzt wird. GK 443.3

Das besondere Merkmal des Tieres und mithin auch seines Bildes ist die Übertretung der Gebote Gottes. Daniel sagte von dem kleinen Horn, dem Papsttum: “Er ... wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern.” Daniel 7,25. Und Paulus nannte dieselbe Macht den “Menschen der Sünde”, der sich über Gott erheben würde. Eine Weissagung ergänzt die andere. Nur indem es das göttliche Gesetz veränderte, konnte sich das Papsttum über Gott erheben. Wer aber wissentlich das so veränderte Gesetz hält, zollt dadurch jener Macht die höchste Ehre, die es verändert hat. Ein solcher Gehorsam gegen die päpstlichen Gesetze würde ein Zeichen des Bündnisses mit dem Papsttum anstatt mit Gott sein. GK 446.2

Als Zeichen der päpstlichen Autorität führen päpstliche Schriftsteller “gerade die Verlegung des Sabbats auf den Sonntag an, was die Protestanten zugeben, ... da sie durch die Beachtung des Sonntags die Macht der Kirche, Feste einzusetzen und die Übertretung als Sünde zu rechnen, anerkennen.” Dies wird aufs deutlichste in der Augsburgischen Konfession, Art. 28, bezeugt, die erklärt, daß von der katholischen Kirche “wird kein Exempel so hoch getrieben und angezogen als die Verwandlung des Sabbats, und wollen damit erhalten (beweisen), daß die Gewalt der Kirchen groß sei, dieweil sie mit den Zehn Geboten dispensiert und etwas daran verändert hat”. Was ist daher die Veränderung des Sabbats anderes als das “Malzeichen des Tiers”? GK 448.4

Lies Offenbarung 12:17 und Offenbarung 14:12. Wie findet die Anbetung des Schöpfers ihren endgültigen Ausdruck?

In Offenbarung 14 werden die Menschen aufgefordert, den Schöpfer anzubeten; und die Weissagung führt uns Menschen vor Augen, die zufolge der drei Botschaften die Gebote Gottes halten. Eines dieser Gebote weist unmittelbar auf Gott als den Schöpfer hin. Das vierte Gebot erklärt: “Am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes ... Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhete am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.” 2.Mose 20,10.11. Vom Sabbat sagte der Herr, daß er “ein Zeichen” sei, “damit ihr wisset, daß ich, der Herr, euer Gott bin”. Hesekiel 20,20. Und der dafür angegebene Grund lautet: “Denn in sechs Tagen machte der Herr Himmel und Erde; aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich.” 2.Mose 31,17. GK 438.1

Montag, 10. Juni

Die kommende Krise


Lies Johannes 16,2, Matthäus 10,22, 2 Timotheus 3,12 und 1 Petrus 4,12. Was hat die neutestamentliche Kirche erlebt und was bedeutet das für die Kirche am Ende der christlichen Zeit?

Als Christus auf dem Ölberg seinen Jüngern das Schicksal Jerusalems und die Ereignisse seiner Wiederkunft enthüllte, sprach er auch über die zukünftigen Erfahrungen seines Volkes von seiner Himmelfahrt an bis zu seiner Wiederkunft in Macht und Herrlichkeit zur Befreiung seines Volkes. Er sah die bald über die apostolische Gemeinde hereinbrechenden Stürme, und weiter in die Zukunft dringend, erblickte sein Auge die grimmigen, verwüstenden Wetter, die in den kommenden Zeiten der Finsternis und der Verfolgung über seine Nachfolger heraufziehen werden. In wenigen kurzen Äußerungen von furchtbarer Bedeutsamkeit sagte er ihnen voraus, in welchem Ausmaß die Herrscher dieser Welt die Gemeinde Gottes verfolgen werden. Matthäus 24,9.21.22. Die Nachfolger Christi müssen den gleichen Weg der Demütigung, der Schmach und des Leidens beschreiten, den ihr Meister ging. Die Feindschaft, die dem Erlöser der Welt entgegenschlug, erhebt sich auch gegen alle, die an seinen Namen glauben. GK 39.1

Die Geschichte der ersten Gemeinde zeugt von der Erfüllung der Worte Jesu. Die Mächte der Erde und der Hölle vereinigten sich gegen den in seinen Nachfolgern lebendigen Christus. Das Heidentum sah sehr wohl voraus, daß seine Tempel und Altäre niedergerissen würden, falls das Evangelium triumphierte; deshalb bot es alle Kräfte auf, um das Christentum zu vernichten. Die Feuer der Verfolgung wurden angezündet. Christen beraubte man ihrer Besitztümer und vertrieb sie aus ihren Heimstätten. Sie erduldeten “einen großen Kampf des Leidens”. Hebräer 10,32. Sie “haben Spott und Geißeln erlitten, dazu Bande und Gefängnis; sie wurden gesteinigt, zerhackt, zerstochen, durchs Schwert getötet”. Hebräer 11,36. Eine große Anzahl besiegelte ihr Zeugnis mit ihrem Blut. Edelmann und Sklave, reich und arm, Gelehrte und Unwissende wurden ohne Unterschied erbarmungslos umgebracht. GK 39.2

Wenn die Trübsal des Matthäus [Matthäus 24:21] in der Zeit der 1260 Jahre päpstlicher Vorherrschaft stattfand, die in der Vergangenheit liegt, und die von Daniel [Dan. 12:1] vorhergesagte Zeit der Trübsal in der Zukunft, wie könnte ich dann den Bericht des Matthäus mit dem von Daniel in Einklang bringen, denn Matthäus schreibt, dass es keine größere Trübsal geben wird als die von 538 bis 1798 n. Chr., während Daniel behauptet, dass die Zeit der Trübsal größer sein wird als jede andere, 'seit es ein Volk gibt'.“

Über die Trübsal sagt die Schrift: „Es sei denn, dass jene Tage verkürzt werden, so wird kein Fleisch gerettet werden“, d.h. das Volk Gottes wäre vollständig vom Angesicht der Erde getilgt worden, wenn es nicht die immerwährende Verheißung gegeben hätte: „Aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden“ (Mt 24:22), während in der Zeit der Trübsal Michael aufstehen wird, um alle zu erretten, die „geschrieben stehen in dem Buch“. Mit anderen Worten: Während der Zeit der Trübsal wurden die Gerechten getötet und die Bösen befreit, während in der Zeit der Not die Gerechten befreit und die Bösen getötet werden. Die Trübsal und die Zeit der Trübsal sind also zwei herausragende Ereignisse, von denen jedes das größte seiner Art in den Annalen der prophetischen Geschichte ist - das eine das größte gegen die Gerechten und das andere das größte gegen die Bösen. Wir sehen also, dass sowohl Matthäus als auch Daniel Recht haben, indem sie zeigen, dass jedes Ereignis das größte seiner Art ist.

Da die Trübsal die größte „seit Anbeginn der Welt“ ist, zeigt dies, dass es noch nie eine so große Trübsal gegen Gottes Volk gegeben hat wie in der oben genannten Zeitspanne; und da Jesus sagte, dass es nie etwas Vergleichbares geben wird, versichert er uns, dass Gott den Bösen nach 1798 n. Chr. nicht erlauben wird, Die Zeit der Trübsal, sagt Daniel, ist die größte, „seit es ein Volk gibt“, was zeigt, dass die Sintflut entweder größer oder gleich groß war, und dass auf die Zeit der Trübsal eine noch größere folgen könnte, denn er sagt: „bis zu dieser Zeit“ und nicht: „und wird nie sein.“ 

Dienstag, 11. Juni

Das Tier Identifizieren, Teil 1


Lies Offenbarung 13:1, 2, 6. Woher kommt dieses Tier und wer gibt ihm die Macht? Welche Schlüsselwörter werden verwendet, um die Macht des Tieres zu identifizieren?

In Offenbarung 13,1-10 wird ein anderes Tier beschrieben, “gleich einem Parder”, dem der Drache “seine Kraft und seinen Stuhl und große Macht” gab. Dies Sinnbild veranschaulicht, wie auch die meisten Protestanten geglaubt haben, das Papsttum, das die Kraft, den Stuhl und die Macht des alten Römischen Reiches einnahm. [Die folgenden zwei Sätze sind nach dem englischen Original zitiert und fehlen in der deutschen Übersetzung.] Von dem pantherähnlichen Tier wird gesagt: “Und es wurde ihm ein Maul gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen ... und es tat sein Maul auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Haus und die im Himmel wohnen. Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm wurde Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen.”Offenbarung 13,6.7. Diese Prophetie, die mit der Beschreibung des kleinen Horns in Daniel 7 fast identisch ist, deutet zweifellos auf das Papsttum hin. GK 439.3

“Und ward ihm gegeben, daß es mit ihm währte zweiundvierzig Monate lang.” Der Prophet sagt ferner: “Ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund”; und weiter berichtet er: “So jemand in das Gefängnis führt, der wird in das Gefängnis gehen; so jemand mit dem Schwert tötet, der muß mit dem Schwert getötet werden.” Die zweiundvierzig Monate bezeichnen dasselbe wie die “eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit”, die dreieinhalb Jahre oder zwölfhundertsechzig Tage aus Daniel 7, nämlich die Zeit, während der die päpstliche Macht das Volk Gottes unterdrücken sollte. Dieser Zeitabschnitt begann, wie in früheren Kapiteln angegeben ist, im Jahre 538 n. Chr. mit der Oberherrschaft des Papsttums und endete im Jahre 1798. Zu dieser Zeit wurde der Papst von der französischen Armee gefangengenommen; die päpstliche Macht erhielt eine tödliche Wunde, und es erfüllte sich die Weissagung: “So jemand in das Gefängnis führt, der wird in das Gefängnis gehen.” GK 439.4

Die zehn kronenlosen Hörner von Daniels viertem Tier stehen symbolisch für die Könige, die aus dem Römischen Reich hervorgehen sollten. Die Kronen auf dem leopardenartigen Tier zeigen, dass das Tier die Zeit repräsentiert, in der die Könige ihre Kronen nahmen, die Zeit nach dem Zerfall des heidnischen Römischen Reiches.

Darüber hinaus lästerte das leopardenähnliche Tier Gott und seine Hütte genauso lange wie das vierte Tier in Daniels zweiter Phase, das kirchliche Rom, d.h. „eine Zeit und Zeiten und die Teilung der Zeit“ (3 Jahre und 6 Monate), also zweiundvierzig Monate. Es ist also klar, dass das leopardenähnliche Tier zeitgleich mit dem unbeschriebenen Tier in seiner zweiten Phase, der Phase des kleinen Horns, regierte. Die tödliche Wunde des Leoparden steht daher für den tödlichen Schlag, den es durch die protestantische Reformation erhielt. Sein verwundetes Haupt steht also für die Macht des Horns (eine Verschmelzung von ziviler und religiöser Macht) von Daniels Tier, das seiner zivilen Macht beraubt wurde - enthornt. 

Mittwoch, 12. Juni

Das Tier Identifizieren, Teil 2


Lies Offenbarung 15:5. Schreiben Sie dieses Erkennungsmerkmal in die Lücke darunter.

Da die Hörner des Tieres bei Johannes die Nationen symbolisieren und sein verwundetes Haupt eine religiöse Organisation darstellt, die von einer zivilen Macht getrennt ist, und da seine sieben Köpfe bis auf die Wunde an einem von ihnen alle gleich sind, wird deutlich, dass die sieben Köpfe die religiösen Körperschaften, das Christentum in seiner Gesamtheit darstellen. Die Hörner hingegen, zehn an der Zahl, stellen die zivilen Regierungen in ihrer Gesamtheit dar. Sowohl die Hörner als auch die Köpfe repräsentieren also die Welt von heute, so wie jedes der vier Tiere Daniels die Welt zu ihrer Zeit repräsentierte.

Die Hörner und Köpfe, die alle gleichzeitig auf dem Tier sind und nicht nacheinander auftauchen oder wie die Hörner in Daniel Kapitel 7 und 8 abfallen, sollten jeden vernünftigen Verstand für immer davon überzeugen, dass die Hörner und Köpfe zivile und religiöse Körperschaften symbolisieren, die alle zur gleichen Zeit existieren und nicht einer nach dem anderen.

Die Lästerung, die über den Köpfen und nicht über den Hörnern steht, bedeutet, dass die darin dargestellten religiösen Körperschaften Gott nicht gemäß der Wahrheit anbeten, dass sie nicht ganz das sind, was sie zu sein vorgeben. Die genaue Interpretation des Wortes „Gotteslästerung“ durch Inspiration lautet wie folgt: „Ich kenne die Lästerung derer, die sagen, sie seien Juden, und es nicht sind.“ Offb. 2:9.

Es ist für uns alle besser, unsere Fehler einzugestehen, als der Wahrheit auszuweichen, denn sie ist es, die uns frei machen wird.

Und da wir zugeben, dass die Reformation den tödlichen Schlag versetzte und den Protestantismus hervorbrachte, und da die Inspiration sagt, dass die Wunde geheilt wurde, beweist dies alles etwas, das, wenn wir es bekennen, unser gefährdetes Leben retten und uns so groß machen kann, wie die Bekenntnisse von ganzem Herzen einst David groß gemacht haben. Was ist es, das wir bekennen müssen? - Nur dies: Wenn der Protestantismus das Tier durch die Reformation verwundet hat, dann zeigt die Heilung der Wunde nichts Geringeres, als dass die Reformation die Wunde nicht offen gehalten hat, dass das Ziel der Reformatoren gestorben ist und die Despotie wiederbelebt wurde. In der Tat sagt diese Symbolik nichts anderes als das, was die Botschaft an die Laodicener sagt:

Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluß, und mir mangelt es an nichts! – und du erkennst nicht, daß du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt. Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehen kannst!” Offb. 3:17, 18.

Wenn jemand in einem solch beklagenswerten Zustand ist und gleichzeitig behauptet, dass es ihm an nichts mangelt, ist das in der Tat eine Gotteslästerung. 

Donnerstag, 13. Juni

Das Tier aus der Erde


Lies Offenbarung 13;11-18. Wie unterscheidet sich dieses zweite Tier von dem ersten Tier aus Offenbarung 13?

Anders als das erste Tier kommt das zweite Tier aus der Erde. Das Meer und die Erde weisen offensichtlich auf zwei verschiedene Orte hin. Wir wissen, dass die Bestien aus Daniel 7 und die leopardenähnlichen Tiere aus Offenbarung 13, die aus dem Meer aufstiegen, alle aus dem Alten Land stammen, dem Land, in dem die Menschheit ihren Ursprung hat. Ja, das „Meer“ symbolisiert passenderweise das Alte Land, denn das Meer ist der Speicher des Wassers, der Ort, an dem das Wasser seinen Ursprung hat, so wie das Alte Land der Ort ist, von dem aus sich die Menschheit ausgebreitet hat.

Die „Erde“ weist also auf einen Ort hin, der vom „Meer“ entfernt ist und das Gegenteil von dem ist, wofür das Meer steht, nämlich ein Land, das aus Bewohnern besteht, die von anderswoher ausgewandert sind. Das einzige Land oder die einzige Nation, die so weit vom Alten Land entfernt ist und so einflussreich ist, wie es in diesem zweihörnigen Tier dargestellt wird, das nach der Entstehung des leopardenähnlichen Tieres in der protestantischen Zeit auftaucht, sind die Vereinigten Staaten. Außerdem sind die Vereinigten Staaten bereits eine Weltmacht, so dass wir keine Vermutungen mehr anstellen müssen. Die beiden Hörner des Tieres weisen auf die beiden politischen Führungsmächte hin - Demokraten und Republikaner. Ihr lammfrommes Wesen erweckt den Anschein von Unschuld, Harmlosigkeit und Wohltätigkeit. Dass das Tier wie ein Drache spricht, widerlegt jedoch das lammähnliche Aussehen der Hörner.

Das Tier mit den zwei Hörnern übt all die Macht aus, die das erste Tier, das leopardenähnliche Tier, ausübte, was wiederum zeigt, dass es eine Weltmacht ist. In der Tat bedarf es einer solchen Macht, um alle Bewohner der Erde zu zwingen, so anzubeten, wie es ihm befiehlt, und um ein Bild von Kirche und Staat zu schaffen, das so veraltet ist wie das Mittelalter selbst. Ja, es braucht eine solche Macht, um die Welt zu beeinflussen, mit Ausnahme derer, deren Namen im Buch des Lebens des Lammes geschrieben stehen, damit sie sich vor ihm verneigt. 

Lies Offenbarung 13:11, 12. Welche Veränderung sehen Sie bei diesem Tier und wen spricht es an?

Die Hörner gleich denen eines Lammes und die Drachenstimme des Sinnbildes weisen auf einen grellen Widerspruch zwischen dem Bekenntnis und der Handlungsweise der so beschriebenen Nation hin. Das “Reden” eines Volkes sind die Beschlüsse seiner gesetzgebenden und richterlichen Behörden. Diese werden die freien und friedlichen Grundsätze, die es als Grundlage seiner Regierungspolitik aufgestellt hat, Lügen strafen. Die Weissagung, daß es “wie ein Drache” reden und “alle Macht des ersten Tiers vor ihm” ausüben wird, sagt deutlich eine Entwicklung des Geistes der Unduldsamkeit und der Verfolgung voraus, der von den Mächten bekundet wurde, die durch den Drachen und das Tier gleich einem Parder dargestellt sind. Und die Aussage, daß das Tier mit zwei Hörnern so wirkt, “daß die Erde und die darauf wohnen anbeten das erste Tier”, zeigt an: diese Nation wird ihre Macht dazu benutzen, einen Gehorsam zu erzwingen, welcher dem Papsttum huldigt. GK 442.2

Freitag, 14. Juni

Weiterführendes Studium

Nach der Warnung vor der Anbetung des Tieres und seines Bildes erklärt die Weissagung: “Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum.” Da die Menschen, die Gottes Gebote halten, auf diese Weise denen gegenübergestellt werden, die das Tier und sein Bild anbeten und sein Malzeichen annehmen, so folgt daraus, daß die Beachtung des Gesetzes Gottes einerseits und dessen Übertretung anderseits den Unterschied zwischen den Anbetern Gottes und den Anbetern des Tieres bilden wird. GK 446.1

Das besondere Merkmal des Tieres und mithin auch seines Bildes ist die Übertretung der Gebote Gottes. Daniel sagte von dem kleinen Horn, dem Papsttum: “Er ... wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern.” Daniel 7,25. Und Paulus nannte dieselbe Macht den “Menschen der Sünde”, der sich über Gott erheben würde. Eine Weissagung ergänzt die andere. Nur indem es das göttliche Gesetz veränderte, konnte sich das Papsttum über Gott erheben. Wer aber wissentlich das so veränderte Gesetz hält, zollt dadurch jener Macht die höchste Ehre, die es verändert hat. Ein solcher Gehorsam gegen die päpstlichen Gesetze würde ein Zeichen des Bündnisses mit dem Papsttum anstatt mit Gott sein. GK 446.2

Während sich die Anbeter Gottes ganz besonders durch die Beachtung des vierten Gebotes auszeichnen, da dies das Zeichen der göttlichen Schöpfungsmacht ist und bezeugt, daß Gott Anspruch auf die Ehrfurcht und Huldigung der Menschen hat, so werden sich die Anbeter des Tieres durch ihre Bemühungen kennzeichnen, den Gedächtnistag des Schöpfers zu beseitigen, um die Einrichtung Roms zu erheben. Zum erstenmal machte das Papsttum zugunsten des Sonntags seine anmaßenden Ansprüche geltend, (Siehe Anm. 052) und den Staat rief es das erstemal zu Hilfe, als es die Feier des Sonntags als des “Tages des Herrn” erzwingen wollte. Doch die Bibel verweist auf den siebenten und nicht auf den ersten Tag als “Tag des Herrn”. Christus sagte: “So ist des Menschen Sohn ein Herr auch des Sabbats.” Das vierte Gebot erklärt: “Am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes.” Und der Herr selbst spricht durch den Propheten Jesaja vom Sabbat als von “meinem heiligen Tage”. Markus 2,28; 2.Mose 20,10; Jesaja 58,13. GK 447.1