"Und der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar, und euer ganzer Geist und eure ganze Seele und euer ganzer Leib werde untadelig bewahrt bis zur Ankunft unseres Herrn Jesus Christus." KJV - 1Thessalonicher 5:23
Der Apostel Johannes hörte in einem Gesicht eine laute Stimme im Himmel, die ausrief: “Weh denen, die auf Erden wohnen und auf dem Meer! denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, daß er wenig Zeit hat.” Offenbarung 12,12. Schrecklich sind die Ereignisse, die diesen Ausruf der himmlischen Stimme veranlassen. Der Zorn Satans nimmt zu, je weniger er Zeit hat. Seine Täuschungen und Zerstörungen erreichen ihren Höhepunkt in der trübseligen Zeit. GK 624.1
Furchtbare, übernatürliche Erscheinungen werden sich bald am Himmel bekunden als Zeichen der Macht Wunder wirkender Dämonen. Die Geister der Teufel werden hingehen zu den Königen der Erde und zu der ganzen Welt, um sie in Täuschung gefangenzuhalten und sie zu veranlassen, sich mit Satan in seinem letzten Kriegszug gegen die Regierung des Himmels zu vereinen. Durch diese Kräfte werden Herrscher und Untergebene in gleicher Weise betrogen werden. Menschen werden sich Christus nennen und den Titel und die Verehrung beanspruchen, die dem Erlöser der Welt zukommen. Sie werden erstaunliche Heilungen vollbringen und vorgeben, Offenbarungen vom Himmel empfangen zu haben, die jedoch dem Zeugnis der Heiligen Schrift widersprechen. GK 624.2
Als krönende Tat in dem großen Drama der Täuschung wird sich Satan als Christus ausgeben. Die Kirche hat lange Zeit bekannt, auf die Ankunft des Heilandes, das Ziel ihrer Hoffnung, zu warten. Nun wird der große Betrüger den Anschein erwecken, daß Christus gekommen sei. In verschiedenen Teilen der Erde wird sich Satan unter den Menschen als ein majestätisches Wesen von verwirrendem Glanz offenbaren, das der von Johannes in der Offenbarung gegebenen Beschreibung des Sohnes Gottes gleicht. Offenbarung 1,13-15. Die Herrlichkeit, die ihn umgibt, ist unübertroffen von allem, was sterbliche Augen je gesehen haben. Es ertönt der Jubelruf: “Christus ist gekommen! Christus ist gekommen!” Das Volk wirft sich anbetend vor ihm nieder, während er seine Hände erhebt und es segnet, wie Christus seine Jünger segnete, da er auf Erden lebte. Seine Stimme ist weich und gedämpft, doch voller Wohlklang. In mildem, bemitleidendem Ton bringt er einige derselben gnadenreichen himmlischen Wahrheiten vor, die der Heiland einst aussprach; er heilt die Gebrechen des Volkes, behauptet dann in seinem angemaßten Charakter Christi, daß er den Sabbat in den Sonntag verändert habe, und gebietet allen, den Tag, auf dem sein Segen ruhe, zu heiligen. Er erklärt, daß alle, die bei der Feier des siebenten Tages bleiben, seinen Namen lästern, da sie sich weigern, auf seine Engel zu hören, die er mit Licht und Wahrheit zu ihnen sandte. Das ist die starke, beinahe überwältigende Täuschung. Gleich den Samaritern, die von Simon Magus hintergangen wurden, achtet die Menge, vom Geringsten bis zum Vornehmsten, auf die Zaubereien und sagt: “Der ist die Kraft Gottes, die da groß ist.” Apostelgeschichte 8,10. GK 624.3
Welche vier Dimensionen des Wachstums von Jesus werden in diesem Abschnitt erwähnt?
Geschickt und mit frohem Mut ging Jesus seiner Arbeit nach. Es verlangt viel Geduld und Geisteskraft, die Lehren der Heiligen Schrift zu Hause und am Arbeitsplatz zur Geltung zu bringen und bei aller Anspannung durch irdische Geschäfte die Ehre Gottes im Auge zu behalten. Darin wird uns Christus zum Helfer. Er ließ sich von weltlichen Sorgen nie so weit in Anspruch nehmen, daß er keine Zeit mehr gehabt hätte, über ewige Dinge nachzudenken. Oft brachte er die Freude seines Herzens zum Ausdruck, indem er Psalmen und geistliche Lieder sang. Dann wieder hörten die Einwohner Nazareths seine Stimme sich in Lobpreis und Danksagung zu Gott erheben. Durch seinen Gesang hielt er Verbindung mit dem Himmel, und wenn seine Gefährten von ihrer Arbeit müde wurden und klagten, ermunterte er sie durch die lieblichen Weisen aus seinem Munde. Sein Lobpreis schien die bösen Geister zu bannen und seine Umgebung wie der Weihrauch mit Wohlgeruch zu erfüllen. Die Gedanken seiner Zuhörer wurden aus ihrer irdischen Gebundenheit in die himmlische Heimat versetzt. LJ 56.3
Jesus war der Quell heilsamer Gnade für die Welt, und auch während der Zeit seiner Zurückgezogenheit in Nazareth gingen von seinem Leben Ströme des Mitgefühls und der Zärtlichkeit aus. Die Betagten und Bekümmerten, die Schuldbeladenen, die fröhlich-harmlosen Kinder, die schwache Kreatur in den Hainen und die geduldigen Lasttiere, sie alle wurden glücklicher durch seine Gegenwart. Er, dessen Machtwort die Welten trug, beugte sich herab, einem verwundeten Vöglein zu helfen. Es gab nichts, was nicht seiner Beachtung wert oder seines Dienstes würdig gewesen wäre. LJ 57.1
Während Jesus so an Weisheit und körperlicher Größe zunahm, nahm er auch zu an Gnade bei Gott und den Menschen. Weil er mit allen zu fühlen vermochte, erwarb er sich auch die Liebe aller. Die Atmosphäre von Hoffnung und Mut, die ihn umgab, ließ ihn in jedem Heim zum Segen werden. Oft forderte man ihn am Sabbat in der Synagoge auf, den vorgeschriebenen Abschnitt aus den Schriften der Propheten zu lesen. Während er las, wurden die Herzen der Zuhörer ergriffen, da ihnen ein neues Licht aus den altvertrauten Worten des heiligen Textes entgegenstrahlte. LJ 57.2
“Darum, Geliebte, weil ihr dies erwartet, so seid eifrig darum bemüht, daß ihr als unbefleckt und tadellos vor ihm erfunden werdet in Frieden! Wachst dagegen in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Ihm sei die Ehre, sowohl jetzt als auch bis zum Tag der Ewigkeit! Amen.” 2Pet 3:14, 18.
Heiligung ist nicht das Werk eines Augenblicks, einer Stunde oder eines Tages, sondern ein ständiges Wachsen in der Gnade." "Jesus, als Mensch betrachtet, war vollkommen, aber er wuchs in der Gnade. Lukas 2,52: "Und Jesus nahm zu an Weisheit und Größe und an Gunst bei Gott und den Menschen. Auch der vollkommenste Christ kann ständig in der Erkenntnis und Liebe Gottes zunehmen."--"Zeugnisse für die Gemeinde", Band 1, S. 339, 340.
"Wir sollten die Worte des Apostels Paulus bedenken, in denen er seine Brüder auffordert, durch die Barmherzigkeit Gottes ihre Leiber 'als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer' darzubringen ... Heiligung ist nicht nur eine Theorie, ein Gefühl oder eine Form von Worten, sondern ein lebendiges, aktives Prinzip, das in das tägliche Leben eingeht. Sie erfordert, dass unsere Gewohnheiten des Essens, Trinkens und der Kleidung so beschaffen sind, dass sie die körperliche, geistige und sittliche Gesundheit erhalten, damit wir dem Herrn unseren Leib darbringen können - nicht als Opfergabe, die durch falsche Gewohnheiten verdorben ist, sondern 'als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer'. Röm 12,1."--"Ratschläge zur Gesundheit", S. 67.
Wie kann das Verständnis, dass unser Körper "der Tempel Gottes" und "der Tempel des Heiligen Geistes" ist, unseren Lebensstil positiv beeinflussen?
In diesem Briefe ging es Paulus darum, den Korinthern zu zeigen, wie Christi Macht sie vor dem Übel bewahren könne. Er wußte, daß sie durch den Allmächtigen stark sein würden, wenn sie die übermittelten Unterweisungen befolgten. Um ihnen zu helfen, sich von der Knechtschaft der Sünde zu lösen und in der Furcht des Herrn wirklich heilige Menschen zu werden, legte Paulus ihnen die Ansprüche dessen ans Herz, dem sie bei ihrer Bekehrung ihr Leben geweiht hatten. “Ihr ... seid Christi” und “seid nicht euer eigen” (1.Korinther 3,23; 1.Korinther 6,19), schrieb er ihnen. “Ihr seid teuer erkauft; darum so preiset Gott an eurem Leibe.” 1.Korinther 6,20. WA 306.3
Der Apostel schilderte eingehend die Folgen der Abkehr von einem reinen und heiligen Leben und der Hinkehr zu den entarteten Sitten des Heidentums: “Lasset euch nicht irreführen! Weder die Unzüchtigen noch die Götzendiener noch die Ehebrecher ... noch die Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben.” 1.Korinther 6,9.10. Er bat sie, über die sinnlichen Leidenschaften und Lüste zu herrschen. “Wisset ihr nicht”, fragte er sie, “daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott?” 1.Korinther 6,19. WA 306.4
Dass die Nachfolger Christi ein gottesfürchtiges Volk sein sollen, das weder die unheiligen Maximen annimmt noch sich den ungerechten Wegen der Welt anpasst, das weder ihre sündigen Vergnügungen liebt noch ihre Torheiten gutheißt. Der Gläubige soll seinen Leib als Tempel des Heiligen Geistes anerkennen und ihn deshalb in saubere, bescheidene und würdige Kleidung kleiden. Ferner soll er beim Essen und Trinken und in seinem gesamten Verhalten sein Leben so gestalten, dass er ein Nachfolger des sanftmütigen und bescheidenen Meisters wird. So wird der Gläubige dazu angehalten, sich aller berauschenden Getränke, des Tabaks und anderer Rauschmittel zu enthalten und jede den Körper und die Seele verderbende Gewohnheit und Praxis zu meiden. 1 Kor 3:16, 17; 9:25; 10:31; 1 Tim 2:9, 10; 1 Johannes 2:6.
Was bedeutet es, die "Gesinnung Christi" zu haben?
In seinem hohepriesterlichen Gebet hat Jesus der Welt etwas mitgeteilt, was sich uns in Herz und Sinn einprägen sollte: “Das ist aber das ewige Leben”, so sagte er, “dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.” Johannes 17,3. Diese Erkenntnis ist wahre Bildung; sie schenkt uns geistliche Kraft. Wenn wir Gott und Jesus Christus, den er gesandt hat, aus Erfahrung kennen, werden wir wieder zum Ebenbild Gottes werden, die Herrschaft über uns selbst zurückgewinnen und unser Triebleben den höheren Kräften des Geistes unterordnen können. Auf diese Weise werden wir zu Kindern Gottes und Erben des Himmels, kommen in dauerhafte Verbindung mit dem Geist des Unendlichen und haben Zugang zu den Reichtümern des Universums. BRG 87.1
Jeremia 31:31-33-„ Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloß an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der Herr. Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein;
Dieser neue Bund wird in der Zeit der Sammlung in Kraft treten. Dann wird das ganze Volk Gottes den Unterschied zwischen Gut und Böse kennen. So werden sie wissen, was der Wille und der Weg des Herrn ist. Und so werden sie in der Lage sein, das Gute zu tun und das Böse zu meiden. Sie werden natürlich und gern geneigt sein, das Gute zu tun, so wie sie jetzt geneigt sind, das Böse zu tun.
Nebukadnezar, der König von Babylon, war ein sehr großer König. Er herrschte über ein großes Königreich und lebte in einem wunderbaren Palast. Aber sobald sein menschliches Herz von ihm genommen und das Herz eines Tieres in ihn hineingelegt wurde, verließen ihn seine eigenen Wünsche und Wege und die Wünsche und Wege eines Tieres zogen in ihn ein. (Siehe Daniel 4:16). So ist es auch mit dem Volk Gottes: Sobald er sein Gesetz in ihr Inneres legt und es in ihre Herzen schreibt, wird das Verlangen des fleischlichen Herzens und die Feindschaft gegen Gottes Gesetz verschwinden. Gottes Volk wird nicht mehr sagen müssen: "Wenn wir das Gute tun wollen, ist das Böse da." "Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib?" Röm. 7:24.
Jer 31:34-„Und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne den Herrn!« Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der Herr; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken!“
Beachten Sie, dass die Sünder und die Unwissenden nicht mehr zum Volk Gottes gehören werden. Gewiss, es wird eine Veränderung eintreten. Der gegenwärtige Zustand wird nicht mehr lange andauern, die Sünder werden für immer weggetan werden. Und wie froh sollten wir sein, dass, wenn wir jetzt Buße tun, unsere Sünden vergeben und vergessen werden, und dass uns niemand mehr an sie erinnern wird!
Simon, der Zauberer von Samaria, wollte die Gaben des Heiligen Geistes empfangen, ohne durch den Geist wiedergeboren zu werden. Wie zeigt sich dieselbe Einstellung noch in unseren Tagen?
Die von Teufeln Besessenen werden meist so dargestellt, als hätten sie ungewöhnlich viel zu leiden, doch gab es auch Ausnahmen von dieser Regel. Um übernatürliche Macht zu erlangen, hießen manche den satanischen Einfluß willkommen. Diese hatten natürlich keinen Kampf mit den bösen Geistern zu bestehen. Zu ihnen gehörten die, welche den Geist des Wahrsagens besaßen: Simon Magus, Elymas der Zauberer und die Magd, die Paulus und Silas zu Philippi nachlief. GK 518.3
Keiner steht in größerer Gefahr, dem Einfluß böser Geister zu erliegen, als der, welcher ungeachtet des bestimmten und umfassenden Zeugnisses der Heiligen Schrift das Dasein und die Wirksamkeit des Teufels und seiner Engel leugnet. Solange wir ihrer List unkundig sind, haben sie einen fast unbegreiflichen Vorteil; viele achten auf ihre Einflüsterungen, während sie meinen, daß sie den Eingebungen ihrer eigenen Weisheit folgen. Weil wir uns dem Ende der Zeit nähern, da Satan mit größter Macht wirken wird, um uns zu betrügen und zu verderben, streut er überall die Meinung aus, daß es ihn überhaupt nicht gebe. Es ist seine listige Methode, sich und eine Wirkungsweise zu verbergen. GK 519.1
Jesus begegnete dem Teufel mit einem "So spricht der Herr", mit dem, was geschrieben stand. Wenn wir uns nicht so sehr für die Bibel interessieren, wie er sich für sie interessierte, wenn wir nicht studieren, um zu wissen, was er von uns will, wie können wir dann unseren Versuchungen begegnen und siegreich daraus hervorgehen? Ist es ein Wunder, dass viele nach der Taufe vom Weg abkommen? Gerade das, was sie im Glauben stark machen würde, wenn sie sehen, dass Gott ihnen einen herrlichen Sieg schenkt, scheuen sie, weil sie nicht wissen, dass nach einem Sturm mit Regen und Wind Sonnenschein und Ruhe kommt. Hiob wurde bis aufs Äußerste geprüft, errang aber den Sieg und erhielt danach das Doppelte für alle seine Verluste. Warum können wir das nicht? Nachdem Jesus den Sieg über seine Versuchung errungen hatte, wurde er nie wieder vom Teufel bedrängt. Und Hiob und alle großen Männer Gottes haben aus Erfahrung die gleiche Befreiung von Satan erfahren.
Unsere Haltung gegenüber der Sünde muss also eindeutig sein, ohne das geringste Wanken. Auch wir müssen den Teufel wissen lassen, dass wir es ernst meinen, wenn wir jemals Frieden finden wollen.
Welchen Unterschied sehen Sie zwischen der Vorbereitung auf die Wiederkunft und der Bereitschaft für dieses glorreiche Ereignis?
"Es besteht ein großer Bedarf, das Wort Gottes zu studieren. Von einem Ende der Welt bis zum anderen soll die Botschaft von der Gerechtigkeit Christi durch menschliche Lippen erklingen, um den Weg des Herrn vorzubereiten. Die Jugend, die Alten und die Menschen mittleren Alters sollen einen persönlichen Teil dazu beitragen, ihre eigenen Seelen auf das große Ereignis vorzubereiten, das bald stattfinden wird, nämlich das zweite Kommen Christi in den Wolken des Himmels, und indem sie das tun, werden sie Licht auf viele andere Seelen werfen." RH 22. Juli 1909, par. 14
Wir als Studenten und Evangeliumslehrer haben uns jahrelang stark auf die Zeichen des zweiten Kommens Christi konzentriert, aber überhaupt nicht auf die Zeichen des Reiches Gottes. Das hat dazu geführt, dass die Christenheit die Zeichen des Reiches Gottes theoretisch mit den Zeichen des zweiten Advents vermischt hat.
Ähnlich haben es die alten Juden gemacht, als sie das erste Erscheinen des Messias erwarteten. Nach ihrem privaten Verständnis studierten sie intensiv die Zeichen der Wiederherstellung des Reiches, aber nicht so sehr die Zeichen der Ankunft des Messias. Als ihnen gesagt wurde, dass der Messias gekommen sei, aber nicht die Zeit für die Wiederherstellung des Reiches, lehnten die Führer der Juden die damalige Botschaft ab, da sie davon ausgingen, dass ihre private (nicht inspirierte) Auslegung der Heiligen Schrift unfehlbar sei. In dem Versuch, ihren Einfluss auf das einfache Volk zu sichern und es ihrer Denkweise zu unterwerfen, kreuzigten sie den Herrn, ihren Retter und König, wie sie auch die Propheten, die ihm vorausgegangen waren, getötet hatten. Ihr Beharren darauf, dass das Königreich zu ihrer Zeit wiederhergestellt wird, hat ihnen jedoch nichts genützt.
2Pet 1:19-21-“Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran, darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, daß keine Weissagung der Schrift von eigenmächtiger Deutung ist. Denn niemals wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben die heiligen Menschen Gottes geredet.”
Niemand, sagt die Schrift, kann die Prophezeiungen privat (ohne Inspiration) auslegen, denn, so begründet der Apostel, da die Prophezeiung nicht durch privates Bemühen - nicht durch den Willen von Menschen, sondern durch heilige Männer und den Geist - entstanden ist, kann sie auch nicht von privater Auslegung sein, sondern nur von heiligen Männern, die vom Heiligen Geist geleitet werden. Und selbst nachdem die Prophezeiung auf diese Weise gedeutet worden ist, wird nur dem Gerechten (dem Bußfertigen) die Gabe gegeben, sie zu verstehen (Dan 12,10).
Da wir als Volk einige der Zeichen des zweiten Kommens Christi kennen, aber keine der Zeichen des Reiches Gottes, sollten wir uns jetzt besser auf die Zeichen des Reiches Gottes konzentrieren.
Mat 13:24-30-“Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon. Als nun die Saat wuchs und Frucht ansetzte, da zeigte sich auch das Unkraut. Und die Knechte des Hausherrn traten herzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen in deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut? Er aber sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan! Da sagten die Knechte zu ihm: Willst du nun, daß wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein! damit ihr nicht beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit ihm den Weizen ausreißt. Laßt beides miteinander wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, daß man es verbrenne; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!”
Dieses Gleichnis vom Reich Gottes enthält, wie Sie feststellen, drei Zeitabschnitte: Erstens, die Zeit der Aussaat - die Zeit des Wirkens Christi; zweitens, die Zeit des Wachsens - die Zeit von der Himmelfahrt Christi bis zur Ernte; drittens, die Zeit der Ernte - eine kurze Zeitspanne "am Ende der Welt" (Mt 13,49), die Zeit, in der die Erde von der Herrlichkeit des Engels erleuchtet wird (Offb 18,1) und in der das ganze Volk Gottes aus Babylon herausgerufen wird (Vers 4). Dann werden diejenigen, die dem Ruf zur Sammlung nicht gefolgt sind, aufschreien: "Die Ernte ist vorbei, der Sommer ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet." Jer. 8:20. Die "Ernte" ist also "das Ende der Welt". Vers 49. Sie beginnt in der Kirche und endet in Babylon.
Ich sah die Enttäuschung der Gläubigen, als sie ihren Herrn nicht zur erwarteten Zeit sahen. Es war aber Gottes Absicht gewesen, die Zukunft zu verbergen und sein Volk an einen Punkt zu bringen, an dem es sich entscheiden mußte. Ohne die Verkündigung der bestimmten Zeit für das Kommen Christi wäre das von Gott beabsichtigte Werk nicht ausgeführt worden. Satan verführte viele dazu, die Ereignisse, die mit dem Gericht und dem Ende der Gnadenzeit verbunden sind, weit in der Zukunft zu suchen. Es war notwendig, daß die Menschen dazu gebracht wurden, ernstlich danach zu trachten, sich in der gegenwärtigen Zeit vorzubereiten. FS 232.2