“Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heilige, so mit Händen gemacht ist (welches ist ein Gegenbild des wahrhaftigen), sondern in den Himmel selbst, nun zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns.” Hebr 9:26.
“Auch nach der Himmelfahrt des Heilandes waren sich die Apostel der göttlichen Gegenwart, voller Liebe und Licht, bewußt. Der Heiland, der mit ihnen gewandelt war, der mit ihnen geredet, gebetet und ihrem Herzen Hoffnung und Trost zugesprochen hatte, war mit der Botschaft des Friedens auf den Lippen von ihnen in den Himmel aufgenommen worden. Als der Triumphwagen der Engel ihn aufnahm, vernahmen sie seine Worte: “Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.” Matthäus 28,20. In menschlicher Gestalt war er zum Himmel aufgefahren. Sie wußten, daß er auch vor Gottes Thron ihr Freund und Heiland blieb, daß seine Zuneigung zu ihnen unveränderlich war und daß er immer mit der leidenden Menschheit verbunden sein würde. Sie wußten, er würde das Verdienst seines Blutes vor Gott geltend machen und mit seinen durchbohrten Händen und Füßen an den Preis erinnern, den er für seine Erlösten bezahlt hatte. Dieser Gedanke verlieh ihnen die Kraft, um seinetwillen Schmach zu erdulden. Ihre Verbindung zu ihm war jetzt inniger als zu der Zeit, da er persönlich bei ihnen gewesen war. Licht, Liebe und Kraft des innewohnenden Christus strahlten von ihnen aus, so daß sich die Menschen darüber wunderten.” WA 66.1
Wann wurde Christus auferweckt?
„Christus ist von den Toten auferstanden als Erstlingsgabe der Entschlafenen. Er war das Gegenbild der Garbengarbe, und seine Auferstehung fand an dem Tag statt, an dem die Garbengarbe vor den Herrn gebracht werden sollte...“ LJ 785.4
Christus blieb zwei Nächte im Grab und ist am Sonntag auferstanden, wie wurde dann das Zeichen des Jona, Matthäus 12:39, 40, erfüllt?
...Jesus wurde am frühen Donnerstagmorgen verhaftet; bei Dunkelheit vor Hannas angeklagt (Johannes 18:13); bei Tagesanbruch vor Kaiphas in der Versammlung des Sanhedrins (seine Gerichtsverhandlung) gebracht (Matt. 26:57; 27:1); als nächstes vor Pilatus, Freitag, vor Tagesanbruch - etwa um die sechste Stunde (Johannes 19:14); dann vor Herodes (Lukas 23:7); dann zurück zu Pilatus (Lukas 23:11); und schließlich wurde er am Morgen desselben Tages gekreuzigt, etwa um die dritte Stunde (Markus 15:25) - 9:00 Uhr morgens, moderne Zeit.
Diese Zeitaufzeichnung zeigt, dass seine Gefangennahme, seine Gerichtsverhandlung und seine Kreuzigung sorgfältig und schlau vorbereitet wurden, damit sie in der Nacht und am frühen Morgen stattfanden, um jeden Aufruhr zu vermeiden, denn „sie fürchteten das Volk.“ Lukas 20:19.
Er blieb zwei Nächte in der Gruft und stand am Sonntag auf. Die drei Tage und drei Nächte sind die Zeit von seiner ersten Gerichtsverhandlung bis zu seiner Auferstehung. Das Herz der Erde ist fälschlicherweise als das Grab gedeutet worden, obwohl es, wie die Erfahrung des Jona zeigt, symbolisch für die Gefangenschaft Christi in den Händen der Sünder und im Grab steht (Mt 20,19; 16,21; 17,22.23; 27,63; Lk 9,22; 24,21; 18,33; 24,7; - „Also ist's geschrieben, und also mußte Christus leiden und auferstehen von den Toten am dritten Tage.“ (Lukas 24,46). Das Zeichen der „drei Tage und drei Nächte“ erfüllt sich buchstäblich vom Donnerstagmorgen, der Zeit seines Gerichtsverfahrens, bis zum Sonntagmorgen, als er auferstand. Das Osterlamm, das geschlachtet werden sollte, als Jesus am Kreuz hing, war nicht das, das am ersten Tag der Passahwoche, dem vierzehnten Tag des Monats, geschlachtet wurde, sondern das, das am sechzehnten Tag, dem zweiten Tag der Feste, geschlachtet wurde.
Was war der Zweck von Christi Himmelfahrt oder seiner Reise in den Himmel?
Auf den Thron von Offb 22:1, 2, der von Ewigkeit zu Ewigkeit ist, ist Christus hinaufgestiegen und hat sich dort zur Rechten seines Vaters gesetzt (Apg 7:56), bis die Zeit kam, in der er in Erfüllung der Prophezeiung Daniels und der Offenbarung des Johannes, irgendwann nach dem Entstehen der Macht des kleinen Horns, zusammen mit seinem Vater auf den Thron des Heiligtums zog. Auf diesem sitzt er nicht als König zur Rechten Gottes, sondern vor ihm steht er sowohl als Opferlamm (Offb 5:6) als auch als Fürsprecher (Dan 7:13), der für die sündigen Menschen eintritt. Daher begann sein Mittlerwerk - zuerst im Heiligen, dann im Allerheiligsten.
Im irdischen Heiligtum amtierte der Hohepriester (als Sinnbild für Christus) zunächst das ganze Jahr über in der heiligen Wohnung, dann, am Versöhnungstag, dem Tag der Reinigung des Heiligtums und des Gerichts über das Volk, amtierte er nur einen Tag lang im Allerheiligsten. Dieser doppelte Dienst bedeutet, dass im himmlischen Heiligtum der Hohepriester, Christus, notwendigerweise zuerst bis zum antitypischen Versöhnungstag in der heiligen Wohnung amtieren muss, um dann an diesem Tag in der Wohnung des Allerheiligsten, vor dem Thron, sein Amt auszuüben. Somit widerlegen auch die irdischen Gottesdienste die Vorstellung, dass Christus unmittelbar nach seiner Himmelfahrt in die Allerheiligste Wohnung des himmlischen Heiligtums eingetreten ist.
Was war die Erfahrung Israels am Berg Sinai?
„Am Morgen des dritten Tages richteten sich aller Augen auf den Berg. Sein Gipfel war mit einer dichten Wolke bedeckt, die immer dunkler wurde, bis sie sich herabsenkte und den ganzen Berg in Finsternis und furchterregendes Geheimnis hüllte. Dann ertönte ein Schall wie von einer Trompete, durch den das Volk aufgefordert wurde, Gott zu begegnen. Mose führte es bis an den Fuß des Berges. Aus der dichten Finsternis flammten grelle Blitze, und Donnerschläge hallten vom Berge, die sich als Echo an den umliegenden Höhen brachen. “Der ganze Berg Sinai aber rauchte, weil der Herr auf den Berg herabfuhr im Feuer; und der Rauch stieg auf wie der Rauch von einem Schmelzofen, und der ganze Berg bebte sehr.” 2.Mose 19,18. “Und die Herrlichkeit des Herrn war anzusehen wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Kindern Israel.” 2.Mose 24,17. “Und der Posaune Ton ward immer stärker.” 2.Mose 19,19. So schrecklich waren die Zeichen der Gegenwart Jahwes, daß das ganze Volk Israel vor Furcht erzitterte und sich vor dem Herrn in den Staub warf. Selbst Mose rief aus: “Ich bin erschrocken und zittere.” Hebräer 12,21. . PP 278.3
„Nun hörte der Donner auf, die Posaune schwieg, die Erde hatte sich beruhigt. Eine Zeitlang herrschte feierliches Schweigen. Dann hörte man die Stimme Gottes aus der dichten Finsternis, die ihn verhüllte. Vom Berge, umgeben von einer Engelschar, verkündete er sein Gesetz. Mose beschrieb dieses Ereignis folgendermaßen: “Der Herr ist vom Sinai gekommen und ist ihnen aufgeleuchtet von Seir her. Er ist erschienen vom Berge Paran her und ist gezogen nach Meribath-Kadesch; in seiner Rechten ist ein feuriges Gesetz für sie. Wie hat er sein Volk so lieb! Alle Heiligen sind in deiner Hand. Sie werden sich setzen zu deinen Füßen und werden lernen von deinen Worten.” 5.Mose 33,2-3. . PP 278.4
„Das Volk Israel war vom Schrecken überwältigt. Die ehrfurchtgebietende Sprache Gottes erschien ihm fast untragbar. Denn als ihm Gottes erhabene Rechtsordnung dargelegt wurde, begriff es wie nie zuvor das widerwärtige Wesen der Sünde und seine eigene Schuld in den Augen des großen Gottes. Furchtsam und in heiliger Scheu wichen die Hebräer vom Berge zurück. Die Menge rief nach Mose: “Rede du mit uns, wir wollen hören; aber laß Gott nicht mit uns reden, wir könnten sonst sterben.” Mose antwortete: “Fürchtet euch nicht, denn Gott ist gekommen, euch zu versuchen, damit ihr’s vor Augen habt, wie er zu fürchten sei, und ihr nicht sündigt.” 2.Mose 20,19.20. Das Volk hielt sich zwar weiterhin fern und sah mit Schrecken auf das, was vor sich ging, Mose aber “nahte sich dem Dunkel, darinnen Gott war.” 2.Mose 20,21. . PP 284.3
Welche Warnung finden wir in den obigen Abschnitten?
“Aber bald darauf traf die Familie des Hohenpriesters unerwartet ein furchtbares Unglück. Zur Stunde des Gottesdienstes, als Gebete und Lobgesänge des Volkes zu Gott emporstiegen, ergriffen zwei Söhne Aarons ihre eigenen Räucherpfannen und verbrannten darin wohlriechenden Weihrauch, daß er aufsteige “zum lieblichen Geruch vor dem Herrn”. 2.Mose 29,25. Aber mit dem Gebrauch “fremden Feuers” (vgl. 3.Mose 10,1) übertraten sie sein Gebot. Sie nahmen gewöhnliches Feuer zum Verbrennen des Weihrauchs statt des heiligen, das Gott selbst angezündet und ausdrücklich für diesen Zweck bestimmt hatte. Um dieser Sünde willen ging ein Feuer aus vom Herrn und verzehrte die beiden Männer vor den Augen des Volkes”. PP 336.2
Nächst Mose und Aaron hatten Nadab und Abihu die höchsten Stellungen in Israel innegehabt. Der Herr hatte sie in besonderer Weise ausgezeichnet, als sie mit den 70 Ältesten seine Herrlichkeit auf dem Berge schauen durften. Aber ihre Vergehen waren deshalb nicht entschuldbar oder leichtzunehmen. Im Gegenteil, ihre Sünde wog um so schwerer. Niemand betrüge sich selbst mit der Vorstellung, er könne ungestraft sündigen, weil er große Erkenntnis hatte und, wie die Fürsten Israels, auf den Berg steigen durfte, um Gemeinschaft mit Gott zu pflegen und im Licht seiner Herrlichkeit zu verweilen. Niemand meine, Gott werde um solcher Auszeichnung willen eine Missetat nicht so streng bestrafen. Das wäre ein verhängnisvoller Irrtum. Wer großes Wissen und viele Vorzüge empfing, von dem werden, seiner Erkenntnis entsprechend, Tugend und Frömmigkeit erwartet. Geringeres kann Gott nicht annehmen. Segnungen oder Vorrechte sollten niemals zu sorgloser Sicherheit oder zu größerer Freizügigkeit der Sünde gegenüber verleiten, etwa weil die Empfänger solcher Vorzüge meinen, daß Gott es mit ihnen nicht genau nähme. Alle Vorzüge, die Gott gewährt, sind nichts anderes als seine Mittel und Wege, uns eifriger und williger zum Dienst zu machen und uns damit die Kraft zur Ausführung seines heiligen Willens zu schenken. PP 336.3
“Nadab and Abihu had not in their youth been trained to habits of self-control. The father's yielding disposition, his lack of firmness for right, had led him to neglect the discipline of his children. His sons had been permitted to follow inclination. Habits of self-indulgence, long cherished, obtained a hold upon them which even the responsibility of the most sacred office had not power to break. They had not been taught to respect the authority of their father, and they did not realize the necessity of exact obedience to the requirements of God. Aaron's mistaken indulgence of his sons prepared them to become the subjects of the divine judgments.” PP 360.1
Wann wird der neue Bund in Kraft treten?
Jeremia 31:31-33- „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen; nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern machte, da ich sie bei der Hand nahm, daß ich sie aus Ägyptenland führte, welchen Bund sie nicht gehalten haben, und ich sie zwingen mußte, spricht der HERR; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel machen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein.“
Dieser neue Bund wird in der Zeit der Sammlung in Kraft treten. Dann wird das ganze Volk Gottes den Unterschied zwischen Gut und Böse kennen. So werden sie wissen, was der Wille und der Weg des Herrn ist. Und so werden sie fähig sein, das Gute zu tun und das Böse zu meiden. Sie werden von Natur aus und gerne geneigt sein, das Gute zu tun, so wie sie jetzt geneigt sind, das Böse zu tun.
Jer 31:34- „und wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: "Erkenne den HERRN", sondern sie sollen mich alle kennen, beide, klein und groß, spricht der HERR. Denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünden nimmermehr gedenken.”
Man beachte, dass die Sünder und die Unwissenden Gottes nicht mehr zum Volk Gottes gehören werden. Gewiss, eine Veränderung steht bevor. Der gegenwärtige Zustand wird nicht mehr lange andauern, die Sünder werden für immer weggetan werden. Und wie froh sollten wir sein, dass, wenn wir jetzt Buße tun, unsere Sünden vergeben und vergessen werden, und dass uns niemand mehr an sie erinnern wird!
Wann wurde das Erlösungswerk Christi vollendet?
“Der ganze Himmel wartete darauf, den Heiland in den himmlischen Höfen willkommen zu heißen. Als er auffuhr, führte er den großen Zug derer an, die in den Gräbern gefangen gewesen und nach seiner Auferstehung befreit worden waren.” LJ 838.1
Er begibt sich vielmehr in die Gegenwart seines Vaters. Er weist auf sein verwundetes Haupt, auf die zerstochene Seite und die entstellten Füße; er hebt seine Hände empor, die noch die Nägelmale tragen. Er weist auf die Zeichen seines Sieges; dazu bringt er Gott die Webegarbe dar: jene, die mit ihm auferweckt wurden als Vertreter der großen Schar, die bei seiner Wiederkunft aus ihren Gräbern hervorgehen wird. Dann nähert er sich dem Vater, bei dem Freude ist über jeden Sünder, der bereut. Ehe der Welt Grund gelegt wurde, hatten der Vater und der Sohn gemeinsam beschlossen, den Menschen zu erlösen, falls er von der Macht Satans überwunden werden sollte. Sie hatten feierlich gelobt, daß Christus der Bürge für das Menschengeschlecht werden sollte. Dieses Gelübde hat Christus nun erfüllt. Als er am Kreuz ausrief: “Es ist vollbracht!” (Johannes 19,30), wandte er sich damit an den Vater. Die vor der Erschaffung der Welt getroffene Übereinkunft war vollständig erfüllt worden. Nun erklärt er dem Vater: Es ist vollbracht! Deinen Willen, mein Gott, habe ich getan. Ich habe das Erlösungswerk vollendet. Wenn deiner Gerechtigkeit Genüge geschehen ist, dann will ich, “daß, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast”. Johannes 17,24. . LJ 839.1
Da erklärt die Stimme Gottes, daß der Gerechtigkeit Genüge getan und daß Satan besiegt ist; Christi arbeitende und kämpfende Nachfolger seien “begnadet ... in dem Geliebten”. Epheser 1,6. LJ 839.2
Was ist typisch für den Tag der endgültigen Einsammlung?
„Das Laubhüttenfest hatte aber nicht allein Erinnerungswert, sondern auch sinnbildliche Bedeutung. Es gemahnte nicht nur an die Wüstenwanderung; man feierte es auch als Erntefest nach dem Einbringen der irdischen Früchte. Und es wies hin auf den großen Tag der Welternte, wenn der Herr der Ernte seine Schnitter aussenden wird, das Unkraut in Bündeln zu sammeln für das Feuer und den Weizen einzubringen in seine Scheunen. Dann werden alle Gottlosen umkommen.” PP 522.1
„Darnach sah ich,” rief der Offenbarer um 96 n. Chr. aus, als er den Thron im Heiligtum sah, „und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel; und die erste Stimme, die ich gehört hatte mit mir reden wie eine Posaune, die sprach: Steig her, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.
„Und alsobald war ich im Geist. Und siehe, ein Stuhl war gesetzt im Himmel, und auf dem Stuhl saß einer; und der dasaß, war gleich anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Stuhl, gleich anzusehen wie ein Smaragd. Und um den Stuhl waren vierundzwanzig Stühle, und auf den Stühlen saßen vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern angetan, und hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen. Und von dem Stuhl gingen aus Blitze, Donner und Stimmen; und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Stuhl, welches sind die sieben Geister Gottes. Und vor dem Stuhl war ein gläsernes Meer gleich dem Kristall, und mitten am Stuhl und um den Stuhl vier Tiere, voll Augen vorn und hinten.”
„Und ich sah, und siehe, mitten zwischen dem Stuhl und den vier Tieren und zwischen den Ältesten stand ein Lamm, wie wenn es erwürgt wäre, und hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. Und ich sah und hörte eine Stimme vieler Engel um den Stuhl und um die Tiere und um die Ältesten her; und ihre Zahl war vieltausendmal tausend.” Offb 4:1-6, 5:6, 11.
Hier wird eine doppelte Szene gezeigt. Einerseits stehen vor dem Thron die „sieben brennenden Lampen” und das „Lamm, wie es geschlachtet wurde”, was zeigt, dass der Thron dort „aufgestellt” wurde, um in der Zeit der Bewährung zu dienen. Das Licht des Leuchters steht für das Licht der Wahrheit in der Kirche, während das Blut des Lammes für die Sünder sühnt. Auf der anderen Seite sitzt auf dem Thron der Älteste der Tage, der Richter, umgeben von der Jury der vierundzwanzig Ältesten und den Zeugen der Engel, „zehntausend mal zehntausend und Tausende von Tausenden”, sowie den vier Tieren (die, da sie „erlöst” sind „aus allerlei Geschlecht und Zunge und Volk und Heiden”- Offb. 5:8, 9, - sind also ein Symbol für die Heiligen, all jene, deren Sünden aus den Büchern der Aufzeichnungen getilgt werden, - so wie die Tiere von Daniel 7 ein Symbol für alle Königreiche sind, die in ihren Sünden untergehen werden), mit dem Lamm, unserem Fürsprecher, in der Mitte. All dies zeigt ein kombiniertes Vermittlungs- und Gerichtswerk.
Bis jetzt sehen wir, dass Johannes, als er in einer Vision die Tür - den Vorhang - zum Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums sah, die Erlaubnis erhielt, hineinzuschauen, und dass die Dinge, die er sah, von seiner Zeit an "danach" stattfinden sollten; dies zeigt, dass zur Zeit seiner Vision (etwa 96 n. Chr.) das Allerheiligste geschlossen war. Darüber hinaus werden wir jetzt aus Daniels Prophezeiung sehen, dass der Gerichtsthron in der Allerheiligsten Wohnung des himmlischen Heiligtums aufgestellt wurde, nachdem das „kleine Horn” von Daniel 7 heraufkam.
„Da ich aber die Hörner schaute”, sagt der Seher” siehe, da brach hervor zwischen ihnen ein anderes kleines Horn, vor welchen der vorigen Hörner drei ausgerissen wurden; und siehe, dasselbe Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul, das redete große Dinge. Solches sah ich, bis daß Stühle gesetzt wurden; und der Alte setzte sich. Des Kleid war schneeweiß, und das Haar auf seinem Haupt wie reine Wolle; sein Stuhl war eitel Feuerflammen, und dessen Räder brannten mit Feuer. Und von ihm her ging ein langer feuriger Strahl. Tausend mal tausend dienten ihm, und zehntausend mal zehntausend standen vor ihm. Das Gericht ward gehalten, und die Bücher wurden aufgetan.” Dan 7:8-10.
Diese Verse zeigen, dass, nachdem „das Gericht festgesetzt und die Bücher aufgetan” worden waren, „der Menschensohn”, Christus, nicht zur „Rechten Gottes”, „des Alten der Tage”, sondern „nahe vor” Ihn „gebracht” wurde (Dan. 7:8-10, 13).
Sowohl die Visionen des Johannes als auch die Visionen Daniels offenbaren, dass der Thron im Heiligtum nicht von Anfang der Schöpfung Gottes an dort stand, auch nicht von den Tagen des Mose an, auch nicht von der Stunde an, als Christus in die Höhe fuhr, und auch nicht von den Tagen des heidnischen Roms an, sondern dass er erst nach dem Fall des heidnischen Roms "aufgestellt" wurde, als das „kleine Horn” des unbeschriebenen Tieres aufstieg - in den Tagen des kirchlichen Roms (Dan. 7:7-12, 21, 22). Anderswo als im Heiligtum ist also---Gottes ewiger Thronsaal.
Da der Thron des Heiligtums in den Tagen der frühen christlichen Kirche nicht existierte, konnte der Thron, auf dem Stephanus Christus zur „Rechten Gottes” sah (Apg. 7:56), nicht im Heiligtum sein, in dem sich das „gläserne Meer” befindet, sondern im Paradies, aus dem der „Strom des Wassers des Lebens” fließt und an dessen beiden Seiten „der Baum des Lebens” steht. Offb. 22:1, 2. Es ist also ganz offensichtlich, dass der Thron, den Stephanus sah, „der Thron Gottes und des Lammes” ist, der ewige und unveränderliche Thron. Um diesen Sitz der Herrlichkeit herum sind keine Tiere, keine Zeugen, keine Geschworenen, und vor ihm ist „keine Kerze” und kein Blut, das geopfert werden muss. Kurzum, er steht nicht im sündenbeladenen Heiligtum, sondern im Paradies. Es ist der souveräne Verwaltungsthron, von dem aus der Unendliche ewig seine unsterblichen sündlosen Wesen regiert!
Zu diesem Thron also, der von Ewigkeit zu Ewigkeit ist, ist Christus aufgestiegen und hat sich dort zur Rechten seines Vaters niedergelassen, bis die Zeit kam, in der er in Erfüllung der Prophezeiung Daniels und der Offenbarung des Johannes, irgendwann nach dem Entstehen der Macht des kleinen Horns, zusammen mit seinem Vater auf den Thron des Heiligtums umzog. Auf diesem sitzt er nicht als König zur Rechten Gottes, sondern vor ihm steht er sowohl als Opferlamm (Offb 5:6) als auch als Fürsprecher (Dan 7:13), der für die sündigen Menschen eintritt. So begann sein Mittlerwerk - Zuerst Im Heiligen, Dann Im Allerheiligsten.