"Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht noch habt, damit euch die Finsternis nicht überfällt! Denn wer in der Finsternis wandelt, weiß nicht, wohin er geht.“ Johannes 12:35
Tausende wurden eingekerkert und umgebracht; aber andere standen auf, um diese Lücken auszufüllen. Die um ihres Glaubens willen den Märtyrertod erlitten, waren Christus gewiß und wurden von ihm als Überwinder angesehen. Sie hatten den guten Kampf gekämpft und werden die Krone der Gerechtigkeit empfangen, wenn Christus wiederkommt. Die Leiden, die die Christen erduldeten, verbanden sie inniger miteinander und mit ihrem Erlöser. Ihr beispielhaftes Leben, ihr Bekenntnis im Sterben waren ein unvergängliches Zeugnis für die Wahrheit. Wo es vielfach am wenigsten zu erwarten war, verließen Untertanen Satans seinen Dienst und stellten sich entschlossen unter das Banner Christi. GK 42.1
Satan versuchte, erfolgreicher gegen die Herrschaft Gottes Krieg zu führen, indem er sein Banner in der christlichen Gemeinde aufpflanzte. Können die Nachfolger Christi getäuscht und verleitet werden, Gott zu mißfallen, dann wären ihre Kraft, Festigkeit und Beharrlichkeit dahin, ja, sie fielen ihm als leichte Beute zu. GK 42.2
Der große Gegner suchte durch Hinterlist das zu erreichen, was er sich mit Gewalt nicht zu sichern vermochte. Die Verfolgungen hörten auf; an ihre Stelle traten die gefährlichen Lockungen irdischen Wohllebens und weltlichen Ruhms. Götzendiener wurden veranlaßt, einen Teil des christlichen Glaubens anzunehmen, wogegen sie andere wesentliche Wahrheiten verwarfen. Sie gaben vor, Jesus als den Sohn Gottes anzuerkennen und an seinen Tod und an seine Auferstehung zu glauben; aber sie erkannten nicht ihre Sünden und fühlten nicht das Bedürfnis, sie zu bereuen oder die Gesinnung ihres Herzens zu ändern. Zu einigen Zugeständnissen bereit, schlugen sie den Christen vor, um eines einheitlichen Glaubensbekenntnisses an Christus willen, auch ihrerseits Entgegenkommen zu zeigen. GK 42.3
Lies Lukas 19:41-44; Matthäus 23:37, 38; und Johannes 5:40. Was sagen Ihnen diese Verse über die Haltung Jesu gegenüber seinem Volk und dessen Reaktion auf seine liebevolle Einladung zu Gnade und Barmherzigkeit? Welche Offenbarung von Gottes Charakter siehest?
Der Sohn Gottes selbst wurde gesandt, um die unbußfertige Stadt zur Umkehr zu bewegen. War es doch Christus, der Israel als einen guten Weinstock aus Ägypten geholt hatte. Psalm 80,9. Seine eigene Hand hatte die Heiden vor ihm her ausgetrieben. Den Weinstock pflanzt er “an einen fetten Ort”. In seiner Fürsorge baute er einen Zaun um ihn herum und sandte seine Knechte aus seinen Weinstock zu pflegen. “Was wollte man doch mehr tun an meinem Weinberge, daß ich nicht getan habe?”, ruft er aus. Doch als er “wartete, daß er Tauben brächte”, hat er “Herlinge gebracht”. Jesaja 5,1-4. Dennoch kam er mit einer noch immer sehnsüchtigen Hoffnung auf Fruchtbarkeit persönlich in seinen Weinberg, damit dieser, wenn möglich, vor dem Verderben bewahrt bliebe. Er lockerte die Erde um den Weinstock herum; er beschnitt und pflegte ihn. Unermüdlich wahren seine Bemühungen, diesen mit eigenen Händen gepflanzten Weinstock zu retten. GK 19.2
Den Zeitenfluß überblickend, sah er das Bundesvolk in alle Länder zerstreut wie Schiffbrüchige an einem öden Strand. In der irdischen Vergeltung, die sich anschickte, seine Kinder heimzusuchen, sah er die ersten Tropfen aus jener Zornesschale, die sie beim Gericht bis zur Neige leeren müssen. Sein göttliches Erbarmen und seine mitleidsvolle Liebe fanden ihren Ausdruck in den klagenden Worten: “Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!” Matthäus 23,37. Oh, hättest, du, das vor allen andern bevorzugte Volk, die Zeit deiner Heimsuchung und das, was zu deinem Frieden diente, erkannt! Ich habe den Engel des Gerichts aufgehalten, ich habe dich zur Buße gerufen, aber umsonst. Nicht nur Knechte, Boten und Propheten hast du abgewiesen, auch den Heiligen Israels, deinen Erlöser, hast du verworfen. Wenn du vernichtet wirst, so bist du allein dafür verantwortlich. “Ihr wollt nicht zu mir kommen, daß ihr das Leben haben möchtet.” Johannes 5,40. GK 21.2
Die Jünger waren bei Jesu Prophezeiung von der Zerstörung des Tempels mit Scheu und Staunen erfüllt worden, und sie wünschten, daß er ihnen die Bedeutung seiner Worte erläuterte. Reichtum, Arbeit und Baukunst waren über 40 Jahre lang in freigebiger Weise zur Verherrlichung des Tempels eingesetzt worden. Herodes der Große hatte dafür sowohl römischen Reichtum als auch jüdische Schätze dafür aufgewandt, und sogar der römische Kaiser hatte ihn mit seinen Geschenken bereichert. Massive Blöcke weißen Marmors von geradezu unwahrscheinlicher Größe, zu diesem Zweck aus Rom herbeigeschafft, bildeten einen Teil seines Baues; und darauf lenkten die Jünger die Aufmerksamkeit ihres Meisters, als sie sagten: “Meister, siehe, welche Steine und welch ein Bau ist das!” Markus 13,1. GK 24.3
"Auf diese Worte gab Jesus die feierliche und verblüffende Antwort: "Wahrlich, ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht umgeworfen wird." Matthäus 24:2." GC 25.1
Lies Matthäus 24:15-20. Welche Anweisung hat Jesus seinem Volk gegeben, um es vor der kommenden Zerstörung Jerusalems zu bewahren?
Jesus erzählte den lauschenden Jüngern von den Strafgerichten, die über das abtrünnige Israel kommen würden, und sprach besonders von der vergeltenden Heimsuchung, die es wegen der Verwerfung und Kreuzigung des Messias ereilen sollte. Untrügliche Zeichen würden dem furchtbaren Ende vorausgehen. Die gefürchtete Stunde bräche schnell und unerwartet herein. Der Heiland warnte seine Nachfolger: “Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung (davon gesagt ist durch den Propheten Daniel), daß er steht an der heiligen Stätte (wer das liest, der merke darauf!), alsdann fliehe auf die Berge, wer im jüdischen Lande ist.” Matthäus 24,15.16; Lukas 21,20. Wenn die Römer ihre Standarten mit den heidnischen Symbolen auf den heiligen Boden, der sich auch auf einige hundert Meter Landes außerhalb der Stadtmauern erstreckte, aufgepflanzt hätten, dann sollten sich die Nachfolger Christi durch die Flucht retten. Sobald das Warnungszeichen sichtbar würde, dürften alle, die entrinnen wollen, nicht zögern; im ganzen Land Judäa wie in Jerusalem selbst müßte man dem Zeichen der Flucht sofort gehorchen. Wer gerade auf dem Dache wäre, dürfte nicht ins Haus gehen, selbst nicht um seine wertvollsten Schätze zu retten. Wer auf dem Feld oder im Weinberg arbeitete, sollte sich nicht die Zeit nehmen, wegen des Oberkleides, das er wegen der Hitze des Tages abgelegt hatte, zurückzukehren. Sie dürften keinen Augenblick zögern, wenn sie nicht bei der allgemeinen Zerstörung mit zugrunde gehen wollten. GK 25.4
Lies Apostelgeschichte 20:27-32. Welche konkreten Warnungen gab der Apostel Paulus den Kirchenführern von Ephesus hinsichtlich des kommenden Glaubensabfalls?
Dem Apostel war offenbart worden, welche Gefahren auf die Gemeinde zu Ephesus zukommen würden. “Das weiß ich”, sagte er, “daß nach meinem Abscheiden werden unter euch kommen greuliche Wölfe, die die Herde nicht verschonen werden. Auch aus euch selbst werden aufstehen Männer, die da verkehrte Lehren reden, die Jünger an sich zu ziehen.” Apostelgeschichte 20,29.30. Paulus bangte um die Gemeinde, als er in die Zukunft blickte und die Angriffe schaute, die ihr von äußeren und inneren Feinden drohten. Mit heiligem Ernst bat er seine Brüder, das ihnen Anvertraute sorgsam zu bewahren. Er wies darauf hin, wie er selbst ein Beispiel unermüdlichen Wirkens gegeben habe. “Darum seid wachsam und denket daran, daß ich nicht abgelassen habe drei Jahre, Tag und Nacht, einen jeglichen mit Tränen zu vermahnen.” Apostelgeschichte 20,31. WA 392.2
"Wer die Wahrheit in Ungerechtigkeit hält, wer erklärt, dass er an sie glaubt, und sie doch jeden Tag durch sein widersprüchliches Leben verletzt, der stellt sich in den Dienst Satans und führt die Seelen ins Verderben. Diese Klasse steht in Kontakt mit gefallenen Engeln und wird von ihnen dabei unterstützt, die Kontrolle über den Verstand zu erlangen. Wenn Satans betörende Macht einen Menschen kontrolliert, wird Gott vergessen und der Mensch, der von korrupten Absichten erfüllt ist, wird gepriesen. Die geheime Zügellosigkeit wird von diesen verführten Seelen als Tugend gepriesen. Dies ist eine Art von Hexerei. Die Frage des Apostels an die Galater kann durchaus gestellt werden: "Wer hat euch verhext, dass ihr der Wahrheit nicht gehorcht, vor deren Augen Jesus Christus offenbar geworden ist, gekreuzigt unter euch?" Irrlehren und Zügellosigkeit haben immer eine betörende Kraft. Der Verstand ist so verblendet, dass er nicht vernünftig denken kann, und eine Illusion führt ihn ständig von der Reinheit weg. Die geistige Sehkraft wird getrübt, und Menschen mit bisher unbefleckter Moral werden durch die trügerischen Sophistereien der Vertreter Satans, die sich als Boten des Lichts ausgeben, verwirrt. Es ist diese Täuschung, die diesen Agenten Macht verleiht. Würden sie mutig auftreten und sich offen zu erkennen geben, würde man sie ohne zu zögern zurückweisen; aber sie arbeiten zunächst daran, Sympathien zu gewinnen und sich das Vertrauen in sich selbst als heilige, aufopferungsvolle Männer Gottes zu sichern. Als Seine besonderen Boten beginnen sie dann mit ihrer kunstvollen Arbeit, die Seelen vom Pfad der Rechtschaffenheit wegzuziehen, indem sie versuchen, das Gesetz Gottes außer Kraft zu setzen." 5T 142.1
Lies 2 Thessalonicher 2:7-12. Wie beschreibt der Apostel Paulus den kommenden Glaubensabfall? Auf welche Merkmale sollten Gläubige achten?
In seinem zweiten Brief an die Thessalonicher erklärte der Apostel Paulus, daß der Tag Christi nicht kommen werde, “es sei denn, daß zuvor der Abfall komme und offenbart werde der Mensch der Sünde, das Kind des Verderbens, der da ist der Widersacher und sich überhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, also daß er sich setzt in den Tempel Gottes als ein Gott und gibt sich aus, er sei Gott”. Und weiter warnt der Apostel seine Brüder: “Es regt sich bereits das Geheimnis der Bosheit.” 2.Thessalonicher 2,3.4.7. Schon zu jener frühen Zeit sah er, daß sich Irrtümer in die Gemeinde einschlichen, die den Weg für die Entwicklung des geweissagten Abfalls vorbereiteten. GK 49.1
Das Geheimnis der Bosheit führte nach und nach, erst verstohlen und stillschweigend, dann, als es an Kraft zunahm und die Herrschaft über die Gemüter der Menschen gewann, offener sein betrügerisches und verderbliches Werk aus. Beinahe unmerklich fanden heidnische Gebräuche ihren Weg in die christliche Gemeinde. Zwar wurde der Geist des Ausgleichs und der Anpassung eine Zeitlang durch die heftige Verfolgung, die die Gemeinde unter dem Heidentum zu erdulden hatte, zurückgehalten; als aber die Verfolgung aufhörte und das Christentum die Höfe und Paläste der Könige betrat, vertauschte es die demütige Schlichtheit Christi und seiner Apostel mit dem Gepränge und dem Stolz der heidnischen Priester und Herrscher und ersetzte die Forderungen Gottes durch menschliche Theorien und Überlieferungen. Mit der angeblichen Bekehrung Konstantins Anfang des vierten Jahrhunderts, die große Freude auslöste, fanden jedoch unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit weltliche Sitten und Gebräuche Eingang in die Kirche. Das Verderben schritt jetzt schnell voran. Das Heidentum wurde, während es besiegt schien, zum Sieger. Sein Geist beherrschte die Kirche. Seine Lehren, seine Zeremonien und seine Abgöttereien wurden mit dem Glauben und der Gottesverehrung der erklärten Nachfolger Christi vermischt. GK 49.2
Aus diesem Ausgleich zwischen Heidentum und Christentum folgte die Entwicklung des “Menschen der Sünde”, der nach der Prophezeiung der Widersacher ist und sich über Gott erhebt. GK 50.1
Lies Johannes 17:15-17 und Apostelgeschichte 20:32. Welche Erkenntnisse geben uns Jesus und die Apostel über den Schutz vor den Täuschungen des Satans?
2 Tim. 3:16, 17-"Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.
2 Petr. 1:20, 21-"Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, daß keine Weissagung der Schrift von eigenmächtiger Deutung ist. 21 Denn niemals wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben die heiligen Menschen Gottes geredet.
Positiv ausgedrückt: Die gesamte Schrift, nicht nur ein Teil davon, ist inspiriert. Negativ ausgedrückt, nichts davon ist privat ausgelegt, weil sie nicht von Menschen, sondern von Gott gekommen ist; das heißt, so wie der Geist Gottes den Menschen die Schrift diktiert hat, muss der Geist Gottes den Menschen die Schrift auslegen, so dass kein Mensch privat (ohne Inspiration) in der Lage ist, die versiegelten Prophezeiungen zu enthüllen oder irgendeinen Teil von ihnen auszulegen oder auch nur ihre Bedeutung zu verstehen, nachdem sie ausgelegt wurden, es sei denn durch die Gabe des Geistes der Wahrheit. "Keiner der Bösen", so heißt es, "wird es verstehen; aber die Weisen werden es verstehen." Dan. 12:10.
Wir sollten nun davon überzeugt sein, dass, solange dieses göttliche Gebot und Prinzip der Auslegung von Gottes Wort übersehen und missbraucht wird und solange Egoismus und Bigotterie unter den Christen im Allgemeinen und unter den Bibelstudenten im Besonderen herrschen, die Ismen weiter zunehmen werden und die Kraft des Volkes weiter vergeudet wird, so wie die Kraft der Brücken- und Turmbauer. Ja, so gewiss wie die Nacht auf den Tag folgt, so gewiss werden auch ihre Bemühungen vergeblich sein und ihre Schande aufgedeckt werden.
Dass wir ohne die Gabe des Geistes der Prophezeiung nicht in alle Wahrheit geführt werden können, kündigt die Inspiration symbolisch durch den Propheten Sacharja an. Schlagen wir Sacharja 4 auf, und beginnen wir mit dem ersten Vers.
Sach. 4:1-4-"Da kam der Engel wieder, der mit mir zu reden pflegte, und weckte mich auf wie einen, der aus seinem Schlaf geweckt wird. Und er fragte mich: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe, und siehe, ein Leuchter, ganz aus Gold, und sein Ölgefäß oben darauf und seine sieben Lampen daran, und sieben Gießrohre zu den sieben Lampen, die oben auf ihm sind, und zwei Ölbäume dabei, einer zur Rechten des Ölgefäßes, der andere zur Linken. Und ich ergriff das Wort und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Mein Herr, was bedeuten diese?
Wie Sie sehen, ist die hier gezeigte Illustration eine genaue Wiedergabe der Symbolik von Sacharja. Um unser Studium zu vereinfachen und anschaulicher zu gestalten, werden wir das Kapitel zusammen mit der Illustration studieren.
1.Sacharja 4
2.Inspiration
3.Die Wahrheit
4.Das Zeugnis von Jesus
5.Dienst
6.Und die Kirche in der Zeit der Ernte.
Lassen wir uns nun die Erklärung des Engels zu dieser Symbolik hören.
Verse 5, 6: "Da antwortete der Engel, der mit mir redete, und sprach zu mir: Weißt du nicht, was diese bedeuten? Ich sprach: Nein, mein Herr! Da antwortete er und sprach zu mir: Das ist das Wort des Herrn an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist! spricht der Herr der Heerscharen.
Der Engel offenbarte zwei Dinge: Erstens gab er bekannt, dass sich die Symbolik auf das Wort des Herrn (die Bibel) an die Diener Gottes bezieht; zweitens, dass Sein Wort nicht durch Menschenmacht oder Kraft, sondern durch den Geist Gottes offenbart wird.
Diese Symbolik stellt ganz klar das System dar, mit dem der Herr sein geoffenbartes Wort an sein Volk weitergibt. Damit wir dieses von Gott entworfene System richtig verstehen können, müssen wir wissen, wofür die einzelnen Teile der Illustration stehen. Der Geist der Weissagung gibt uns den Hinweis.
In Der Große Kampf, Seite 267, wird erklärt, dass die "Olivenbäume" das "Alte und Neue Testament" darstellen; in Zeugnisse für Prediger, Seite 188, heißt es, dass das goldene Öl den Heiligen Geist darstellt; und auf Seite 337 desselben Buches heißt es in Verbindung mit Offenbarung 1:20, dass die sieben Lampen die Kirche darstellen und dass die sieben Röhren (das Ministerium) das Öl zu den Kirchen bringen.
Studieren Sie nun die Illustration selbst, so wie Sie jede Karikatur studieren würden. Zunächst einmal stellen die Bäume das Wort Gottes dar (die Bibel - sowohl das Alte als auch das Neue Testament - zwei Bäume).
Hier wird deutlich, dass die gesamte symbolische Darstellung nur eines bezweckt: die sieben Lampen (die gesamte Kirchenmitgliedschaft) mit geistlichem Öl (biblische Wahrheit) zu versorgen, damit sie überall geistliches Licht verbreiten, damit die Kirche die Welt mit dem geoffenbarten Wort Gottes erleuchtet. Und da es die Aufgabe des Ministeriums ist, die Kirche mit geistlicher Nahrung zu versorgen, stellen die sieben Schläuche das Ministerium bei der Arbeit dar, das das Öl (die geoffenbarte Wahrheit) aus der Schale zu den sieben Lampen, den Kirchen, bringt. Die Tatsache, dass in der Illustration die Rohre (die Minister) das Öl nicht direkt von den Olivenbäumen (der Bibel) nehmen, deutet darauf hin, dass die Schale, in der das Öl deponiert ist, den Behälter oder das Lager darstellt, in dem die Zusammenstellungen der inspirierten Bibelauslegungen aufbewahrt werden, und dass sich die Minister daraus und nicht aus den Olivenbäumen mit Öl bedienen und es zu den sieben Lampen (der Kirche) tragen.
Die beiden goldenen Rohre können daher nur eine Darstellung der inspirierten Kanäle sein, die in der Lage sind, das Öl (das Licht der Wahrheit) aus den Bäumen (aus beiden Testamenten) zu gewinnen und in der Schale (den Büchern) zu speichern, damit die Rohre (die Minister) es zum Leuchter (zu den Kirchen) bringen können.
Die Symbolik weist also auf das System hin, das der Himmel für die Weitergabe des Wortes des Herrn an seine Kirche bestimmt hat: dass der Geist der Weissagung das einzige Mittel gegen Ismen in der Kirche und in der Welt ist.
Lies Sprüche 16:25, Richter 21:25 und Jesaja 53:6. Was verraten diese Texte über Satans Strategie der Täuschung?
"Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird ihm den Namen Immanuel geben. Dickmilch und Wildhonig wird er essen, bis er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen." Jes. 7:14, 15.
Sicherlich sind wir uns alle einig, dass diese Schriftstelle eine Vorhersage des Emmanuel aus Matthäus 1:23 ist - Christus bei seinem ersten Kommen. Die Tatsache jedoch, dass Christus alle möglichen erlaubten Speisen aß und sogar beschuldigt wurde, ein "gefräßiger Mann und ein Weinsäufer" (Lukas 7:34) zu sein und mit "Zöllnern und Sündern" (Markus 2:16) zu essen, macht deutlich, dass diese Ernährung mit "Butter und Honig" nicht wörtlich zu nehmen ist. Darüber hinaus zeigt die Tatsache, dass Butter und Honig absolut keine Tugend besitzen, die einen mit Weisheit und Willen ausstattet, um das Gute zu wählen und das Böse abzulehnen, genauso wenig wie andere Nahrungsmittel, eindeutig, dass diese "Butter und der Honig" ein Sinnbild für etwas Besonderes sind, so wie die Fliege und die Biene in Jesaja 7:18 ein Sinnbild für Ägypten und Assyrien sind. Und was könnte es anderes sein als geistige Nahrung, die den moralischen Charakter stärkt und dazu führt, dass man "das Böse ablehnt und das Gute wählt"? Und aus welcher anderen Quelle als der Heiligen Schrift könnte diese Nahrung stammen? Und wofür sonst könnte der Honig stehen als für den süßen Geist Gottes, der jeden segnet, der aufrichtig das Wort studiert und einfach daran glaubt?
Diese Butter-und-Honig-Symbolik sagt uns also unfehlbar, dass Immanuel, Christus, durch das Studium der Bibel in die Lage versetzt wurde, die Sünde zu erkennen und zu überwinden - indem er ihren Inhalt verdaute und zuließ, dass sie ein Teil von ihm wurde. Das war seine süßeste Freude, wie der symbolische Honig zeigt. So sagte er zu ihnen: "Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nichts wisst" (Johannes 4:32), und: "Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht." Matt. 4:4.
Folglich ist die Wahrheit offensichtlich, dass das Christentum eine geistige Pflanze ist, die sich vom Wort Gottes ernährt, das durch den süßen Geist der Wahrheit entfaltet wird. Wenn also Christus, unser Prüfer, auf diese Weise "an Weisheit zunahm... und an Gunst bei Gott und den Menschen" (Lukas 2:52), dann ist es umso wichtiger, dass wir, seine Nachfolger, von demselben Wort, von derselben Butter und demselben Honig leben, wenn wir ein wahres, lebenserhaltendes Christentum besitzen wollen. Genau das wird uns in den nächsten Versen der Prophezeiung des Jesaja gesagt:
"An jenem Tag wird es geschehen, daß ein Mann nur eine Kuh und zwei Schafe am Leben erhalten kann, und es wird geschehen, sie werden so viel Milch geben, daß er Dickmilch essen kann; denn Dickmilch und Wildhonig wird dann jeder Übriggebliebene im Land essen." Jes. 7:21, 22.
In diesen Versen lenkt Inspiration unsere Aufmerksamkeit auf drei butterproduzierende Tiere - zwei Schafe und eine junge Kuh - und warnt davor, dass nur diejenigen, die von ihren Produkten essen, das Recht haben werden, im "Land" zu leben - im Land von Gottes Volk. Kein anderer, nein, kein einziger, wird dort sein.
Da also nur diejenigen, die von der Butter essen, die also lernen, das Böse abzulehnen und das Gute zu wählen, im heiligen Land leben dürfen, ist es um so offensichtlicher, dass die Butter ein Bild für die geistige Nahrung ist. Und da ihre Quelle die beiden Schafe und die junge Kuh sind, ist es absolut notwendig, dass wir im Bereich dieser biblischen Symbolik nachforschen, um herauszufinden, was sie sind.
Die beiden Schafe, von einer Art und nicht jung, sind offensichtlich ein Symbol für das Alte und Neue Testament, das Wort, das seine Empfänger befähigt, "das Gute zu wählen und das Böse abzulehnen". Und da die Kuh jung und damit später entstanden ist als die Schafe und auch größer ist als diese, kann sie nur für inspirierte Schriften stehen, die später entstanden sind und einen größeren Umfang haben als die Bibel selbst. Neben der Bibel gibt es nur solche, die uns "das Zeugnis Jesu" bringen:.... denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung" (Offb. 19:10) - die inspirierte Auslegung der Heiligen Schrift.
Es ist auch zu beachten, dass diese Butter und dieser Honig in der christlichen Ära hergestellt werden, in der Zeit, in der beide Schafe, beide Testamente, existieren, und auch in der Zeit, in der der Geist der Weissagung am Werk ist.
Und was ist der Geist der Weissagung? - Das gleiche Kapitel und der gleiche Vers geben die Antwort:
" Und ich fiel vor seinen Füßen nieder“ zu den Füßen desjenigen, der Johannes die Prophezeiung enthüllte, „um ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung." Offb. 19:10.
Hier wird deutlich, dass Johannes, als ihm die Prophezeiungen von einem seiner Brüder offenbart wurden, dadurch das Zeugnis Jesu, der Geist der Weissagung, enthüllt wurde. Es ist also klar, dass ein inspirierter Diener Gottes, der seinen Brüdern eine Botschaft überbringt, ihnen das Zeugnis Jesu überbringt. Zur Veranschaulichung: Angenommen, der Herr Jesus würde Ihnen durch einen Boten eine persönliche Botschaft übermitteln, wäre seine Botschaft dann nicht auch sein Zeugnis für Sie? Und sollte Gott den Boten mit der Gabe seines Geistes ausstatten, um Ihnen die Prophezeiungen der Heiligen Schrift zu offenbaren, würde er dann nicht mit dem Geist der Weissagung zu Ihnen kommen?
Es ist also klar, dass das "Zeugnis Jesu" und der "Geist der Weissagung" synonyme Begriffe für eine rechtzeitige Botschaft sind, die von Gott gesandt wird - "Speise zur rechten Zeit". Der Geist der Weissagung ist also Gottes Mittel, um seiner Kirche auf Erden direkt vom Himmel aus zu kommunizieren und ihr die versiegelten Prophezeiungen zu offenbaren.
Wie wir bereits gesehen haben, dass die beiden Schafe symbolisch für das Alte und das Neue Testament stehen, sehen wir nun auch, dass die "junge Kuh" symbolisch für die inspirierten Auslegungen der Bibel, den Geist der Prophezeiung in unserer Zeit steht. Es ist nun offensichtlich, dass das Produkt dieser drei Kreaturen notwendigerweise unsere geistige Nahrung werden muss, wenn wir erwarten, "übrig" zu bleiben und im Heiligen Land leben zu dürfen, und dass es keinen Sinn hat, das Gericht auf andere Weise abzuwarten. Und wenn daran noch Zweifel bestehen, dann bedenken Sie bitte, was der Apostel Petrus zu diesem Thema sagt:
“Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran, darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, daß keine Weissagung der Schrift von eigenmächtiger Deutung ist. Denn niemals wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben die heiligen Menschen Gottes geredet.“ 2 Petr. 1:19-21.
Haben Sie bemerkt, was die Inspiration sagt? Sie besagt ganz klar, dass die Schriften nicht privat ausgelegt werden - nicht ohne den Geist Gottes im Menschen, nicht durch den Menschen allein und nicht ohne Gottes eigene Bestimmung. Und der Grund, den Sie anführen, ist die Tatsache, dass die Prophetie nicht durch den Willen des Menschen, sondern durch den Willen des Geistes, durch "heilige Männer Gottes", entstanden ist. Dies, meine lieben Brüder, ist das Gesetz und die Ordnung des Himmels. Und wer sind wir, sie zu ändern? Sich auf eine private Auslegung zu verlassen, bedeutet also, seine Seele an Menschen zu verschachern. In Bezug auf eine solch gefährliche Praxis befiehlt der Herr:
"So laßt nun ab von dem Menschen, der nur Hauch in seiner Nase hat; denn wofür ist er zu achten?" Jes. 2:22.
Da die geoffenbarte Wahrheit nur durch den Geist der Wahrheit zu einer bestimmten Zeit offenbart wird, ist es in der Tat eine Sünde "gegen den Heiligen Geist", wenn man eine solche Offenbarung, "die Speise zur rechten Zeit" (Mt 24:45), ablehnt. Matt. 12:31.
Da es nun sonnenklar ist, dass die sich immer wieder neu entfaltende, inspirierte Auslegung der Heiligen Schrift der immer lebendige Geist der Prophetie ist, die Augen der Kirche am Werk (1 Sam. 9:9), bedeutet es, ohne diese geistigen Augen zu sein, sozusagen in dichter Dunkelheit zu wandeln.
Lies 2 Korinther 4:3-6. Was bedeutet "deren Verstand der Gott dieses Zeitalters verblendet hat, die nicht glauben" (2. Korinther 4:4)? Wie werden ihre Augen geblendet? Wie werden die Augen geöffnet?
Gott verbirgt seine Wahrheit nicht; die Menschen selbst verdunkeln sie durch ihr Handeln. Christus gab dem jüdischen Volk genügend Beweise dafür, dass er der Messias war; doch in seinen Lehren forderte er die Menschen zu einer grundlegenden Änderung ihres Lebenswandels auf. Die Zuhörer erkannten, dass sie ihnen lieb gewordene Gewohnheiten und Vorstellungen, selbstsüchtige und gottlose Praktiken aufgeben müssten, wenn sie Christus als die unveränderliche, ewige Wahrheit annahmen. Dieses Opfer wollten sie nicht bringen, deshalb verwarfen sie auch die schlüssigsten Beweise, mit denen Gott ihren Glauben an Christus wecken wollte. Sie bekannten sich zwar zu den Lehren des Alten Testaments, weigerten sich aber, die in ihm enthaltenen Hinweise auf das Leben und Wesen Christi anzuerkennen. Sie hatten Angst davor, sich überzeugen zu lassen, weil sie dann ihr Leben hätten ändern und ihre vorgefassten Absichten hätten aufgeben müssen. Der Schatz des Evangeliums — der Weg, die Wahrheit und das Leben — war mitten unter ihnen; sie aber wiesen diese größte Gabe, die der Himmel anbieten konnte, zurück. BRG 79.1
“Doch auch von den Oberen glaubten viele an ihn”, lesen wir, “aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden.” Johannes 12,42. Sie waren überzeugt, dass Jesus der Sohn Gottes sei, doch es passte nicht in ihre ehrgeizigen Pläne, sich zu ihm zu bekennen. Ihnen fehlte jenes gläubige Vertrauen, das ihnen den himmlischen Schatz gesichert hätte. Stattdessen suchten sie weltlichen Reichtum. BRG 79.2
Auch heute sind die Menschen auf der Jagd nach materiellen Gütern, erfüllt von selbstsüchtigem, ehrgeizigem Streben. Wenn es um weltlichen Reichtum, Ehre oder Macht geht, sind sie gern bereit, den Wertvorstellungen, Bräuchen und Erwartungen der Menschen den Vorrang vor den Geboten Gottes einzuräumen. Die Kostbarkeiten seines Wortes bleiben ihnen deshalb verborgen. BRG 79.3
“Der Mensch kann von sich aus, mit seinen natürlichen Fähigkeiten, nicht erfassen, was Gottes Geist sagt. Für ihn ist das alles Unsinn, denn Gottes Geheimnisse erschließen sich nur durch Gottes Geist.” 1.Korinther 2,14 (Hfa). BRG 80.1
Diese Ungläubigen hat der Satan so verblendet, dass sie das helle Licht des Evangeliums und damit die Herrlichkeit Christi nicht sehen können. Und doch erkennen wir Gott selbst nur durch Christus.” 2.Korinther 4,3.4 (Hfa). BRG 80.1
"Christus war mit der Heiligen Schrift vertraut, denn er begegnete allen Versuchungen des Teufels mit "Es steht geschrieben." Argumente und Gründe hätten nichts genützt, aber "Es steht geschrieben" zeigte, dass Christus, der Versuchte, mit seinen Füßen auf festem, unverrückbarem Fels stand. Wir müssen diese Lektionen aus dem Wort lernen, sie im Gedächtnis behalten und uns so darauf vorbereiten, Satan mit der einzigen Waffe zu begegnen, die ihn zurückschlagen kann - "Es steht geschrieben". Alles, was im Gesetz und bei den Propheten geschrieben steht, ist wahr, und sie tragen den Beweis dafür in sich selbst. Es ist nichts gewonnen, wenn Sie versuchen, den göttlichen Ursprung der Bibel mit Argumenten zu beweisen. Sie ist ihr eigener Erklärer. Sie trägt ihre eigenen Schlüssel bei sich; die Schrift entschlüsselt die Schrift. Wenn wir die Wahrheit in der Bibel nicht erkennen, liegt das daran, dass wir unsere Meinungen und Vorurteile nicht vor der Tür der Untersuchung abgelegt haben. "Wenn unser Evangelium verborgen ist, so ist es denen verborgen, die verloren gehen, in denen der Gott dieser Welt den Verstand derer verblendet hat, die nicht glauben, damit ihnen das Licht des herrlichen Evangeliums von Christus, der das Bild Gottes ist, nicht leuchte" [2 Korinther 4:3, 4]. "Denn die Predigt vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, eine Torheit; uns aber, die wir gerettet werden, ist sie eine Kraft Gottes" [1 Korinther 1:18] - Manuskript 40, 1895, 2 ("Bildung", ohne Datum.)" 2MR 96.1