"Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen! Markus 1:17
Jesus erwählte die einfachen Fischer, weil diese nicht in den Traditionen und in den irrigen Gewohnheiten ihrer Zeit unterwiesen worden waren. Sie waren unverbildete Menschen mit natürlichen Anlagen, demütig und gelehrig — sie waren Männer, die Christus zu seinem Dienst ausbilden konnte. Im Alltagsleben steht so mancher einfache Mann, der treu und geduldig seiner Tagesarbeit nachgeht und der unbewußt eine große Kraft besitzt, die ihn, könnte er sie einsetzen, an die Seite hochgeehrter Männer stellen würde. Es bedarf des Anstoßes einer geschickten Hand, um diese schlummernden Fähigkeiten zu wecken. Solche Männer berief Jesus zu seinen Mitarbeitern und gewährte ihnen den Vorzug, mit ihm in unmittelbarer Verbindung zu stehen. Kein irdischer Großer hatte je solchen Lehrer. Als die Jünger die Schule des Heilandes verließen, waren sie nicht mehr unwissend oder ungebildet. Sie waren an Gemüt und Charakter ihm ähnlich geworden, und die Menschen erkannten an ihrem Wesen den Einfluß Jesu. LJ 233.3
Es ist nicht die höchste Aufgabe der Erziehung, bloße Kenntnisse mitzuteilen, sondern vielmehr jene belebende Tatkraft zu vermitteln, die durch eine Verbindung von Herz zu Herz und von Seele zu Seele empfangen wird. Nur Leben kann Leben erzeugen. Welch ein Vorrecht für die Jünger, die drei Jahre lang täglich mit dem göttlichen Leben in unmittelbarer Verbindung standen, von dem jeder lebenspendende Anstoß ausging, der die Welt gesegnet hat! Mehr als seine Gefährten gab sich Johannes, der geliebte Jünger, dem Einfluß jenes wunderbaren Lebens hin. Er sagte: “Das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, welches war bei dem Vater und ist uns erschienen.” 1.Johannes 1,2. “Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.” Johannes 1,16. LJ 234.1
Lies Markus 1:16-20. Wer waren die Männer, die Jesus als Jünger berief, und wie reagierten sie?
Diese Fischer von Galiläa waren einfache und ungelehrte Männer; doch Christus, das Licht der Welt, befähigte sie zur Erfüllung des Dienstes, zu dem er sie berufen hatte. Er verachtete keineswegs gute Erziehung, die unter göttlicher Leitung und seinem Dienst geweiht sich nur als segensreich erweisen kann. Er ging aber an den Weisen seiner Zeit vorüber, weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren, um mit den Leidenden Erbarmen haben und Mitarbeiter Gottes sein zu können. Diese Weisen verschmähten es in ihrem blinden, heuchlerischen Eifer, sich von Jesus belehren zu lassen. Der Heiland sucht die Mitarbeit derer, die offene Kanäle zur Mitteilung seiner Gnade sein wollen. Das Wichtigste, was alle lernen müssen, die mit Gott zusammenarbeiten wollen, ist, nicht so sehr von sich selbst eingenommen zu sein. Erst dann kann ihnen der Charakter Christi nahegebracht werden. Eine solche Ausbildung ist nicht auf den wissenschaftlichen Schulen dieser Welt zu erlangen, sondern sie ist die Frucht jener Weisheit, die allein von dem göttlichen Lehrer vermittelt wird. LJ 233.2
Überlege, warum diese Männer sofort (Markus 1:16-20) alles verlassen und Jesus folgenwürden.
Ehe der Herr Petrus, Jakobus und Johannes aufforderte, ihre Netze und Boote zu verlassen, hatte er ihnen die Versicherung gegeben, daß Gott für ihre Bedürfnisse sorgen würde. Petrus war dafür, daß er sein Boot zur Verkündigung des Evangeliums zur Verfügung gestellt hatte, reichlich entschädigt worden. Er, der “reich ist gegenüber allen, die ihn anrufen” (Römer 10,12, Bruns), hat gesagt: “Gebet, so wird euch gegeben. Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß wird man in euren Schoß geben.” Lukas 6,38. So hatte Jesus auch den Dienst des Petrus belohnt. Und jedes in seinem Dienst gebrachte Opfer wird belohnt werden nach dem “überschwenglichen Reichtum seiner Gnade”. Epheser 2,7. LJ 232.2
Lies Markus 1:21-28. Welches unvergessliche Erlebnis ereignete sich in der Synagoge von Kapernaum, und welche geistliche Wahrheit können wir aus diesem Bericht entnehmen?
Jesus sprach in der Schule vom Reich Gottes, zu dessen Aufrichtung er gekommen war, und von seiner Aufgabe, die Gefangenen Satans zu befreien. Seine Rede wurde durch laute Rufe unterbrochen. Ein Wahnsinniger drängte sich durch die Menge und schrie: “Was willst du von uns, Jesus von Nazareth? Du bist gekommen, uns zu verderben. Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.” Markus 1,24. LJ 239.3
Alles geriet in Aufregung und Bestürzung. Die Aufmerksamkeit der Zuhörer wurde von der Rede Christi abgelenkt, und seine Worte blieben unbeachtet. Zu diesem Zweck hatte Satan sein Opfer hierhergeführt. Aber Jesus bedrohte den unsauberen Geist und sprach: “Verstumme und fahre aus von ihm! Und der böse Geist warf ihn mitten unter sie und fuhr von ihm aus und tat ihm keinen Schaden.” Lukas 4,35. LJ 240.1
Der Verstand dieses Unglücklichen war von Satan verfinstert worden, aber in des Heilandes Gegenwart hatte ein Lichtstrahl das Dunkel durchbrochen. In dem Kranken erwachte das Verlangen, von der Herrschaft Satans freizukommen; doch der Teufel widerstand der göttlichen Macht. Als der Unglückliche versuchte, Jesus um Hilfe zu bitten, legte der Böse ihm jene üblen Worte in den Mund, und er schrie vor Angst und Furcht. Er begriff ganz gut, daß er sich in der Gegenwart dessen befand, der ihn befreien konnte. Als er aber versuchte, in den Bereich der göttlichen Hand zu kommen, hielt der Wille eines anderen ihn zurück, und die Worte eines anderen wurden von ihm ausgesprochen. Ein schrecklicher Kampf tobte zwischen der Macht Satans und seinem Verlangen nach Freiheit. LJ 240.2
Jesus, der in der Wüste den Versucher besiegt hatte, wurde hier abermals seinem Feind gegenübergestellt. Der Teufel wandte alle Kräfte an, sein Opfer in der Gewalt zu behalten; denn jetzt zu verlieren, hieße Jesus einen Sieg zu überlassen. Es schien, als ob der Unglückliche im Kampf mit dem bösen Feind, der ihm seine kostbarsten Kräfte geraubt hatte, sein Leben verlieren würde. Aber der Heiland sprach gewaltig und befreite den Gefangenen Satans. Nun stand der vorher Besessene glücklich, wieder sich selbst gehörend, vor der verwunderten und staunenden Menge. Selbst der böse Geist hatte die göttliche Macht des Heilandes bezeugt. LJ 240.3
Der Geheilte lobte Gott für seine Rettung. Das Auge, das eben noch im Feuer des Irrsinns geglüht hatte, strahlte jetzt klar und vernünftig und floß über von Dankestränen. Die Anwesenden waren stumm vor Staunen. Sobald sie ihre Sprache wiedergefunden hatten, rief einer dem andern zu: “Was ist das für ein Ding? Er gebietet mit Vollmacht und Kraft den unsaubern Geistern, und sie fahren aus.” Lukas 4,36. LJ 240.4
Lies Markus 1:29-34. Wie hat Jesus der Familie des Petrus geholfen und welche geistlichen Lehren lassen sich aus diesem Bericht ziehen?
Während die Menge in der Schule noch vor Schrecken wie gebannt war, zog sich Jesus in das Haus des Petrus zurück, um ein wenig zu ruhen. Aber auch auf dieses Haus war ein Schatten gefallen. Die Schwiegermutter des Petrus lag krank “in hohem Fieber”. Lukas 4,38. Jesus heilte sie, und die Frau stand auf und diente dem Meister und seinen Jüngern. LJ 244.1
Die Kunde von dem Wirken Jesu verbreitete sich schnell in ganz Kapernaum. Aus Furcht vor den Rabbinern wagte niemand am Sabbat zu kommen, um geheilt zu werden. Sobald aber die Sonne am Horizont verschwunden war, entstand eine allgemeine Bewegung. Aus Wohnhäusern, Werkstätten und von den Märkten strömten die Bewohner der Stadt der bescheidenen Wohnstätte zu, die Jesus beherbergte. Die Kranken wurden auf ihren Betten gebracht, andere schleppten sich an Krücken zu ihm oder wurden von ihren Freunden gestützt, etliche schwankten schwachen Schrittes in die Nähe des Heilandes. LJ 244.2
Stundenlang gingen und kamen sie; denn niemand wußte, ob der Meister am nächsten Tage noch unter ihnen weilen würde. Nie zuvor hatte Kapernaum einen Tag wie diesen gesehen. Die Luft war erfüllt von dem Triumph und dem Jubel über die Heilungen, und der Heiland selbst nahm Anteil an der Freude, die er hervorgerufen hatte. Als er die Leiden derer sah, die zu ihm kamen, wurde sein Herz von Mitleid bewegt, und er half freudig, ihre Gesundheit und ihr Glück wiederherzustellen. LJ 244.3
Er beendete seine Aufgabe nicht eher, als bis dem letzten Leidenden geholfen war. Die Nacht war schon weit vorgeschritten, als die Menge sich wieder verlaufen hatte und Stille sich auch über Simons Haus ausbreitete. Der lange, aufregende Tag war vorbei — Jesus suchte nun endlich Ruhe. Doch als die Stadt noch im Schlummer lag, “vor Tage stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete daselbst”. Markus 1,35. LJ 245.1
Lies Markus 1:35-39. Welche wichtigen Lehren lassen sich aus dem ziehen, was Jesus hier tat?
So verbrachte Jesus seine Tage hier auf Erden. Manchmal entließ er seine Jünger, damit sie ihr Heim aufsuchen und sich ausruhen konnten. Er selbst aber widerstand freundlich ihren Bemühungen, ihn von seinem Wirken wegzuziehen. Den ganzen Tag hindurch arbeitete er; er belehrte die Unwissenden, heilte die Kranken, gab den Blinden ihr Augenlicht zurück, speiste die Menge, und am Abend oder am frühen Morgen ging er in die heilige Stille der Berge, um mit seinem himmlischen Vater Zwiesprache zu halten. Oft verbrachte er die ganze Nacht im Gebet und in ernstem Nachdenken und kehrte erst bei Tagesanbruch wieder an seine Aufgabe unter den Menschen zurück. LJ 245.2
Lies Lukas 6:1-12. Was lehrt dies über das Gebetsleben von Jesus?
Kein Leben war mehr erfüllt von Arbeit und Verantwortlichkeit als das Leben Jesu. Und doch, wie oft finden wir ihn im Gebet! Wie beständig war seine Verbindung mit Gott! Immer wieder lesen wir in seiner Lebensgeschichte Berichte wie diese: “Und des Morgens vor Tage stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete daselbst.” Markus 1,35. “Es kam viel Volks zusammen, daß sie hörten und durch ihn gesund würden von ihren Krankheiten, Er aber entwich in die Wüste und betete.” Lukas 5,15.16. “Es begab sich aber zu der Zeit, daß er auf einen Berg ging, zu beten; und er blieb über Nacht im Gebet zu Gott.” Lukas 6,12. LJ 355.1
In seinem Leben, das ganz dem Wohl anderer geweiht war, hielt der Heiland es für notwendig, den Trubel der Reisewege und die ihm Tag für Tag nachfolgende Menge zu meiden, seine Aufgabe und die Berührung mit der menschlichen Not manchmal zu unterbrechen, die Zurückgezogenheit zu suchen und eine ungestörte Gemeinschaft mit dem Vater zu pflegen. Eins mit uns, als Teilhaber unserer Nöte und Schwachheiten, war er ganz von Gott abhängig und suchte überall in der einsamen Natur im Gebet göttliche Kraft, um den kommenden Pflichten und Schwierigkeiten gewachsen zu sein. In einer Welt der Sünde ertrug Jesus seelische Kämpfe und Qualen; in der Gemeinschaft mit Gott aber entledigte er sich aller ihn fast erdrückenden Lasten und fand Trost und Freude. LJ 355.2
Christus brachte die Sehnsucht der Menschen zu dem Vater des Erbarmens. Als Mensch flehte er vor dem Thron Gottes, bis sein Menschsein von göttlichem Wesen durchdrungen war. Durch die beständige Gemeinschaft empfing er Leben von Gott, um es der Welt mitzuteilen. Das muß auch unsere Erfahrung sein.[Der folgende Abatz ist nach dem englischen Original zitiert.] In Christus erreichte das Flehen der Menschheit den Vater uneingeschränkten Erbarmens. Als Mensch flehte er vor dem Thron Gottes, bis seine menschliche Natur von einem himmlischen Strom durchdrungen war, der das Menschliche mit dem Göttlichen verbinden sollte. Durch beständige Gemeinschaft empfing er Leben von Gott, um es der Welt mitzuteilen. Seine Erfahrung muß auch unsere sein. LJ 355.3
Lies Markus 1:40-45. Was lernen wir daraus über Jesus und sein Verhältnis zu den Ausgegrenzten in der Gesellschaft?
"Jesus forderte den gereinigten Aussätzigen auf, das Werk, das er an ihm vollbracht hatte, nicht bekannt zu machen, und sagte: "Sieh zu, dass du niemandem etwas sagst, sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere zu deiner Reinigung, was Mose geboten hat, zum Zeugnis für sie." So ging der nun glückliche Mann zu denselben Priestern, die ihn zuvor untersucht hatten und deren Entscheidung ihn von seiner Familie und seinen Freunden verbannt hatte. 2SP 229.3
Freudig überreichte er den Priestern sein Opfer und pries den Namen Jesu, der ihn wieder gesund gemacht hatte. Dieses unwiderlegbare Zeugnis überzeugte die Priester von der göttlichen Macht Jesu, obwohl sie sich immer noch weigerten, ihn als den Messias anzuerkennen. Die Pharisäer hatten behauptet, seine Lehren stünden in direktem Widerspruch zum Gesetz des Mose und dienten dazu, sich selbst zu erhöhen. Doch seine besondere Anweisung an den gereinigten Aussätzigen, dem Priester ein Opfer nach dem Gesetz des Mose darzubringen, bewies dem Volk, dass diese Anschuldigungen falsch waren. 2SP 229.4
Die Priester durften keine Opfergabe aus den Händen eines Aussätzigen annehmen, es sei denn, sie untersuchten ihn zuvor gründlich und verkündeten dem Volk, dass er völlig frei von der ansteckenden Krankheit war, sich bester Gesundheit erfreute und sich wieder mit seiner Familie und seinen Freunden vereinen konnte, ohne sie zu gefährden. So ungern der Priester diese wunderbare Heilung auch Jesus zuschreiben wollte, er konnte sich einer Untersuchung und Entscheidung des Falles nicht entziehen. Die Menge wartete gespannt auf das Ergebnis der Untersuchung, und als er für frei von Krankheit erklärt wurde und zu seiner Familie und seinen Freunden zurückkehren durfte, war die Aufregung groß. So etwas hatte es noch nie gegeben. 2SP 230.1
Aber trotz der Warnung Jesu an den gereinigten Aussätzigen verbreitete er die Sache im Ausland. In der Annahme, dass es nur die zurückhaltende Bescheidenheit Jesu war, die ihm diese Beschränkungen auferlegte, zog er umher und verkündete die mächtige Kraft dieses großen Heilers. Er verstand nicht, dass jede neue Manifestation göttlicher Macht durch Jesus die Hohenpriester und Ältesten nur noch entschlossener machte, ihn zu vernichten. Der wiederhergestellte Mann empfand die Gabe der Gesundheit als sehr kostbar. Das reine Blut, das durch seine Adern floss, belebte sein ganzes Wesen mit einer neuen und wunderbaren Lebendigkeit. Er freute sich über die volle Kraft seiner Männlichkeit und darüber, dass er seiner Familie und der Gesellschaft wieder zur Verfügung stand. Er konnte es nicht unterlassen, dem Arzt, der ihn geheilt hatte, seine Ehre zu erweisen. 2SP 230.2
Aber die Öffentlichkeit dieser Angelegenheit verursachte einen so großen Aufruhr, dass Jesus gezwungen war, sich außerhalb der Stadt zurückzuziehen. "Und sie kamen zu ihm von allen Seiten." Diese Wunder wurden nicht zur Schau gestellt; die Taten Christi standen in direktem Gegensatz zu denen der Pharisäer, deren größtes Ziel es war, sich das Lob und die Ehre der Menschen zu sichern. Jesus wusste sehr wohl, dass, wenn die Tatsache, dass er den Aussätzigen gereinigt hatte, in der ganzen Welt bekannt würde, diejenigen, die sich in einem ähnlichen Zustand befanden, darauf drängen würden, die gleiche Heilung zu erhalten. Das würde den Aufschrei auslösen, dass das Volk durch den Kontakt mit der abscheulichen Krankheit Lepra angesteckt würde. Seine Feinde würden eine solche Gelegenheit ergreifen, um ihn anzuklagen und zu verurteilen. 2SP 231.1
Jesus wusste, dass viele der Aussätzigen, die ihn aufsuchten, den Segen der Gesundheit nicht verdienten und ihn auch nicht zur Ehre und zum Ruhm Gottes verwenden würden, sollten sie ihn erhalten. Sie hatten keinen wirklichen Glauben und keine Prinzipien, sondern nur den starken Wunsch, von dem sicheren Verhängnis, das sie erwartete, befreit zu werden. Der Erlöser wusste auch, dass seine Feinde stets versuchten, sein Werk einzuschränken und das Volk von ihm abzubringen. Wenn sie den Fall des gereinigten Aussätzigen für diesen Zweck nutzen könnten, würden sie es tun. Aber indem er den Geheilten anwies, seine Opfergabe dem Priester darzubringen, wie es das mosaische Gesetz vorschreibt, konnte er sie davon überzeugen, dass er nicht gegen den jüdischen Kodex war, wenn sie bereit waren, sich davon überzeugen zu lassen. 2SP 231.2
Jes. 7:21, 22 – “An jenem Tag wird es geschehen, daß ein Mann nur eine Kuh und zwei Schafe am Leben erhalten kann, und es wird geschehen, sie werden so viel Milch geben, daß er Dickmilch essen kann; denn Dickmilch und Wildhonig wird dann jeder Übriggebliebene im Land essen.
Stellen Sie sich vor, eine Kuh und zwei Schafe versorgen alle, die im Lande übrig sind, mit Butter und Honig! Da eine buchstäbliche Kuh und zwei Schafe dies unmöglich tun könnten, müssen wir zustimmen, dass sie symbolisch für etwas stehen, das nicht nur in der Lage ist, eine Fülle von Milch zu produzieren, sondern auch das Leben seiner Schutzbefohlenen zu erhalten.
Es gibt nur ein Ding, das aus drei solchen Teilen besteht (zwei Schafe und eine junge Kuh), das in der Lage ist, die Welt am Leben zu erhalten, und das ist die Bibel - entfaltet durch den Geist der Weissagung, den Geist, der in alle Wahrheit führt. Die beiden Schafe, die nicht mehr jung sind und von einer Art sind, müssen ein Symbol für die Bibel selbst sein, sowohl für das Alte als auch für das Neue Testament. Die Kuh, die jung und größer ist, ist offensichtlich ein Symbol für etwas, das später entstanden ist und umfangreicher ist als die Bibel selbst. Es handelt sich also um nichts anderes als um die veröffentlichten Werke des ewig lebenden Geistes der Prophezeiung - die inspirierte Auslegung der Heiligen Schrift.
Diejenigen, die im Land zurückbleiben, wenn Christus sein Zepter ergreift, um zu herrschen, sind also diejenigen, die von Butter und Honig leben, die nur die Bibel und der Geist der Weissagung liefern können. Alle anderen werden mit den modernen Edomitern und Moabitern untergehen.
In der gleichen symbolischen Prophezeiung wird uns gezeigt, dass Christus selbst den Unterschied zwischen Recht und Unrecht durch das Studium der Heiligen Schrift gelernt hat:
Jes. 7:14, 15 – “Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird ihm den Namen Immanuel geben. 15 Dickmilch und Wildhonig wird er essen, bis er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen.
Niemand wird bestreiten, dass dies eine Prophezeiung über das erste Kommen Christi ist. Und da wir wissen, dass Er sich nicht von Milchbutter und Bienenhonig ernährte, nicht eingeschränkt wie Johannes der Täufer, und auch nicht durch die Tatsache, dass keine buchstäbliche Butter und kein buchstäblicher Honig die Wirksamkeit hat, jemanden zu zwingen, das Gute zu wählen und das Böse abzulehnen, beweist dies alles, dass die "Butter und der Honig" ein Symbol für das Wort Gottes sind, dass Christus selbst aus der Schrift gelernt hat, das Gute zu wählen und das Böse abzulehnen.
Hier sehen Sie, dass man täglich einen Vorrat an geistiger Butter und Honig braucht, wenn man sein geistiges Leben erhalten will. Das heißt, die gestrige Mahlzeit kann nicht an die Stelle der heutigen Mahlzeit treten - genauso wenig wie Noahs inspirierte Botschaft für seine Zeit an die Stelle der inspirierten Botschaft des Königreichs von heute treten kann.
Nur die vom Himmel gesandte Botschaft für heute kann die Menschen von heute retten. Das ist genauso real und wahr und logisch, wie zu sagen, dass die Lebenden nicht mit der Botschaft vom Gericht der Toten gerichtet werden können. Ja, "selig ist der ... treue und kluge Knecht, den sein Herr zum Herrscher über sein Haus gemacht hat, damit er ihnen zu gegebener Zeit zu essen gibt." Matt. 24:45, 46.